Es ist wohl das vordringlichste Thema, das die Häfler bewegt. Wie und wo sollen neue Wohnungen entstehen, die auch für „normale“ Bürger bezahlbar sind? Wie kann die Stadt Friedrichshafen aktiv werden, um mehr Wohnraum zu schaffen. Der Mangel an Wohnraum ist eines der zentralen Themen bei der Gemeinderatswahl am Sonntag, 26. Mai.

Das sagen die Parteien und Wählervereinigungen:

CDU:

„Unsere Stadt leidet an einem großen Mangel an Wohnraum, besonders an bezahlbarem Wohnraum für Familien. Über die eigenen Wohnbaugesellschaften kann die Stadt wirkungsvoll in den Wohnungsmarkt eingreifen, damit tatsächlich bezahlbarer Wohnraum entsteht. Durch Nachverdichtung entstanden in den letzten Jahren schon hunderte neuer Wohnungen in Friedrichshafen. Dadurch konnten viele wertvolle Grünflächen erhalten bleiben. Klar ist aber auch, dass die Nachverdichtung mit Augenmaß erfolgen muss.“

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Freie Wähler:

„Neben den bereits beschlossenen Maßnahmen der letzten Jahre, die jetzt beginnen zu greifen, müssen die Städtische Wohnbaugesellschaft, die Zeppelin Wohlfahrt und die Kreisgenossenschaft durch Maßnahmen unterstützt und befähigt werden, entsprechenden Wohnraum zu schaffen. Dabei ist uns auch weiterhin das Prinzip der sozialen Durchmischung sehr wichtig. Wo immer möglich sollen Grundstücke und Gebäude aufgekauft und damit für die eigenen Wohnbaugesellschaften nutzbar gemacht werden.“

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SPD:

„Friedrichshafen braucht Wohnungen für jeden Geldbeutel. Wir wollen neue kooperative Wohnmodelle. Mit einer Kooperation von Stadt und Firmen, Hochschulen, Studentenwerk und Handwerkerschaft wollen wir bedarfsgerechten Wohnraum schaffen. Wir brauchen mehr geförderten Wohnungsbau, um auch den Mietspiegel der Stadt zu senken. Der Etat der städtischen Wohnbauförderung muss erhöht werden. Wohnungsbau über den Flachdächern und Parkplätzen von Einkaufsmärkten wollen wir fördern.“

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Grüne:

„Wir setzen uns für mehr Wohnungsbau durch die städtischen Wohnungsbaugesellschaften anstelle von privaten Investoren ein. Zudem sollte die Sozialquote erhöht werden und die Durchsetzung des Zweckentfremdungsverbots forciert werden. Zudem sprechen wir uns für die Ausweisung von Grundstücken für Baugemeinschaften aus. In Anbetracht des Mangels an Flächen für Wohn- und Gewerbebebauung setzen wir uns für eine Prüfung von alternativen Nutzungsmöglichkeiten für die Fläche des Bodensee-Airports ein.“

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Der Neubau von 32 Wohnungen in viergeschossigen Gebäuden an der Riedleparkstraße hat begonnen. Bauherr ist die Fränkel AG.
Der Neubau von 32 Wohnungen in viergeschossigen Gebäuden an der Riedleparkstraße hat begonnen. Bauherr ist die Fränkel AG. | Bild: Cuko, Katy

Netzwerk für Friedrichshafen:

„Bezahlbarer Wohnraum entsteht nur, wenn man ihn auch baut. Die Stadt muss daher über ihre Städtische Wohnungsbaugesellschaft (SWG) durch entsprechende Beauftragung und bessere finanzielle Ausstattung stärker dazu beitragen, dass geeigneter, bezahlbarer und auch öffentlich geförderter Wohnraum, für jede Altersgruppe und alle Lebensmodelle entsteht. Als Beispiel sehen wir hier das „St. Anna Quartier“ in Tettnang. Und wir wollen den Erwerb von Grundstücken durch die Stadt bzw. SWG trotz knappem Angebot intensivieren.“

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FDP:

„Die Anstrengungen zu Wohnraumschaffung sind fortzusetzen, um den Druck aus dem Wohnungsmarkt zu nehmen, muss Wohnraum auch gebaut werden. Das Häfler Wohnbauförderprogramm setzt Anreize für Familien und bezahlbare Wohnungen. Ein wichtiger Bauherr für bezahlbare Wohnungen ist auch die Städtische Wohnbaugesellschaft. Ebenso werden wir uns für ein weiteres Wohnheim für Studenten und duale Auszubildende einsetzen. Die Senkung der Baukosten ist auch durch Abspecken in den Bauvorschriften möglich.“

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ÖDP:

„Oberste Priorität hat bei uns die Devise „Erhalten statt Abriss“, also vorhandenen preiswerten Wohnraum zu erhalten statt abzureißen und durch neuen teuren Wohnraum zu ersetzen. Beim Bau neuer Wohnungen kommt den städtischen Wohnbaugesellschaften SWG und Zeppelin Wohlfahrt eine soziale Schlüsselrolle zu, weil die Stadt da direkten Einfluss auf die Belegungen hat. Auch die Einrichtung einer Tauschbörse für Wohnungen, kann dazu beitragen, das Wohnungsproblem zu entschärfen.“

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Die Linke:

„Das Wohnraumproblem ist hausgemacht, wir haben jahrelang davor gewarnt. Grundsätzlich brauchen wir mehr kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsbau. Es war ein Fehler, überall kommunale Wohnungen zu verkaufen und Sozialwohnungen aus einer Sozialbindung zu lassen. Dies müssen wir stoppen und wo möglich, rückgängig machen. Teure und architektonisch oft einfallslose Neubauwohnungen treiben allgemein die Miete nach oben, zumal sie meist als reine Renditeobjekte entstehen.“

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