Sparen – wer tut das nicht gern? Am Bodensee bieten sich dazu jenseits der Grenzen verschiedene Möglichkeiten. So kommen etwa Schweizer gern zum Einkaufen nach Deutschland – und Deutsche fahren zum Tanken in die Schweiz, wenn das Benzin dort günstiger ist.
Im östlichen Bodenseekreis ist Österreich nicht fern und auch dort liegen die Spritpreise oft unter denen in Deutschland. Wir werfen einen Blick darauf, wann sich der Grenzübertritt zum Tanken lohnt.
Wie viel kann man pro Liter sparen?
Die gute Nachricht vorweg: „Tanken in Österreich kann sich aktuell lohnen“, sagt Julian Häußler aus der Unternehmenskommunikation des ADAC Württemberg. Am 12. Mai nachgeschaut, liegt der Preis für Diesel in Vorarlberg rund 10 Cent pro Liter unter dem im Raum Friedrichshafen, bei Superbenzin sind es sogar 20 Cent Unterschied. Einschränkend gibt Häußler allerdings zu bedenken, dass die Preise in Grenznähe weniger stark auseinandergehen könnten – und ständig schwanken.
Wie viel kann man also sparen – Strecke eingerechnet?
Nun die etwas komplizierte Rechnung: Tankt man in Österreich sein Auto voll, also beispielsweise 60 Liter, spart man bei 20 Cent Unterschied pro Liter Benzin also 12 Euro. Allerdings muss der Sprit gegengerechnet werden, der bei der Fahrt dorthin verbraucht wird.
Fährt man beispielsweise von Friedrichshafen bis kurz hinter die österreichische Grenze in Hörbranz, sind das rund 30 Kilometer pro Strecke. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 7,5 Litern auf 100 Kilometern würde man für Hin- und Rückweg also 4,5 Liter Sprit verbrauchen. Am 12. Mai würden diese 4,5 Liter Sprit in Hörbranz – bei einem Literpreis von 1,59 Euro – rund 7,20 Euro kosten. Es blieben also von den 12 Euro Ersparnis immer noch 4,80 Euro übrig.
Distanz zur Grenze, Spritverbrauch des Autos, Spritpreise und Größe des Tanks verändern die Rechnung entsprechend. Julian Häußler vom ADAC Württemberg weist zudem darauf hin, dass man Zeitaufwand und Verschleiß am Auto bei solchen Fahrten berücksichtigen solle.
Was gilt es noch zu beachten?
Zwei weitere Dinge gibt Julian Häußler vom ADAC Württemberg zudem zu bedenken. Zum einen, dass der österreichische Partnerclub des ADAC empfehle, um kurz vor 12 Uhr zu tanken. „Die aktuelle Verordnung über die Erhöhung von Kraftstoffpreisen besagt, dass Preiserhöhungen nur einmal täglich, nämlich um 12 Uhr erlaubt sind“, schreibt Häußler dazu. Zudem empfiehlt er, auch in Österreich Tankstellen an der Autobahn zu meiden, da hier oft höhere Preise abgerufen werden.
Wovon hängt der Spritpreis ab?
Dass die Spritpreise so stark schwanken, hängt laut Häußler vom Ölpreis und steuerlichen und wirtschaftlichen Faktoren ab – also auch von Angebot und Nachfrage. „Daher ist die wichtigste Regel für Verbraucherinnen und Verbraucher, immer die aktuellen Spritpreise zu vergleichen“, so Häußler. Dafür gibt es Angebote im Internet.