Eine Gruppe von sechs Aktivisten aus dem Kreis der Baumbesetzer im Altdorfer Wald hat am Samstag am und gegen den Flughafen Friedrichshafen protestiert. Eine Gruppe kletterte aufs Dach und brachte über dem Eingang zum Abflugterminal ein Banner mit der Forderung „Airport schließen“ an. Das zweite Team hängte im Inneren Transparente auf. Auf einem stand: „Kurzstreckenflüge nur für Insekten“.
Hausverbot des Flughafens ignoriert
Nach Angaben der Polizei wurde die Gruppe von der Geschäftsleitung aufgefordert, den Flughafen zu verlassen und die Transparente zu entfernen. Dem erteilten Hausverbot kamen die Aktivisten jedoch nicht nach, weshalb die Polizei gerufen wurde. Ein Zugriff erfolgte allerdings nicht. Zwar hatten die Aktivisten keine Erlaubnis für eine Versammlung. Die sei letztlich von der dafür zuständigen Behörde geduldet worden, weshalb es keinen Grund für eine Auflösung gab, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Ravensburg.
Bis gegen Abend hätten sich die Aktivisten freiwillig wieder abgeseilt. Vier von ihnen nahm die Polizei daraufhin in Gewahrsam, weil sie sich weigerten, Angaben zu ihrer Person zu machen. Drei Personen der Gruppe befinden sich laut Polizei nach wie vor Haft. Neben Hausfriedensbruch wird gegen die Teilnehmer auch wegen Verstoß gegen das Versammlungsgesetz ermittelt.
Gruppe hält Flughafen für „überflüssig“
Mit der Aktion wollte die Gruppe „auf die fehlende Mobilitätswende sowie die fehlende Kerosinsteuer für internationale Flüge aufmerksam machen“, teilte Lena Knauze, Sprecherin der Gruppe, mit. Zum anderen will die Gruppe die Schließung des Bodensee-Airports erreichen, da dieser auch nach Hinweis des baden-württembergischen Landesrechnungshofs ‚ausschließlich überflüssig und klimabelastend“ sei, so Knauze. Außerdem könne es nicht sein, dass ein innereuropäischer Flug viel billiger sei als eine Bahnfahrt auf gleicher Strecke.