Am Freitagmittag ist nicht gerade viel los auf dem Weihnachtsmarkt in Friedrichshafen. Kein Wunder: Es sind drei Grad Außentemperatur und es regnet in Strömen – nicht unbedingt die perfekte Atmosphäre für Advent. Doch für einen kleine Preis-Umfrage unter den Verkäufern eignet sich das Schmuddelwetter umso besser. Also, liebe Verkäufer: Was verlangt ihr dieses Jahr?
Glühwein und Feuerwurst
Franz und Ludmila Schlichte verkaufen seit vielen Jahren Glühwein, Feuerzangenbowle und Feuerwurst. Ihre aktuellen Tarife: Die Feuerzangenbowle gibt es für 5 Euro, den Bio-Glühwein in Rot oder Weiß für 3,50 Euro. Für die Wurst legen die Besucher 6,50 Euro auf den Tresen. Damit bleiben die Preise stabil. „Wir verlangen genauso viel wie im Vorjahr“, sagt Franz Schlichte, der im Sommer den Campingplatz in Fischbach betreibt. „Für unsere Kunden sind die Umstände auch nicht leicht“, findet er mit Blick auf die Inflation. Deswegen habe er auf Erhöhungen verzichtet. Beim Markt im Jahr 2019 kostete der Wein noch 3 Euro. Im Schnitt seien von 2019 auf 2022 die Preise um 30 bis 50 Cent gestiegen. „Zudem bauen wir unser alkoholfreies Sortiment aus“, so Schlichte. Der neue weiße Punsch kostet 3 Euro.

Winzer-Glühwein
Etwas mehr fürs alkoholische Heißgetränk verlangen Ellen Richter und Sigi Schmidt. Der pfälzische Bio-Wein aus Müllers Glühwein Manufaktur kostet in diesem Jahr stolze 4,50 Euro. „Überall wird es teurer, da müssen wir mitziehen“, sagt Sigi Richter, die bereits zum fünften Mal auf dem Markt steht.

Hot Spritzz
Am Stand vom Lammgarten wartet Nino Stevens auf Kunden. Er ist zum zweiten Mal auf dem Häfler Weihnachtsmarkt. „Unser absoluter Bestseller ist der Hot Spritzz“, erzählt Stevens. Dabei handelt es sich um einen Glühwein mit Orange-Ingwer-Extrakt. „Es ist so etwas wie der Aperol des Winters“, umschreibt der Verkäufer. „Nur eben ohne Aperol“, fügt er grinsend an. Aktueller Preis für den Spritzz: 4 Euro. Der Glühwein kostet 3,50 Euro. „Unsere Preise sind im Vergleich zum Vorjahr unverändert“, so Nino Stevens.
Baumstriezel
Vlad Ioan, der an seinem Stand die Baumstriezel verkauft, hat die Preise im Vergleich zum Vorjahr angehoben – um 1 Euro. „Die Kosten für Mehl und Öl sind hochgegangen“, sagt Ioan. Da habe er nachziehen müssen. Angefangen habe er im Jahr 2012 mal mit 4 Euro. Beim Markt 2019 hat er denselben Preis verlangt wie im Jahr 2022. Nun hofft er auf gutes Wetter am Wochenende, damit viele Kunden kommen. Die bevorzugen ihm zufolge vor allem die Striezel mit Zimt.
Schokofrüchte
„Für eine Schale Erdbeeren zahlen wir gerade 10 Euro“, sagt Stefanie John. Sie verkauft an ihrem Stand Schokofrüchte. Dennoch hat sie bislang ihre Preise nicht angepasst. In Zartbitter, Vollmilch oder weißer Schokolade eingehüllte Äpfel, Bananen, Ananas, Trauben oder eben Erdbeeren gibt es ab 2,50 Euro (Apfel). Der kostete im Jahr 2019 noch 1,50 Euro. Eine Preiserhöhung folgte demnach 2022.
Gebrannte Mandeln und Magenbrot
Nicole und Klaus Strahl verkaufen an ihrem Stand weitere süße Klassiker. „Unsere beliebtesten Produkte sind die Mandeln und das Magenbrot“, weiß Nicole Strahl. Die Nüsse in knuspriger Umrandung kostet 3 Euro, das Brot ebenfalls. Während die Mandeln im Vorjahr gleich viel kosteten, ist der Brotpreis um 50 Cent gestiegen.

Krautschupfnudeln
Auch bei den Krautschupfnudeln am Stand von Paul Meschenmoser sind die Preise stabil geblieben. 7 Euro kostet die Leckerei nach Familienrezept. Wie die Preise im Jahr 2019 waren, daran kann sich Meschenmoser spontan nicht erinnern. Die Currywurst mit Pommes kostet in diesem Jahr 8,50 Euro.

Flammlachs
Jeffrey Geissler betreibt schon seit 2017 seinen Stand in Friedrichshafen. Wie bereits im Vorjahr sah er sich gezwungen, Preise zu erhöhen. Am häufigsten wird sein Wrap mit Flammlachs, Salat und Soße nachgefragt. Der kostet in diesem Jahr 11 Euro, in der Saison davor waren es noch 10, davor 8 oder 9 Euro, das weiß Geissler nicht mehr genau. Die Preis für seine Kartoffelsuppe mit Flammlachs liegt bei 10 Euro – genauso viel wie im Vorjahr.
Flammbrot
Christian Müller und Mohamed Sangaré verkaufen Flammbrot, auch Dinelle genannt. 7 Euro zahlen die Kunden. „Genauso viel wie im Vorjahr“, sagt Sangaré. Vor Corona seien die Preise aber günstiger gewesen, erinnert sich der Verkäufer. „Da lagen wir noch bei 5 Euro.“

Crêpes
Stabil sind die Preise auch bei den Crêpes geblieben. Die kosten zwischen 4 und 6 Euro. „Absoluter Bestseller bei uns ist der Crêpe mit Nutella“, sagt Ivona Ćuže. Der fällt mit 5 Euro ins Gewicht. Dass die Nuss-Nougat-Creme der Renner ist, zeigen die unzähligen Nutellagläser am Stand.

Alles vegetarisch
Angelina Geissler, deren Mann den Flammlachs verkauft, ist mit einem ganz neuen Stand in Friedrichshafen. „Wir bieten rein vegetarisches und veganes Essen an“, so Geissler. Auf dem Menü stehen etwa gebrannte Champignons für 6 Euro und auch Spiralkartoffeln für 5 Euro.