Runderneuert und modernisiert startet das Häfler Strandbad in die neue Saison. Am Samstag, 17. Mai, wird es eröffnet. Wer das Strandbad kennt, wird beim ersten Besuch große Augen machen, denn die Veränderungen fallen sofort ins Auge. Die nun flach abgeböschte Uferlinie hat einen völlig anderen Charakter bekommen. Kanten und Stufen sind verschwunden. Das Bad ist nun durchgängig barrierefrei.

Flug übers neue Strandbad Video: Ambrosius, Andreas

Seit November 2024 hatte sich das Areal in eine große Baustelle verwandelt. Mit schwerem Gerät wurde das Gelände umgemodelt, tonnenweise Erde wurden bewegt, Betonwände und Steinstufen abgerissen und Geländer abgeflext. Nicht allen Besuchern hatte die Aussicht auf die grundlegende Umgestaltung Freude bereitet. Es gab etliche Vorbehalte, insbesondere was den naturnah gestalteten Uferbereich ohne Treppenanlage angeht.

Rund um die mächtige Eiche am Beginn des Badestegs wurde mit großen Flusssteinen eine Bastion errichtet, zuvor war hier eine Betonmauer.
Rund um die mächtige Eiche am Beginn des Badestegs wurde mit großen Flusssteinen eine Bastion errichtet, zuvor war hier eine Betonmauer. | Bild: Ambrosius, Andreas
Der Blick im Januar 2025 auf die mächtige Eiche beim Badesteg des Strandbads.
Der Blick im Januar 2025 auf die mächtige Eiche beim Badesteg des Strandbads. | Bild: Ambrosius, Andreas

Die gute Nachricht für alle Skeptiker: Es wird wieder ein Geländer geben, an dem sich Badegäste beim Gang in den Bodensee festhalten können. „Der Handlauf in den See wird noch montiert, da spielt uns der niedrige Wasserstand in die Karten“, versicherte Landschaftsarchitekt Christian Seng vom Überlinger Büro 365° Freiraum + Umwelt bei einer Ortsbesichtigung. Verzichtet wurde jedoch auf eine betonierte Rampe: „Die wird schnell glitschig“, so Seng.

Viel Strand, keine Mauern

„Wir haben jetzt ein Strandbad, das den Namen verdient“, sagt Erster Bürgermeister Fabian Müller. Die Betonmauern und Stufen zum Wasser sind einer flach abfallenden Böschung gewichen. Große Teile der Liegefläche sind dank Rollrasen schon wieder grün. Andere Bereiche werden noch konventionell eingesät. „Wir sind kurz vor dem Ziel“, so Müller. In einem Bereich laden große Granitstufen zum Sitzen ein.

Der kleine Hafen und die Betonstufen wurden abgerissen, nun ist hier Strand.
Der kleine Hafen und die Betonstufen wurden abgerissen, nun ist hier Strand. | Bild: Ambrosius, Andreas
Dort, wo sich jetzt ein durchgängig flacher Kiesstrand erstreckt, befanden sich einst ein betoniertes Hafenbecken und Steintreppen.
Dort, wo sich jetzt ein durchgängig flacher Kiesstrand erstreckt, befanden sich einst ein betoniertes Hafenbecken und Steintreppen. | Bild: Ambrosius, Andreas

„Das Bad hat sich ziemlich verwandelt“, meint auch Stadtbauamtsleiter Wolfgang Kübler und zeigt auf den weiten Strandbereich, wo zuvor der kleine Hafen war. Und nicht nur an der Wasserkante hat sich einiges getan. Duschen und Sanitärbereiche im Gebäude sind neu und barrierefrei – wie alle Wege im Strandbad. Auch die kleine Kante zwischen Umkleide und Liegefläche ist verschwunden. „Das ist alles sehr gut geworden“, so Freddy Pfleiderer, der die Belange von Menschen mit Behinderung in der Stadt vertritt.

Badelift kommt erst später

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es: Der barrierefreie Badelift am Stegende kann noch nicht in Betrieb gehen: Das Schweizer Fabrikat, bei den Eidgenossen vielfach im Einsatz, habe noch keine Zulassung des deutschen TÜV, so Kübler. Der Lift soll bis zur nächsten Saison installiert werden.

Nachdem in der vergangenen Saison wegen Personalmangel die Bäder nur eingeschränkt geöffnet hatten, ist diese Saison wieder von 9 bis 20 Uhr geöffnet, sagt der Häfler Bäderchef, Robert Grammelspacher. Man habe gutes Personal rekrutieren können. „Dienstags und donnerstags ist das See- und Freibad Fischbach schon ab 7 Uhr geöffnet“, sagt er.

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Den Umbau des Strandbads lässt sich die Stadt einiges kosten: Rund zwei Millionen Euro werden investiert, wobei rund 200.000 Euro auf den barrierefreien Seezugang entfallen und 1,8 Millionen Euro auf die Uferrenaturierung. Dafür wurden 220 Meter Ufermauern, Sitzstufen und die Hafenanlage entfernt. Zur Neugestaltung des Uferbereichs kamen 500 Tonnen Wasserbausteine zum Einsatz und es wurden rund 2000 Kubikmeter Erde bewegt.