Wer vom Stadtbahnhof kommt, befand sich früher zunächst quasi hinter den Kulissen des Kulturufers. In diesem Jahr sind Besucher sofort mittendrin – zwischen Kunsthandwerk und Gastronomie. Beides findet erstmals auch auf der Wiese Platz. Auch die Aktionswiese für Kinder hat mehr Raum bekommen.

Die lange Corona-Pause brachte Zeit, nach- und neu zu denken, erklärt Monika Blank, Pressesprecherin der Stadt, bei einem Rundgang über den Kunsthandwerkermarkt des Kulturufers. So sind die 41 Stände neu verteilt worden. Es gibt jetzt mehr Platz, um zu stehen und zu stöbern. Die Wiesen, die sonst für ein Picknick am Rande oder eine spontane Zusatzperformance genutzt wurden, sind nun fester Bestandteil des Aufbaus. So sollen Engstellen vermieden werden und aus einem Nebeneinander von Markt und Kultur ein Miteinander werden, erläutert Cathrin Batzner. Sie ist bei der Stadtverwaltung verantwortlich für Märkte und Veranstaltungen.

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Auch sonst gibt es Neues auf dem Kunsthandwerkermarkt zu entdecken: Fünf neue Akteure sind in diesem Jahr mit von der Partie. Wie diese ausgesucht wurden? Batzner räumt ein, dass ihr die Auswahl sehr schwergefallen sei: „Die Qualität der Bewerbungen war extrem hoch.“ Sie habe vor allem Wert darauf gelegt, dass eine gute Mischung gegeben sei, für jeden Geschmack etwas und besonders viel Handgemachtes. „So sind dann auch Sonderanfertigungen vor Ort möglich“, erklärt sie.

Neue Händler freuen sich über die Zusage

Einer der Neuen ist Friedrich Emde aus Karlsruhe. Sein Stand gehört zu jenen auf der grünen Wiese. 2014 sei er zum ersten Mal privat auf dem Kulturufer gewesen, habe es direkt total schön gefunden. Sechsmal hätten seine Frau Jenny und er sich bereits beworben, fünfmal sei eine Absage gefolgt.

Friedrich Emde aus Karlsruhe ist froh, dass es bei der sechsten Bewerbung mit einem Platz beim Kulturufer geklappt hat.
Friedrich Emde aus Karlsruhe ist froh, dass es bei der sechsten Bewerbung mit einem Platz beim Kulturufer geklappt hat. | Bild: Lena Reiner

Nun bieten sie Neues auf dem Kulturufer an, das aus Altem gemacht wurde, Upcycling nennt sich der Prozess. So werden aus Porzellantassen Lampenschirme, aus Schwimmflossen und Comics Täschchen und aus Aktenordnern Notizbücher mit Hosenträgerverschluss. „Uns beiden ist Nachhaltigkeit sehr wichtig“, schildert Emde. So seien sie auch aufs Kulturufer per Carsharing gekommen.

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Fast am Beginn des Kunsthandwerkermarkts hat Angela Stahl ihren Stand aufgebaut. Hier reihen sich Keramik-Schälchen an -Tellerchen. Es ist ihr eigenes Design, das sie da präsentiert; fast ein Jahr habe sie daran getüftelt. Eine Inspiration habe sie dabei nicht gehabt, eher ausprobiert und schließlich die Kombination aus Stempel und Abdruck entwickelt, die guten Anklang gefunden habe.

Zum ersten Mal ist Angela Stahl aus Bietigheim-Bissingen in diesem Jahr beim Kunsthandwerkermarkt des Kulturufers.
Zum ersten Mal ist Angela Stahl aus Bietigheim-Bissingen in diesem Jahr beim Kunsthandwerkermarkt des Kulturufers. | Bild: Lena Reiner

„Hätte nur ich das Design gemocht und niemand es gekauft, wäre das wieder versickert“, kommentiert sie. Schwarzweiß habe sie damit begonnen, inzwischen arbeitet sie mit einer türkisfarbigen Lasur, durch die roter und schwarzer Ton schimmert. Dass diese Kombination Gefallen findet, zeigt sich schnell: Während des kurzen Gesprächs kommt prompt eine erste Kundin.

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