Nach der Saison ist für die VfB-Volleyballer vor der Saison. Mit Blick auf den bevorstehenden Spielbetrieb wird es organisatorische Schwierigkeiten geben. Denn es zeichnen sich Terminüberschneidungen mit Veranstaltungen auf dem Friedrichshafener Messeareal ab, weshalb die Messehalle A1 für die Volleyballer nicht durchgängig verfügbar sein könnte.

Laut Spielplan empfängt der VfB am 16. Oktober um 20 Uhr das Team von Berlin Recycling Volleys, was von Insidern und Fans dieser Sportart als Spitzenspiel gewertet wird. Allerdings: Laut Veranstaltungskalender der Messe Friedrichshafen findet vom 12. bis 16. Oktober die internationale Messe Fakuma der kunststoffverarbeitenden Industrie statt, bei der in früheren Jahren sämtliche Messehallen belegt waren.

Matthias Liebhardt, Pressesprecher des VfB Volleyball, bestätigt, dass es Terminüberschneidungen gibt. „Zunächst einmal lässt sich konstatieren, dass sich die Messe Friedrichshafen und der VfB in den letzten Wochen und Monaten im engen Austausch befinden. Durch die Gespräche ist es gelungen, größere Zeiträume für die Nutzung einer Messehalle durch die Häfler Volleyballer zu finden.“

Dies sei außerdem nicht nur die VfB Friedrichshafen Volleyball GmbH, sondern auch der Bundesstützpunkt und Teile der Amateurabteilung Volleyball. „Aktuell gibt es vor allem Überschneidungen bei den Messen Fakuma, Motorradwelt Bodensee, Fruchtwelt Bodensee, Pferd Bodensee und Aero“, sagt Liebhardt.

Matthias Liebhardt, Pressesprecher der VfB Friedrichshafen Volleyball GmbH: „Sowohl die VfB Friedrichshafen Volleyball GmbH als ...
Matthias Liebhardt, Pressesprecher der VfB Friedrichshafen Volleyball GmbH: „Sowohl die VfB Friedrichshafen Volleyball GmbH als auch die Messe Friedrichshafen GmbH sind sehr daran interessiert, eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung zu finden.“ | Bild: VfB Friedrichshafen Volleyball GmbH

Nahezu deckungsgleich lautet die Auskunft von Frank Gauß, Pressesprecher der Messe Friedrichshafen: „Neben der Fakuma gibt es noch Überschneidungen beim Thema Hallenbelegung bei unseren Messen Motorradwelt Bodensee, Fruchtwelt Bodensee, Pferd Bodensee und Aero.“

Natürlich gibt es Gespräche, wie der VfB-Sprecher erklärt. „Sowohl die VfB Friedrichshafen Volleyball GmbH als auch die Messe Friedrichshafen GmbH sind sehr daran interessiert, eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung zu finden.“ Bei den Überlegungen sind laut Liebhardt „nicht nur die Zeppelin Cat Halle A1, sondern sämtliche Hallen, die sich für einen Spielbetrieb anbieten, eingeflossen“.

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Ob die Messe Fakuma vom 12. bis 16. Oktober tatsächlich alle Messehallen belegen wird, „diese Frage kann nur der Veranstalter P. E. Schall beantworten“, erklärt Frank Gauß. Die Messe Friedrichshafen ist für diese Veranstaltungstage Vermieter der Hallen. Und der Termin des Spitzenspiels am 16. Oktober? „Der VfB prüft auch hier alle Lösungsmöglichkeiten und wird sicherlich rechtzeitig den Spielort kommunizieren“, sagt Gauß.

Bis zu welchem spätesten Zeitpunkt muss der VfB wissen, ob die Halle A1 für den Trainingsbetrieb und die Spiele verfügbar sein wird oder nicht? Liebhardts Antwort darauf: „Die Vorbereitung für die kommende Saison beginnt am 9. August. Wir sind uns sicher, dass wir zu dieser Zeit keine Einschränkungen im Trainingsbetrieb haben werden.“

Auf- und Abbau dauern je rund eine Woche

Sollte die Halle A1 nicht verfügbar sein, welche Auswirkungen hat das dann für den VfB? „Der Auf- und Abbau des Volleyball-Set-ups nehmen jeweils rund eine Woche Zeit in Anspruch. Aufgrund des engen Zeitplans in drei Wettbewerben könnte dieser Umstand zu Schwierigkeiten führen“, blickt Liebhardt voraus.

Einige Alternativen sind im Prüfstadium

Auf die Frage, welche Alternativen als Austragungsort für den Trainingsbetrieb und die Spiele überhaupt denkbar und möglich sind, hält sich Liebhardt bedeckt: „Um den beiden Mannschaften – Erste Bundesliga sowie der Bundesstützpunkt in der Zweiten Bundesliga – die notwendigen Bedingungen für Training und Spielbetrieb bieten zu können, prüfen wir im Moment verschiedene Möglichkeiten. Weitere Informationen hierzu können wir im Moment – und vor Abschluss aller Gespräche – nicht nach außen tragen.“

Frank Gauß, Kommunikationsleiter der Messe Friedrichshafen: „Nun sind alle Akteure auf der Zielgeraden und wir arbeiten mit ...
Frank Gauß, Kommunikationsleiter der Messe Friedrichshafen: „Nun sind alle Akteure auf der Zielgeraden und wir arbeiten mit Hochdruck an der finalen Planung.“ | Bild: Messe Friedrichshafen

Frank Gauß legt außerdem dar: „Wir kümmern uns um unser Kerngeschäft, die Ausrichtung von Fach-, Special Interest- und Verbrauchermessen, und ohne Kompromisse aller Handelnden wäre eine Lösung unmöglich. Auch in den letzten Wochen befinden wir uns mit den Vertretern des VfB Volleyball in enger Abstimmung, um die Vorbereitungen für deren Spielsaison 2021/22 abzuschließen. Bis zum heutigen Tag ist es dabei gelungen, den größten Teil der Termine zu ermöglichen. Nun sind alle Akteure auf der Zielgeraden und wir arbeiten mit Hochdruck an der finalen Planung.“

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Es gibt eine weitere Unbekannte, die Entwicklung des Pandemiegeschehens und der Inzidenzwerte: „Die VfB Friedrichshafen Volleyball GmbH beobachtet die aktuelle Situation sehr genau. Bis zum Saisonstart am 6. Oktober kann sich in dieser Hinsicht noch viel verändern. Es gibt entsprechende Hygienekonzepte, die wir mit den Behörden besprechen. Wichtig wird sein, dass ein Großteil der Bevölkerung geimpft ist“, sagt Liebhardt.

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Und wie steht der Veranstalter der internationalen Messe Fakuma zum Thema Terminüberschneidung und Hallenbelegung? „Das Messeunternehmen P. E. Schall GmbH & Co. KG hat anlässlich der Fakuma das komplette Gelände der Messe Friedrichshafen vom 6. bis 20. Oktober angemietet“, heißt es auf Anfrage dieser Zeitung kurz und bündig. Daraus folgt: Sofern es dabei bleibt, muss die VfB Volleyball GmbH für den 16. Oktober einen anderen Veranstaltungsort für das Spitzenspiel gegen Berlin Recycling Volleyball finden als die Messehalle A1.

Oberbürgermeister Andreas Brand: „Es braucht von allen Beteiligten Zugeständnisse und Flexibilität.“
Oberbürgermeister Andreas Brand: „Es braucht von allen Beteiligten Zugeständnisse und Flexibilität.“ | Bild: Sabine Kunzer

Am Montag nahm Oberbürgermeister Andreas Brand auf eine Frage aus dem Gemeinderat Stellung zu dieser Problematik. „Es braucht von allen Beteiligten Zugeständnisse und Flexibilität“, sagte er und sprach von einer „konstruktiven Zusammenarbeit“, um die Terminüberschneidungen zu managen.

Die VfB-Volleyballer können seit Oktober 2020 die ZF-Arena nicht mehr nutzen, weil die Stadt deren Spielstätte wegen bautechnischer Probleme gesperrt hat. Bis April 2022 können die VfB-Volleyballer die Messe laut Vereinbarung mit der Stadt mitnutzen. Wie es danach weiter geht, ist noch völlig unklar. In den nächsten vier bis sechs Wochen soll die Stellungnahme des Landesdenkmalamts vorliegen, ob es sich bei der ZF-Arena um ein (Kultur-)Denkmal handelt. Davon abhängig muss die Stadt dann entscheiden, ob die frühere Messehalle saniert oder abgerissen wird.