Zunächst deutete vieles auf einen Zweikampf zwischen Simon Blümcke und Johannes Henne hin, dann wurde das Bewerberfeld immer größer. Wer hat sich um das Amt des Oberbürgermeisters in Friedrichshafen beworben – und wer wurde vom Wahlausschuss zur Wahl zugelassen?

Die Reihenfolge auf dem Stimmzettel bestimmt sich nach dem Eingang der Bewerbung. Da die Bewerbungen von Johannes Henne und Simon Blümcke als gleichzeitig eingegangen anzusehen sind, mussten Platz eins und zwei laut Stadtverwaltung ausgelost werden.

Videos: Kandidaten antworten auf unsere Fragen

Johannes Henne

Johannes Henne
Johannes Henne | Bild: Katy Cuko

Johannes Henne, seit 2017 Bürgermeister in Immenstaad, gab seine Kandidatur Mitte Juni bekannt. Auf dem Moleturm entrollte er ein großes Banner und sendete damit die Botschaft „Henne für den Hafen“. Der 37-Jährige, der seit Januar 2023 mit seiner Familie und den beiden Kindern im Häfler Stadtteil Fischbach zu Hause, ist der Überzeugung „Unser FN kann mehr“. Politisch ist seine Heimat seit 2004 die CDU. Doch in den Wahlkampf um den OB-Posten geht er als unabhängiger Kandidat. Nach seiner offiziellen Kandidatenvorstellung startete Henne die Reihe „Henne hört hin“ und andere Formate.

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Simon Blümcke

Simon Blümcke teilte bereits am 16. Mai mit, dass er für den Posten kandidieren wird. Der Erste Bürgermeister von Ravensburg (seit 2015) und ehemalige Rathauschef der Bodenseegemeinde Hagnau (2003-2015) fühlt sich dem See und der Region seit vielen Jahren eng verbunden und bezeichnet Friedrichshafen als die „spannendste Stadt, die ich kenne“. In den eigentlichen Wahlkampf ist der 49-Jährige nach der Kommunal- und Europawahlen eingestiegen, hat sich mit dem Format Blümcke auf Empfang“ verschiedene Themenschwerpunkte vorgenommen. Eigenen Angaben zufolge tritt er als unabhängiger und parteiloser Kandidat an.

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Dieter Baldauf

Dieter Baldauf
Dieter Baldauf | Bild: Simon Conrads

„Jetzt bewirbst du dich!“ Diesen Beschluss fasste Dieter Baldauf nach eigenen Angaben, als er erfuhr, dass Oberbürgermeister Andreas Brand vorzeitig aus dem Amt ausscheidet. Und tatsächlich: Der gebürtige Häfler, der in diesem Monat 66 Jahre alt geworden ist, warf seine Bewerbung ein. Der selbstständige Schlosser bezeichnet sich selbst als „absolut parteilos“. Verwaltungserfahrung in einer Kommune hat er nicht, geht aber davon aus, dass man da reinwächst, und setzt auf die Zusammenarbeit im Rathaus und mit dem Gemeinderat. Im Wahlkampf will er eher auf Marktbesuche oder auch mal eine Saalveranstaltung als auf soziale Medien setzen.

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Rocco Granato

Rocco Granato
Rocco Granato | Bild: Rocco Granato

Rocco Granato will ebenfalls OB werden. Der in Brochenzell wohnende 48-Jährige arbeitet als Montageprüfer bei ZF, das Amt des Oberbürgermeisters traut er sich auch ohne Vorkenntnisse in Verwaltung oder Lokalpolitik zu. Der parteilose Kandidat möchte sich unter anderem für eine familien- und kinderfreundliche Stadt einsetzen. Weitere Anliegen sind ihm die Zukunft von ZF, Vereine und Gewerbetreibende. Als Wahlkämpfer wird Granato kaum anzutreffen sein. Viele Leute kennen ihn, sagte er im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Neben dem Schichtdienst bleibe auch nicht viel Zeit für Wahlkampftätigkeiten.

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Frank Schmid

Frank Schmid
Frank Schmid | Bild: Andy Jungschmidt/ Blende 13

Frank Schmid machte nach Simon Blümcke seine Kandidatur als zweiter Bewerber öffentlich. Ende Juni zog er seine Kandidatur zurück, reichte später dann doch eine Bewerbung ein. Seine Familie habe ihm geraten, nicht ohne Berater anzutreten. Also habe er nochmal zurückgezogen. Mit neuem Coach und Zuspruch aus der Bevölkerung sei er dann wieder eingestiegen. Frank Schmid, geboren 1967 in Lindau, ist Immobilienmakler und arbeitet bei ZF. Eine klassische Verwaltungslaufbahn hat er nicht durchlaufen. Er sieht in der Rolle des OB eine „wichtige Schnittstelle zwischen Bürgern und Verwaltung“.

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Markus Werner

Markus Werner
Markus Werner | Bild: Oliver Siegemund

Markus Werner (56) machte seine Kandidatur erst Mitte August öffentlich. Der Grund? Seine Webseite funktionierte zunächst nicht, wie Werner nach Bekanntwerden seiner Bewerbung erklärte. Inzwischen ist dort zum Beispiel zu lesen, dass es in Friedrichshafen nach Meinung Werners einen neuen Führungsstil braucht. Und auch auf Märkten ist der Ingenieur, aktuell Hausmann, dieser Tage anzutreffen. Bei der Kommunalwahl kandidierte er auf Listen des Netzwerks für Friedrichshafen, auch er will aber als parteiunabhängiger Kandidat Oberbürgermeister werden.

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Franz Eduard Gruber

Franz Eduard Gruber
Franz Eduard Gruber | Bild: Franz Eduard Gruber

Der 61-jährige Unternehmer reichte wenige Stunden vor Ablauf der Frist seine Bewerbungsunterlagen eint. Honoratioren der Stadt hätten ihn aufgrund seiner unternehmerischen, internationalen und landespolitischen Erfahrungen gebeten, sich als Oberbürgermeister zu bewerben. Franz Eduard Gruber sammelte eigenen Angaben zufolge wichtige berufliche Erfahrungen bei SAP und IBM, gründete 2001 das Unternehmen Forcam. In Friedrichshafen trete er als parteiloser und unabhängiger Kandidat an. Die fetten Jahre seien vorbei, es gebe in der Stadt große Herausforderungen zu bewältigen.

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Warum zwei Kandidaten nicht mehr dabei sind

ElvirLagumdzija wollte mit seiner Bewerbung ein Zeichen setzen. Als die OB-Wahl ausgeschrieben wurde, habe er gehofft, dass sich ein Häfler aufstellen lässt, der weiß, was geändert werden muss. Als das nicht passiert sei, habe er selbst die Initiative ergriffen. Lagumdzija wurde allerdings nicht zur Wahl zugelassen, er konnte nach Prüfung durch das Wahlamt lediglich 96 der notwendigen 100 Unterstützerunterschriften nachweisen „Leider habe ich bei all dem Stress einen Stapel mit Unterschriften daheim vergessen“, sagt er. Das sei sehr ärgerlich. Er bedanke sich trotzdem bei allen Häflern, die ihn unterstützt haben.

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Auch Sebastian Schneider wird am 29. September nicht auf dem Stimmzettel stehen. Nach Angaben der Stadt legte er die erforderlichen Unterlagen nicht vollständig vor. Deshalb wurde er vom Gemeindewahlausschuss ebenfalls zurückgewiesen. Er betonte im Gespräch mit dem SÜDKURIER, dass ein Teil der gesammelten Unterschriften nicht mehr auffindbar gewesen sei. Am Ende habe es dann zeitlich nicht mehr gereicht.