Geschlossen bleibt das ZF-Werk 2 am Stammsitz des Unternehmens zunächst bis 19. April. „Wie es danach weiter geht, hängt von der Entwicklung der Corona-Pandemie und dem Verhalten unserer Kunden und Lieferanten ab“, erklärt der Sprecher weiter.

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Zu den Gründen teilt das Unternehmen mit: „Quer durch die Automobilbranche haben Hersteller und Zulieferer ihre Produktion wegen der Corona-Pandemie vorübergehend eingestellt.“ Benötigtes Produktionsmaterial erreiche den Automobilhersteller teilweise nicht, weil zum Beispiel in Italien derzeit nur systemkritische Betriebe produzieren dürfen. Fast alle großen Kunden hätten außerdem ihre Produktionen vorübergehend eingestellt, sodass im Moment auch kein Abnehmer vorhanden sei.

„Wie lange dieser Shutdown dauert, vermag im Moment niemand abzusehen.“
Ein Sprecher des Unternehmens

„Wie lange dieser Shutdown dauert, vermag im Moment niemand abzusehen. Das wird maßgeblich davon abhängen, ab wann die gesundheitliche Situation so stabil ist, dass die Mitarbeiter all der genannten Unternehmen bestmöglich vor einer Infektion geschützt wieder arbeiten können“, heißt es vom Unternehmen. Der Schutz der Mitarbeiter habe weiter oberste Priorität.

Lieferketten sind unterbrochen

Bereits bei der Bilanzpressekonferenz Ende März hatte der Konzern erklärt, dass die Corona-Krise neben anderen deutschen Werken auch den Standort Friedrichshafen trifft. Aktuell seien die weltweit vernetzten Lieferketten unterbrochen, notwendige Teile für eine Produktion fehlen oder erreichen die Unternehmen nicht im benötigten Umfang. „Andererseits haben viele Menschen gerade andere Sorgen als einen Autokauf“, erläutert der Unternehmenssprecher.

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Im Werk 1 wird weiter gearbeitet

Im Werk 1 in Friedrichshafen laufe noch ein Teil der Fertigung und Montage von Marine-Getrieben. Zwar arbeite dort aufgrund der Kurzarbeit nur etwa ein Viertel der regulären Belegschaft, aber es gebe noch Aufträge. Am Standort Friedrichshafen, wo mit Hauptverwaltung und der Forschung und Entwicklung eine nicht ganz so hohe Quote an Mitarbeitern in Kurzarbeit ist, sind nach Ostern dennoch etwa 5000 bis 6000 Mitarbeiter davon betroffen.

ZF geht von längerer Schwächephase aus

Nach Angaben des Unternehmenssprechers schwanke das permanent und könne sich bald wieder ändern. Anders als bei der Finanzkrise 2009 geht ZF von einer längeren Schwächephase aus, so ZF-Chef Wolf-Henning Scheider zuletzt bei der Bilanzpressekonferenz.