Ein umgestürzter Baum hat am Dienstag für massive Beeinträchtigungen auf der Bahnstrecke zwischen Friedrichshafen und Ravensburg gesorgt. Nach Angaben der Bundespolizei war der Interregio-Express, der von Ravensburg kommend in Richtung Lindau unterwegs war, um 10.15 Uhr gegen eine umgestürzte Tanne gefahren. Die Strecke wurde gesperrt. Zahlreiche Verbindungen fielen aus.
Gegen 13 Uhr fanden die letzten Aufräumarbeiten statt: Einsatzkräfte der Feuerwehr Friedrichshafen zersägten den Baum und entfernten anschließend die Holzstücke von den Gleisen. Die Oberleitung hing weiterhin lädiert herunter. Die Unfallstelle befand sich in Friedrichshafen-Löwental auf Höhe der Backstube Weber, nicht weit vom Bodensee-Airport entfernt.
Wie die Bundespolizeiinspektion Konstanz auf Anfrage erklärte, war die rund 26 Meter hohe Tanne zunächst auf die Oberleitungen gestürzt. Trotz einer Schnellbremsung erfasste der sogenannte Stromabnehmer des Zuges den entwurzelten Baum. Dadurch wurde die Oberleitung abgerissen. Etwa 150 Meter hinter dem Unfallort kam der IRE schließlich zum Stehen.
Verletzt wurde laut einer Sprecherin der Bundespolizei niemand. Zum Zeitpunkt des Unfalls waren 98 Reisende und zwei Hunde im Zug. „Sie mussten vorerst in den Abteilen bleiben, da die abgerissene 15.000-Volt-Oberleitung zunächst geerdet werden musste“, so die Polizeisprecherin. Gegen 11.30 Uhr konnten die Fahrgäste – unterstützt von den Rettungskräften – den Zug verlassen und wurden mit zwei Bussen zum Häfler Hauptbahnhof gebracht.

Neben der Bundes- und Landespolizei waren der Rettungsdienst sowie elf Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort. Die Feuerwehr zersägte den Baum und entfernte ihn von den Gleisen. Nach Angaben der Stadt war ihr Einsatz gegen 13.20 Uhr beendet. Der durch die Kollision beschädigte Zug konnte seine Fahrt nicht fortsetzen. Der Schaden ließ sich laut Veronika Zechmann, Notfallmanagerin der DB InfraGO, zunächst noch nicht genau beziffern. Aufgrund der beschädigten Oberleitung sei voraussichtlich mit einem Schaden von mehr als 100.000 Euro zu rechnen.
DB-Notfallmanagerin: „Wir arbeiten unter Hochdruck“
Wie Veronika Zechmann vor Ort weiter erklärte, werde die Gegenstrecke voraussichtlich bis am Abend gesperrt bleiben. Beim betroffenen Gleis könne man noch keine Angaben machen, wann dieses wieder befahrbar sein wird. „Wir arbeiten unter Hochdruck“, sagte Zechmann am Mittag. Bis dahin werde ein Schienenersatzverkehr zum Einsatz kommen.