Zu einem Rundgang durch das Rathaus lädt die Stadt am 10. Mai ein. Besichtigt werden soll außerdem das Areal um das Verwaltungsgebäude. Der Rundgang ist ein Baustein des am 23. März ins Rollen gekommenen Dialog-Prozesses zwischen den Bürgern auf der einen, sowie Rat und Verwaltung auf der anderen Seite.

Rundgang wird gemeinsam mit Beratungs-Agentur vorbereitet
Über die Stadtentwicklung mit den Bürgern ins Gespräch zu treten, schien ratsam, nachdem der vom Rat beschlossene Umzug der Verwaltung ins historische Bischofsschloss im Dezember bei einem Bürgerentscheid abgelehnt worden war. Bei seiner jüngsten Sitzung am Dienstagabend beschloss der Gemeinderat, dass die Verwaltung den Rathaus- und Areal-Rundgang gemeinsam mit der Beratungs-Agentur translake aus Konstanz vorbereitet, welche den gesamten Bürgerdialog moderiert.
"Das wird ein großes Stück Arbeit", erklärte Wolfgang Himmel von translake, der zusammen mit Tina Hekeler am 23. März den Auftakt des Bürgerdialogs in der Stadthalle moderiert hatte. Denn bis zum 10. Mai gelte es, das Für und Wider der drei beim Dialog-Auftakt aufgekommenen Optionen fürs Rathaus darzustellen.
Drei Optionen fürs Rathaus nach dem Bürgerdialog-Auftakt
Entweder bleibt es an seinem Standort oder die Verwaltung bekommt einen anderen Standort innerhalb der Markdorfer Altstadt – beziehungsweise, so schlägt es die dritte Variante vor: Es wird abgewartet, bis ein Strategie-Plan für die Weiterentwicklung der Gesamtstadt vorliegt. Einigkeit habe in der Stadthalle indes in einem Punkt geherrscht: Dass der Sitz der Verwaltung so oder so im Zentrum der Stadt bleiben solle – als soziale Mitte, als sozialer Treffpunkt, wie Tina Hekeler zusammenfasste. Wobei noch offen sei, ob das alte Rathaus bleibt, ein Neubau kommt und ob Teile der Verwaltung ausgelagert werden.
Himmels klares Ziel: "Die Bürger müssen erkennen, was realistisch ist – und was nur Luftschlösser sind." Denn längst nicht alle Vorschläge ließen sich auch bezahlen. Den finanziellen Rahmen der Gemeinde gelte es deshalb deutlich abzustecken. Der Berater aus Konstanz erinnerte daran, "dass durchaus nicht alle Bürger so tief in der Materie stecken wie der Rat, der seit vielen Jahren mit dem Thema befasst ist." Auch deshalb sei zu erläutern, welches Gewicht die mögliche Förderung durch den Landes-Sanierungsplan hat.

Was am 10. Mai unbedingt vermittelt werden soll: Wie die Planungen der vergangenen Jahre für Rathaus und Rathaus-Areal aussehen, wo die Qualitäten und die Mängel des Rathauses liegen und welche neuen Szenarien denkbar sind. Um hier vorzuarbeiten, hat sich Bürgermeister Georg Riedmann zufolge eigens eine Gruppe gebildet: die "Spur-Gruppe", bestehend aus Bürgern, Jugendlichen und Geschäftsleuten.
Tina Hekeler von der Agentur translake legte dem Rat zuvor dar, "wie es weitergehen kann, wenn das Rathaus an seinem Standort bleibt". Dann würde noch im Sommer eine öffentliche Bürgerinformation erfolgen, bei der die vorhandenen Entwürfe, etwa die von Gerhard Lallinger, präsentiert würden. Es wären Signale ans Regierungspräsidium zu senden – wegen der Fördermittel. Und es sei auch jemand mit der konkreten Planung zu beauftragen.
Der etwa dreistündige Rathaus-/Rathausareal-Rundgang am Freitag, 10. Mai beginnt um 17 Uhr. Dabei wird in Kleingruppen über die diversen Szenarien diskutiert.