Die Stadt sortiert ihre Investitionsmittel für den Grundschulbereich in den Haushalten 2020 und folgende komplett neu. Anders als in der Sitzung am 3. Dezember von der Verwaltung präsentiert, soll die Gretser-Grundschule nun doch bereits ab dem kommenden Jahr Mittel für deren Sanierung erhalten und es sollen auch nicht alle Gelder komplett in den geplanten Grundschul-Neubau im Süden der Stadt fließen. Geplant waren dafür und für einen Sporthallen-Neubau im Süden insgesamt 14,6 Millionen Euro bis 2023, während für die Gretser-Schule im selben Zeitraum lediglich 100 000 Euro vorgesehen waren. Dagegen hatten UWG und SPD am 3. Dezember vehement protestiert (wir berichteten).
Anträge von SPD und UWG
Anlass für den Schwenk waren Anträge der SPD und der UWG am Mittwochabend. Während die SPD beantragte, die Mittel für das Schulprojekt im Süden komplett zu streichen und dazu zuerst einen Grundsatzbeschluss zu fällen und im Gegenzug die ursprünglich für Sanierung und Erweiterung der Gretser-Schule geplanten 20 Millionen Euro erneut dafür zu einzustellen, schrieb die UWG die Neubaupläne noch nicht grundsätzlich ab. Sie beantragte, bereits im kommenden Jahr substanzielle Mittel für die Planung der Gretser-Sanierung einzustellen, mit dem Investitionsziel von ebenfalls 20 Millionen für die weiteren Jahre. Die UWG, so Christiane Oßwald, gehe davon aus, dass die Schule im Süden gebaut werde. Sei dies der Fall, müsse „man sofort an der Gretser-Schule etwas machen“. Die CDU signalisierte die Unterstützung des SPD-Antrags, die Freien Wähler zeigten sich bereit, bei der UWG mitzugehen.

Beschlossen wurde stattdessen jedoch ein Kompromissvorschlag der Verwaltung, den Kämmerer Michael Lissner und Bürgermeister Georg Riedmann erläuterten. Danach sollen in den Haushalten 2020 bis 2023 alle Mittel für die Schulen und Sporthallen, in Summe ebenso 20 Millionen, in einem neuen Posten „Grundschulkonzeption Markdorf„ zusammengefasst und dann später je nach Beschlüssen aufgeteilt und zugewiesen werden. Diesem Vorschlag stimmten alle Fraktionen zu.
Die 20 Millionen Euro setzen sich nun zusammen wie folgt: Die jeweils bis 2023 vorgesehenen 14,6 Millionen für die Süd-Projekte, die 4 Millionen für die Grundschule Leimbach plus weitere 1,5 Millionen, die im Bereich Parkhaus-Sanierung freigeworden waren. Darüber hatte Lissner vor der Schulberatung informiert. Für die Sanierung des Parkhaus Bischofsschloss waren im Haushaltsentwurf 3 Millionen Euro veranschlagt, in Abstimmung mit der Gutachterin wäre jedoch nur eine Investition von 1,5 Millionen nötig.
Lissner hatte vorgeschlagen, die freigewordenen 1,5 Millionen für die Gretser-Schule einzustellen. Nun sollen jedoch alle Mittel komplett dem Gesamtkonzept zugeordnet werden.