Veränderungen kommen auf das Jugendreferat der Stadt und die Beteiligung der Jugendlichen zu. Jugendbeauftragter Jan Münzer und JugendreferentRalf Waldenmayer stellten jüngst im Gemeinderat fest, dass es für das städtische Jugendreferat bisher keine klare Konzeption gebe, bis auf die Tätigkeitsbeschreibungen in den Stellenausschreibungen von 2016 und 2018. Eine solche soll jetzt von dem Team erarbeitet und bis März im Gemeinderat vorgestellt und diskutiert werden, berichtete Münzer.
Bislang liegt noch kein klares Konzept vor
Damit verbunden ist auch das Ziel, mehr Selbstverantwortung in die Hand der Jugendlichen zu geben. Erreicht werden soll dies durch verstärktes ehrenamtliches Engagement der Jugendlichen und eine bessere Jugendbeteiligung. Bis Ende des Schuljahrs 2018/2019 soll es eine von den Jugendlichen erarbeitete Vorlage über mögliche Gremien der Jugendbeteiligung geben, eventuell mit dem Ziel, einen Jugendgemeinderat zu gründen. Bis Juni soll es zudem ein Konzept für das Jugendcafé Zepp geben. Ein solches sei auch hier bisher nicht vorhanden.
Ziele sind Demokratiebildung und Förderung des Engagements
Ausgangspunkt der Überlegungen sei die Kinder- und Jugendbefragung im ersten Quartal dieses Jahres gewesen. "Aus der Jugendbefragung haben wir uns viel erarbeitet", sagte Ralf Waldenmayer. Resultate waren unter anderem eine Überarbeitung und Anpassung der Angebote, mehr Beteiligung für die jungen Leute und ein Ausbau der Angebote in der ehrenamtlichen Arbeit. Für sein zukünftiges Leitbild hat das Jugendreferat als Ausrichtung der Konzeption die Demokratiebildung und aktive Förderung des Engagements festgelegt.

Mit der Umsetzung wurde bereits begonnen. So wurde das Partizipationsprojekt Neugestaltung Trendsportanlage fortgesetzt und das benachbarte Skates Open für die Jugendlichen eröffnet. Der Raum dort darf weiterhin für Feiern gemietet werden. Nach den Beschwerden von Anwohnern über nächtlichen Lärm allerdings nur für Feiern von unter 18-Jährigen, beaufsichtigt von einem Volljährigen, und nur bis 24 Uhr, erläuterte Münzer.

Durch einen Zaun wurde inzwischen der Zugang zum Skates Open und der Tennishalle getrennt. Mittelfristig soll den dortigen Stammbesuchern die Verantwortung für Angebote und Öffnungszeiten übertragen werden. Generell sollen die Jugendlichen bei einigen Veranstaltung mehr Eigenverantwortung übernehmen: bei der Aktion Ferienspiele, der 5er-Hütten, eine Kooperation mit dem Schulverbund am Bildungszentrum Markdorf (BZM), die die es bereits ein neues Konzept gibt, beim Stadtfest und bei weiteren offenen Angeboten.
Schulung für Jugendleiter-Card geplant
Das Jugendreferat wird als Anreiz ab 2019 die Jugendleiter-Card (Juleica) anbieten. Die Schulungen sollen in Kooperation mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) an drei Wochenende angeboten werden. Dazu will das Jugendreferat auch einen erweiterten Erste-Hilfe-Kurs für die Juleica-Schulung organisieren, an dem allen Jugendleiter aus Markdorf kostenlos teilnehmen können.
Schülermitverantwortung soll eingebunden werden
Zum Thema Jugendbeteiligung hat sich das Jugendreferat beraten lassen. Dabei kam heraus, dass in anderen Gemeinden die Einbeziehung der Schulen am nachhaltigsten die Beteiligung gewährleistet, so Münzer. Hier gab es bereits erste Treffen mit den Gemeinschaftskundelehrerinnen. Als Nächstes sollen die Schülermitverantwortungen (SMV) des Schulverbunds und des Gymnasiums eingebunden werden und die Jugendlichen eine Vorlage für denkbare Gremien erarbeiten.
Sanierung des Zepp verzögert sich
Das Zepp ist seit Frühjahr geschlossen. Die dort geplante Sanierung verzögerte sich laut Münzer aufgrund der Situation im Handwerk bis November. Fertig werden sollen die jetzigen Sanierungsarbeiten, wie am Dach des Jugendcafés, im Januar. Im neuen Jahr sollen nach bisheriger Planung noch das Dach des Hauses und die Heizung folgen. Bisher werde das Zepp nur an zwei Tagen von Jugendlichen genutzt, sagte Münzer. Auch deshalb soll es ein neues Konzept geben. Darin eingebunden könnte ein neuer Kinderclub für Elf- bis 14-Jährige sein. Unabhängig vom Zepp stünden auch im ehemaligen Volkshochschulgebäude weitere Räume zur Verfügung, die von Gruppen genutzt werden könnten, ergänzte Münzer.
Jugend-Hompage
Es wird eine Online-Plattform für die Jugend in Markdof geben. Nach Auskunft von Jan Münzer wurde die Homepage Anfang Dezember in Auftrag gegeben, die ab Ende Februar online sein soll. Das Jugendrefererat ist hier nur Anbieter. Laut Münzer wird es allerdings vorausssichtlich bis November dauern, bis alle Akteure in der Jugendarbeit einen Zugang erhalten haben. Die Hompage soll die zentrale Informationsplattform mit einem Überblick über Veranstaltungen, Öffnungszeiten, Beteiligungs- und Fortbildungsmöglichkeiten sowie Beratungs- und Beschwerdeadressen sein. Geplant ist hier auch eine Verknüpfung mit einem Online-Portal für die Anmeldung beim Ferienkalender (Ferika).