Wie können die Jugendlichen in Markdorf mehr Verantwortung übernehmen? Diese Frage stellten sich die städtischen Jugendbeauftragten Jan Münzer und Ralf Waldenmayer. Gut funktioniert habe dies zum Beispiel bei der Neugestaltung der Trendsportanlage, bei der über eine Jugendbeteiligung die Nutzer in die Planung miteinbezogen wurden.

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Auch im benachbarten Jugendraum „SkatesOpen„ beteiligen sich die Jugendlichen während der Öffnungszeiten an verschiedenen Diensten und bei den Ferienspielen haben die Jugendleiter immer mehr Aufgaben in Eigenverantwortung übernommen.

Schatzkästlein bastelten unter Anleitung von Juliane Schaum, Verena Rick und Nathalie Frei (von links) Marie (links), Luis, Jonathan, ...
Schatzkästlein bastelten unter Anleitung von Juliane Schaum, Verena Rick und Nathalie Frei (von links) Marie (links), Luis, Jonathan, „Vielfraß“ und Charlotte. | Bild: Keutner, Christiane

„Organisatorisch und administrativ hat sich einiges geändert“, sagt Jan Münzer. Die Wahrnehmung des Jugendreferats sei eine andere geworden. „Wir werden mehr als Sprachrohr und Unterstützer wahrgenommen“, sagt Münzer. Früher sei das Jugendreferat mit dem „Zepp“ gleichgesetzt worden, das sei nun nicht mehr so. Ralf Waldenmayer sieht das ähnlich. Die „Beziehungs- und Kontaktarbeit“ zahle sich nun aus.

„Man kennt sich mittlerweile, die Gespräche verändern sich und die Themen werden intensiver.“ Das Jugendreferat sieht sich als Adresse, an die sich Jugendliche ab 12 Jahren wenden können, um ihre Freizeit zu verbringen, an Angeboten und Aktionen teilzunehmen, sich in ihrem Interesse zu beteiligen und aktiv mitzuwirken. „Wir wollen die Jugendarbeit mit Leben füllen und dazu brauchen wir die Jugendlichen“, sagt Ralf Waldenmayer.

Jugendbeteiligung wichtig

Gerade das Thema Jugendbeteiligung beschäftigt die beiden. Wie kann ein Gremium entstehen, in dem sich die jungen Menschen engagieren? Einen Jugendgemeinderat soll es in Markdorf keinen geben, das sei laut Jan Münzer „sehr formell, sehr vorgegeben“. Ihm schwebt eine offene Beteiligung vor, für die es keine feste Begrifflichkeit gibt – eine Art Jugendrat. Hier hat sich eine Gruppe von mehreren Jugendlichen gebildet, die sich vorstellen könnten, in einer Vertretung aktiv zu werden. Im November soll es eine öffentliche Informationsveranstaltung geben.

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Ein weiterer Aspekt, um auf mehr Selbstverwaltung zu setzen, ist eine Schulung, an der ehrenamtlich engagierte Jugendliche teilnehmen können – die Juleica-Schulung. Die Juleica – Abkürzung für Jugendleitercard – bietet offiziell einen bundesweit einheitlichen Standard zur Ausbildung zum ehrenamtlichen Jugendleiter. „Wir haben hier Bedarf gesehen und bieten nun einen eigenen Kurs an“, sagt Münzer. Angesprochen seien alle Jugendlichen ab 16 Jahren, die bereits ehrenamtlich engagiert sind. „Die Leute müssen geschult werden“, so Ralf Waldenmayer.

Begleitung der 5er-Hütten

FSJler Raffi Mazzitelli, Jugendbeauftrager Ralf Waldenmayer, Praktikant Deniz Lombardo und Jugendbeauftrager Jan Münzer vom städtischen ...
FSJler Raffi Mazzitelli, Jugendbeauftrager Ralf Waldenmayer, Praktikant Deniz Lombardo und Jugendbeauftrager Jan Münzer vom städtischen Jugendreferat am Kicker im „Zepp“. | Bild: Nosswitz, Stefanie

So wollen die Jugendbeauftragten mehr Verantwortung übertragen und ihre Stunden – beide arbeiten auf 75 Prozent-Basis – anderen Aufgaben widmen. Ralf Waldenmayer hat zum Beispiel die 5er-Hütten der Verbundschule begleitet, was sehr zeitintensiv gewesen sei.

Nun sollen geschulte Jugendliche diese Aufgabe übernehmen. Raffi Mazzitelli, der beim Jugendreferat ein Freiwilliges Soziales Jahr macht, war jüngst als Begleiter drei Tage lang mit einer Klasse in Oberstaufen und dort Teil des Teams. „Das war eine coole Erfahrung“, sagt der 22-Jährige.

Der Fokus der Jugendarbeit richtet sich derzeit auf die Trendsportlage und den Jugendraum „SkatesOpen„. Das „Zepp“, der offene Kinder- und Jugendtreff von 11 bis 15 Jahren, hat montags von 12.30 Uhr bis 15.30 Uhr geöffnet, hier gibt es momentan keine größere Nachfrage. Anders sieht es beim Jugendraum „SkatesOpen„ aus, der sowohl zu den Öffnungszeiten am Mittwoch und Freitag, jeweils von 16 Uhr bis 20.30 Uhr, als auch für private Anlässe gut genutzt wird.

Trendsportanlage nimmt Form

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Die Umgestaltung der Skateanlage zur Trendsportanlage nimmt ebenfalls weiter Form an, wie Jan Münzer berichtet. Hier wurden die Pläne nochmals überarbeitet, im November muss der Gemeinderat den Kosten zustimmen, dann kann das Bauvorhaben ausgeschrieben werden. „Wenn alles gut läuft, können wir hoffentlich im Frühjahr 2020 mit den Bauarbeiten beginnen“, hofft Jan Münzer.