Christiane Keutner

Positiv sehen Befragte die Erforschung der Impfstoffe gegen Corona. Aber unter den ersten Geimpften wollen die meisten nicht sein.

Jürgen Koterzyna, 53, Vorstand
Jürgen Koterzyna, 53, Vorstand | Bild: Christiane Keutner

„Wenn absehbar ist, dass der Impfstoff okay ist, ist das schön. Aber ich werde nicht bei der ersten Charge dabei sein und würde gerne einen Testlauf haben. Ist dann alles in Ordnung, bin ich auf jeden Fall dabei“, sagt Jürgen Koterzyna.

Elke Gaus, 56, Beraterin
Elke Gaus, 56, Beraterin | Bild: Christiane Keutner

Äußerst positiv findet auch Elke Gaus die Impfung an sich und sieht sie als Mittel, die Normalität im Leben wieder herzustellen. Doch sie hat Bedenken, ob der Impfstoff ausreichend erforscht ist oder ob er Spätfolgen hervorrufen kann. Gut findet sie die Impfung für Risikogruppen, die dann geschützt wären. „Älteren Angehörigen würde ich sie empfehlen, bei Kindern muss man abwägen, ob Corona schädlicher ist als die Impfung.“ Da sie wegen ihres häufigen Umgangs mit Menschen der Risikogruppe angehöre, würde sie für sich auch eine Impfung in Erwägung ziehen.

Christian Maier, 52, IT-Ingenieur
Christian Maier, 52, IT-Ingenieur | Bild: Christiane Keutner

„Aus meiner Sicht sind zu wenige Details über den Impfstoff bekannt“, so Christian Maier. Viele glaubten, mit einer Impfung sei alles wieder positiv; dabei heiße es, sie wirke zu 90 bis 95 Prozent. „Die Impferfolge müssen sich im Detail nach einem halben bis einem Jahr erst noch bestätigen. Von daher werde ich mir das alles erst in Ruhe anschauen. Huddeln hat noch niemandem genutzt.“ In zwei Jahren würde er sich impfen lassen. Allerdings sieht er auch Zwänge: Wenn beispielsweise Airlines nur geimpfte Gäste mitnähmen, gerieten Angestellte unter Druck.

Bianca Seiler, 31, Servicekraft
Bianca Seiler, 31, Servicekraft | Bild: Christiane Keutner

Unentschlossen ist Bianca Seiler, ob sie sich impfen lassen soll: „Ich müsste mich noch gründlicher informieren.“ Jedes Jahr hat sie sich gegen Grippe impfen lassen, weil sie mit vielen Menschen in Kontakt kommt, und hatte bisher auch nur leichte Erkältungen. „Ich denke, ich würde erst mal die Reaktionen bei den Erstgeimpften abwarten.“

Georg Matt, 65, Rentner
Georg Matt, 65, Rentner | Bild: Christiane Keutner

„Wenn es nicht unbedingt erforderlich ist, würde ich mich nicht sofort impfen lassen, da die Nebenwirkungen zu wenig erforscht sind“, meint Georg Matt. „Aber ich kann das leicht sagen, weil ich nicht im Gesundheitswesen arbeite, wo eine Impfung zunächst sinnvoll ist und kein Weg daran vorbeiführt.“ Er plädiere zunächst noch auf Kontaktverzicht: „Das ist für mich momentan die beste Vorbeugung – ohne Nebenwirkungen. Aber ich kann mir das leisten, andere nicht.“ Durch Abschottung und Enthaltsamkeit konnte man früher die Epidemien eindämmen, „da gab es keine Medikamente“.

Christopher Kühnel, 34, Finanzdienstleister
Christopher Kühnel, 34, Finanzdienstleister | Bild: Christiane Keutner

Impfungen im allgemeinen sind für Christopher Kühnel nichts. „Normalerweise dauert es acht Jahre, bis ein Impfstoff ausgereift ist. Das geht mir jetzt zu zackig.“