Markdorf Das Kinderhaus Alte Schule hat mit Natalie Gatzka eine neue Leiterin. Die 36-Jährige folgt auf Gabriela Ritter, die sich im Dezember vergangenen Jahres in den Ruhestand verabschiedet hat.

Seit 1. Januar trägt Gatzka nun die Verantwortung für das zwölfköpfige Team und für 67 Kinder sowie die pädagogische Ausrichtung des Kinderhauses. Gatzka hat bereits mehrere Leitungsfunktionen in Kindertageseinrichtungen innegehabt. Die 36-Jährige ist in Konstanz geboren und aufgewachsen, mittlerweile lebt sie mit ihrem Lebensgefährten in Daisendorf. Gatzka macht 2009 ihren Abschluss als staatlich anerkannte Erzieherin am Marianum Hegne. Anschließend arbeitet sie in einer Einrichtung in Donaueschingen und ist dort für den Krippenaufbau mitverantwortlich. Da die Krippenpädagogik zu dieser Zeit im Gegensatz zur Elementarpädagogik noch kein Schwerpunkt in der Ausbildung war, absolviert sie eine Zusatzqualifikation mit dem Schwerpunkt „Kinder unter drei Jahren“. Das macht ihr große Freude und sie sagt rückblickend: „Ich habe dann schnell herausgefunden, dass ich noch mehr möchte.“ In Donaueschingen übernimmt sie die Bereichsleitung – organisieren, planen, strukturieren –, das liegt ihr. Es folgt eine weitere Weiterbildung zur Fachwirtin für Führung und Organisation.

Mit dem Ziel, eine Leitungsposition zu übernehmen, kehrt sie 2016 an den Bodensee zurück und arbeitet in Konstanz in einer Kindertagesstätte, die mit einem Neubau ausgestattet neu startet. „Das von Beginn an mit aufzubauen und das Haus mit Leben zu füllen, war eine schöne Herausforderung.“ Aus privaten Gründen zieht sie für fünf Jahre auf die andere Seeseite und entscheidet sich während der Corona-Pandemie, die Leitungsstelle aufzugeben und zurück an die Basis zu gehen. „Ich brauchte eine Pause und habe die Arbeit dann wieder direkt mit den Kindern sehr genossen“, sagt Gatzka über ihre Anstellung in Meersburg in der Sommertalkrippe. Nach einiger Zeit wird sie dort stellvertretende Leiterin und findet wieder Gefallen daran, Verantwortung zu übernehmen.

„Ich habe gemerkt, dass ich wieder bereit dafür war. Bereit, intensiv mit den Teams zu arbeiten, zu gestalten und pädagogische Konzepte mitzuentwickeln und umzusetzen“, so Natalie Gatzka. Sie sieht die Stellenbeschreibung für das Kinderhaus Alte Schule in Markdorf und bewirbt sich – auch, um bewusst eine Distanz zwischen Privatleben und Arbeitsalltag zu bringen. An der Einrichtung gefällt ihr unter anderem, dass es keine Ganztagesbetreuung gibt und die Kinder nur bis maximal 15 Uhr betreut werden. „Das kann schon sehr kräftezehrend sein“, sagt Gatzka nach 16 Jahren Ganztagesbetreuung. Ihr ist es wichtig, dass das Team strukturiert mit guter Energie durch den Tag kommt – gerade beim Thema Personalmangel eine große Herausforderung. Für die Kinder soll so wenig Veränderung wie möglich stattfinden und das Kinderhaus in der Betreuung verlässlich bleiben. Dass ihre Vorgängerin Gabriela Ritter, die das Kinderhaus seit 1997 geleitet und geprägt hat, große Fußspuren hinterlassen hat, ist Natalie Gatzka durchaus bewusst. „Klar ist das für alle eine große Veränderung, da ich ja auch andere beziehungsweise meine eigenen Vorstellungen mitbringe.“ Ihr Blick gilt vor allem dem Team, von dem sie mit offenen Armen empfangen wurde. Für die Kinder gilt, ihnen im alten Schulhaus die „bestmögliche Voraussetzung für ihr Leben“ mitzugeben.

Eine weitere große Herausforderung für Natalie Gatzka, die gerade in der Kennenlernphase von Kindern und Eltern steckt: alle Namen merken. „Aber da helfen alle mit und flüstern mir dann den richtigen Namen zu“, sagt die 36-Jährige. Sie möchte für ihr Team, die Kinder und Eltern stets ein offenes Ohr haben: „Alle sollen wissen, dass sie mir vertrauen und mit allem zu mir kommen können.“ Sie möchte ihren Teil als partizipative Leitungskraft dazu beitragen, dass das Kinderhaus weiterhin auf einem guten Weg bleibt.