Die Situation verfügbarer Betreuungsplätze in städtischen Kindergärten ist deutlich entspannter als noch im Juli vor zwei Jahren als es um die Bedarfsplanung 2020/21 ging. Der umgebaute und erweiterte Kindergarten St. Elisabeth ist seit April dieses Jahres wieder in Betrieb, wodurch mit dem Ende von Übergangslösungen weitere Kapazitäten verfügbar sind.

In Nachbarschaft zur Jakob-Gretser-Schule ist der Kindergarten Pestalozzi gelegen. Dort gibt es laut Stadt 125 Betreuungsplätze.
In Nachbarschaft zur Jakob-Gretser-Schule ist der Kindergarten Pestalozzi gelegen. Dort gibt es laut Stadt 125 Betreuungsplätze. | Bild: Ganter, Toni

„Das Versorgungsniveau lässt sich als vergleichsweise hoch einordnen“, lautete die frohe Kunde von Hauptamtsleiter Klaus Schiele in jüngster Gemeinderatssitzung am Dienstagabend in der Stadthalle. Was laut Schiele darauf zurückzuführen ist, dass sowohl der Gemeinderat als auch die Stadtverwaltung in Kontakt zu den Kitas konsequent daran gearbeitet haben.

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Das Betreuungsangebot ist laut Hauptamtsleiter stabil. Doch gibt es mit Blick auf das Kindergartenjahr 2022/23 Unwägbarkeiten, wie Schiele erläuterte. Dies bedingt durch statistische Vorausberechnungen von anderer Stelle, die nicht der Realität in Markdorf entsprechen.

Der städtische Kindergarten St. Martin im Stadtteil Ittendorf verfügt über 44 Betreuungsplätze.
Der städtische Kindergarten St. Martin im Stadtteil Ittendorf verfügt über 44 Betreuungsplätze. | Bild: Ganter, Toni

Die seit Jahren in der Stadtverwaltung daraus gezogene Konsequenz: „Wir dürfen uns nicht auf solche einseitigen Vorhersagen der statistischen Bevölkerungsentwicklungen verlassen. Wir sind bisher gut damit gefahren, die Einwohnermeldezahlen heranzuziehen“, sagte Schiele. „Es gibt immer wieder Schwankungen – sei es durch Zuzug oder durch Wegzug“, nannte er ein Beispiel. Und bislang seien alle Herausforderungen in Kontakt mit den Eltern und Kindergärten gemeistert worden.

Hauptamtsleiter: U3-Bedarf wird steigen

Laut Schiele gilt es weiterhin, ein Augenmerk auf das Betreuungsangebot für unter Dreijährige (U3) zu haben. Nach derzeitigen Entwicklungen sei in diesem Bereich ein steigender Bedarf zu erwarten, auf den entsprechend reagiert werde. Beispielsweise auch durch altersgemischte Gruppen, was sich laut Schiele bewährt hat. Generell bewährt habe auch sich der „Betreuungskorridor von 7 bis 15 Uhr“, wie es Schiele nannte.

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Nachhaken mit kabarettistischem Effekt

Einen unbeabsichtigt kabarettistischen Effekt löste das Nachhaken von FDP-Stadtrat Rolf Haas aus. Er wollte wissen, ob Schiele belastbare Zahlen darüber habe, wie viele Kinder in städtischen Kitas sind, deren Eltern nicht in Markdorf wohnen. Die habe er nicht zur Hand, so Schiele, das könne aber per Fleißaufgabe herausgefunden werden. Haas: „Ja, kann ja sein, dass Markdorf ein toller Kita-Standort ist.“ Schiele prompt: „Natürlich sind die Markdorfer Kitas toll!“ Um zu ergänzen, dass es solche Fälle gibt, weil die Eltern in Markdorf arbeiten. Andersherum wisse er auch, dass Eltern in benachbarten Kommunen arbeiten und die Kinder in dortigen Kitas betreut werden. „Das hält sich die Waage“, erklärte Schiele aus den bisherigen Erfahrungen heraus.

25 Betreuungsplätze sind im städtischen Kindergarten in Hepbach verfügbar.
25 Betreuungsplätze sind im städtischen Kindergarten in Hepbach verfügbar. | Bild: Ganter, Toni

Einen Lobesreigen in Richtung Schiele und Team stieß Stadtrat Arnold Holstein (Freie Wähler) an. „Das ist wohl ihre letzte Kindergartenbedarfsplanung? Wir sind bisher immer gut gefahren. Markdorf ist gut aufgestellt.“ Erfreulich sei auch, dass die Personalgewinnung positiv verlaufe und ein Vertretungspool aufgebaut werde. Schiele: „Markdorf hat einen guten Ruf, was die Ausstattung anbelangt.“ Das habe wohl ebenso zur Personalgewinnung beigetragen, wie Mund-zu-Mund-Werbung.

Der städtische Kindergarten St. Josef in Leimbach. Dort gibt es 69 Betreuungsplätze.
Der städtische Kindergarten St. Josef in Leimbach. Dort gibt es 69 Betreuungsplätze. | Bild: Ganter, Toni

Holstein hat mit Verweis auf Schieles letzte Kita-Bedarfsplanung die Katze aus dem Sack gelassen. Der Hauptamtsleiter wird Ende Februar 2023 die Stadtverwaltung verlassen und in den Ruhestand gehen. Wie Bürgermeister Georg Riedmann in der Ratssitzung sagte, ist die Nachfolge geregelt. Die Personalie werde zu gegebener Zeit öffentlich gemacht.

Personal in acht Jahren deutlich aufgestockt

Mit Blick in die Beratungsunterlagen lobten Kerstin Mock, Fraktionschefin der CDU, sowie Stadträtin Susanne Deiters Wälischmiller (Umweltgruppe) die Personalentwicklung von September 2014 bis in die Gegenwart. Das Personal ist innerhalb von acht Jahren um fast 40 Stellen aufgestockt worden.

Die Kapazitäten

Laut Beratungsunterlage der Stadtverwaltung Markdorf gibt es zum neuen Kita-Jahr zusammengerechnet 603 Betreuungsplätze.

  • Kindergarten St. Elisabeth: 94 Plätze
  • Kindergarten Pestalozzi: 125 Plätze
  • Kinderhaus Alte Schule: 70 Plätze
  • Natur- und Waldkindergarten: 40 Plätze
  • Kinderhaus Storchennest: 67 Plätze
  • Kindergarten St. Josef, Leimbach: 69 Plätze
  • Kindergarten Hepbach: 25 Plätze
  • Kindergarten St. Martin, Ittendorf: 44 Plätze;
  • Kindergarten St. Nikolaus (Träger ist die katholische Kirchengemeinde): 69 Plätze.

Das Kinderhaus Storchennest, in Markdorf-Süd in direkter Nachbarschaft zum Sportplatz gelegen, wird am Samstag, 2. Juli, offiziell seiner Bestimmung übergeben, nachdem dies coronabedingt bislang nicht möglich war. Beginn ist laut Stadtverwaltung um 11 Uhr. Am Tag der offenen Tür sind von 13 bis 15.30 Uhr auch Führungen möglich.