„Kunterbunt und tierisch gut“ ist es 2024 an den beiden Abenden zugegangen, an denen das aus Frauen der katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus bestehende Team zur traditionellen Frauenfasnet in der Mittleren Kaplanei eingeladen hatte. Das Motto lautete „Willkommen auf dem Partyschiff Arche Noah‘.
Unter welchem Leitwort die beiden närrischen Abende von Frauen und fast ausschließlich nur für Frauen an diesem Wochenende stehen, das wollte Daniela Weiss „auf gar keinen Fall verraten“. Gehöre der Überraschungseffekt doch stets dazu, wenn die Markdorfer Damenwelt die Stadt, die Region und das große Ganze durch die närrische Brille betrachtet, erklärt Daniela Weiss, die erneut dem vielköpfigen Frauenfasnet-Organisationsteam angehört.
Programm wird kunterbunt und tierisch gut
So viel ist an diesem Nachmittag aber schon zu erkennen: Kunterbunt und vermutlich auch wieder tierisch gut wird es auch in diesem Jahr im Großen Saal der Mittleren Kaplanei zugehen, wenn das „närrische Santa-Claus-Chörle“, die Damen von der Katholischen Frauengemeinschaft, die Damen vom Familiengottesdienst oder die diversen anderen Beteiligten mit Sketchen und mit Liedern auf die Bühne treten. Und dass „tierisch gut“ ganz gewiss nicht zu viel versprochen ist, das zeigte bereits der Probenbesuch beim Santa-Claus-Chörle.
Unter der Anleitung von Kirchenmusiker Johannes Tress studierten Anni Renner, Sabine Herzog, Tina Schenk, Kerstin Höll und Susanne Schwaderer einen Song ein, der mit sehr viel Ironie auf vermeintlich typische weibliche Eitelkeit blickt. Der andererseits auch Aspekte beleuchtet, die den drei bei der Frauenfasnet erlaubt anwesenden Herren keineswegs gänzlich fremd sein dürften. Neben dem Pfarrer, Ulrich Hund, sind das der Vikar Martin Heine und Kirchenmusiker Johannes Tress. Doch zurück zur Eitelkeit: Bei der verhält es sich in etwa wie beim Humor. Die einen haben mehr davon, die anderen weniger. Und bei beiden, beim Humor wie bei der Eitelkeit, trennen sich die Geschlechter.

Der kleine Unterschied beim Humor
„Frauen haben einen ganz anderen Humor“, sagt Regina Lorenz, „sie lachen über ganz andere Dinge als die Männer.“ Birgit Ziegler berichtet von einer diesen Sachverhalt bestätigenden Erfahrung. Vor Jahren habe ihre Frauengruppe einen Sketch einstudiert. „Wir waren total begeistert und haben ihn unseren Männern vorgeführt. Keiner von ihnen musste lachen. „Warum das so ist, das weiß niemand – aber es ist so.“

Fest stehe auch, „dass bei der Frauenfasnet immer sehr viel gelacht wird“, erklärt Patricia Schnekenbühl. Das bestätigt auch Brigitte Bauder, die sich gemeinsam mit Viola Labor, Maria Stump, Angelika Thum, Marianne Colucci und Beate Grabelius an den beiden Abenden um Wienerle, Käse-Wecken und um die Getränke kümmert. „In der Stadt wird man noch Wochen nach der Frauenfasnet angesprochen, wie toll das Programm war, wie viel gelacht worden ist.“

Längst ausverkaufte Abende
Neues aus der Stadt komme ebenso aufs Tapet, wie das Thema Kirche oder die große Weltpolitik, erläutert Regina Lorenz, wem die Frauen bei ihrer Fasnet den närrischen Spiegel vorhalten. Und wenn das Weltgeschehen derzeit wohl keinem so recht nach Witzen zu Mute sein lasse, ergänzt Lisa Bitzenhofer, „völlig sollte man sich den Spaß nicht verderben lassen“. Kaum sei der Humor so wichtig gewesen wie heute. So wundert es auch wenig, dass beide Abende längst gänzlich ausverkauft sind.

Stadthalle ist keine Alternative
Jede Gruppe probt für sich. „Um so spannender wird es am ersten Aufführungsabend“, erklärt Daniela Weiss. „Wir machen auch keine gemeinsame Generalprobe.“ Drum sei, das, was von den anderen komme auch immer eine mit viel Spannung erwartete Überraschung. „Schade ist nur, dass der Platz begrenzt ist“, bedauert Brigitte Bauder. Viele Markdorferinnen bemühen sich vergeblich um eine Eintrittskarte. „Mehr würden in die Stadthalle passen“, räumt Brigitte Bauer ein, „aber da wäre die Atmosphäre nicht so schön wie hier im Pfarrsaal.“