Die Zahl der registrierten Straftaten ist in Meersburg im Jahr 2022 erneut gestiegen, die Burgenstadt hält sich damit an den Trend des Landes Baden-Württemberg. Wie Stephan Stitzenberger, Leiter des Überlinger Polizeireviers, dem Gemeinderat erklärte, seien die Zahlen jedoch nicht höher als vor der Corona-Pandemie.
Stitzenberger erläuterte die Kriminalstatistik, für das Land und den Bodenseekreis, wo sich überall ein ähnliches Bild zeige. So seien zum Beispiel Fälle von Computerkriminalität, worunter auch der sogenannte Enkeltrick und Schockanrufe fallen, landesweit am Steigen.
Gewalt gegenüber Polizisten nimmt zu
Besorgniserregend aus Sicht des Revierleiters: die Zunahme der Gewalt gegenüber Polizisten, die 2022 im Bereich des Polizeipräsidiums Ravensburg einen traurigen Höchststand von 379 Fällen erreichte. Das ist ein Anstieg um 42 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit liegt der Wert im Präsidiumsbezirk deutlich über dem Landeswert – dieser ist gegenüber 2021 um etwa 8 Prozent gestiegen. Die meisten Taten seien laut Stephan Stitzenberger unter Alkoholeinfluss verübt worden.
Diebstahlserie mit 18 Fällen
Der Leiter des Polizeiposten Meersburg, Martin Walter, erklärte die einzelnen Zahlen für Meersburg. Auf den ersten Blick ragt beispielsweise die Zahl der begangenen Diebstähle heraus, die im Vergleich zu 2021 um 22 Fälle gestiegen ist. Allerdings, so Walter, habe es sich bei den Fällen um eine Diebstahlserie gehandelt, die in 18 Fällen einem Täter an einem Objekt zugeordnet werden könne.
Insgesamt 292 Straftaten in Meersburg 2022
Weiter registriert wurden ein Wohnungseinbruch, 15 Fälle von Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, 67 Vermögens- und Fälschungsdelikte, sechs Verstöße gegen die sexuelle Selbstbestimmung, 39 Fälle von Rohheit gegen die persönliche Freiheit und 75 sonstige Straftaten. Insgesamt kommt Meersburg damit auf 292 Taten im Jahr 2022. Das sind etwas mehr als im Vorjahr, als 245 Delikte gemeldet wurden.
Laut Polizei keine Brennpunkte in der Stadt
Der Überlinger Revierleiter Stitzenberger betonte, dass es in der kleinen Stadt keine Brennpunkte gäbe. Daraufhin hakte Peter Schmidt (CDU) nach, wie es mit einer besagten Gaststätte in der unteren Steigstraße aussähe. Hier lägen immer wieder Glasscherben auf der Straße und es erst neulich sei es wieder zu einer größeren Schlägerei gekommen.
Stephan Stitzenberger antwortete: „Sie dürfen alles melden, was Ihnen komisch vorkommt.“ Und der Meersburger Polizeichef Walter fügte hinzu: „Wir können nur ad hoc bei Ruhestörungen eingreifen.“ Alles weitere falle in den Bereich der Gewerbeaufsicht des Landratsamts.