Vor zehn Jahren ist das Feuerwehrhaus am Ortsausgang von Stetten eingeweiht worden. Die ökologische Ausgleichsmaßnahme für diesen Neubau lässt jedoch weiter auf sich warten. Ursprünglich war unter anderem geplant, den verdolten Dysenbach teilweise zu öffnen. Entsprechende Pläne hatte Landschaftsplaner Helmut Hornstein im Gemeinderat vorgestellt. Der überdeckte Wasserlauf sollte am Gartencenter geöffnet werden, damit ein natürlicher Bachlauf mit verminderter Fließgeschwindigkeit entstehen kann. Dann sollte der Bach zu beiden Seiten bepflanzt werden.
Dysenbach soll entdohlt werden
Woran liegt es, dass die Renaturierungsmaßnahme bis heute nicht vollzogen wurde? Das fragte ein Leser des SÜDKURIER in der Redaktion an. Wir gaben die Frage an Bürgermeister Daniel Heß weiter. Es sei korrekt, dass die teilweise Öffnung des Dysenbachs als Ausgleichsmaßnahme vorgesehen war. Sein Amtsvorgänger Siegmund Paul habe die Maßnahme im Rahmen des Bebauungsplans Feuerwehrhaus und der Bebauung in der Braite Anfang des Jahres 2010 geplant und nicht mehr weiter verfolgt.
Daniel Heß erklärt, warum der Bach bis heute nicht geöffnet werden konnte: „Leider wurde damals der Eigentümer des Grundstücks des Gartenfachmarkts in diese Planungen nicht einbezogen.“ Das Grundstück zu einem späteren Zeitpunkt zu erwerben, sei nicht möglich gewesen. Aufgrund der topografischen Verhältnisse sei es jedoch nötig, berichtet der Bürgermeister, den Bachlauf bereits auf dem Gartenmarkt-Grundstück freizulegen und anzupassen.
Schon zwei Termine vor Ort
Nach seiner Amtsübernahme hätten sich zunächst 2013, dann noch einmal zwei Jahre später Planer und Vertreter von Gemeinde und Landratsamt zu einem Vor-Ort-Termin getroffen. Dabei sei die Möglichkeit geprüft worden, die Dohle direkt zu Beginn des Grundstücks freizulegen, das an das Gartencenter grenzt und im Besitz der Gemeinde ist.
Dies sei jedoch aufgrund des geringen Restgefälles nicht möglich. „Der Graben würde viel zu tief werden und im gegenüberliegenden Bach des Haslachwegs keinen vernünftigen Anschluss finden“, erläutert Heß. Er habe der Umsetzung einer Renaturierung immer positiv gegenübergestanden, unterstreicht der Bürgermeister. Allerdings mangele es an einer technisch machbaren Lösung. Derzeit werde jedoch eine Alternative für diese Ausgleichsmaßnahme geprüft.