Diese drei Gebiete sind nach einer vom Büro Rapp vorgenommenen Lärmkartierung am meisten von Verkehrslärm betroffen. In der Daisendorfer Straße sind tagsüber 156 Bewohner Schalldruckpegeln (gemessen in Dezibel, Bewertungskurve A) über 65 dB(A) ausgesetzt, nachts 267 Einwohner Pegeln über 55 dB(A). In der Stettener Straße sind tags 94 und nachts 156 Bewohner von Lärm über dem jeweiligen Auslösewert betroffen. In der Mesmerstraße sind es nachts 70 Bewohner.

Berechnungen als Voraussetzung

Die Grundlage für die Lärmkartierung waren Verkehrszahlen, die hochgerechnet wurden. „Wir müssen berechnen“ und nicht etwa Fahrzeuge zählen. Das sei gesetzlich so vorgeschrieben, betonte Wolfgang Wahl von der Rapp Trans AG. Denn: „Berechnungen sind reproduzierbar, Messungen nicht.“

Eine Reduktion von Tempo 50 auf Tempo 30 „ist ein probates Mittel“ zur Lärmreduzierung, betonte Wahl. „Es bringt tatsächlich was“, wie vor allem Anwohner sagten. Die größten Lärmprobleme gebe es in Ortsdurchfahrten und dort seien keine Lärmschutzwände möglich. Auf die Frage Alexandra Mahls (Umweltgruppe), bis wann sich endlich etwas tue, sagte Wahl, im optimalen Fall könne der LAP im Sommer beschlossen werden und eine Umsetzung noch 2021 erfolgen.

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Auf Nachfrage von Michael Dörr (FDP) bestätigte Wahl, die jetzt anstehende schalltechnische Wirkungsanalyse sei Voraussetzung für eine eventuelle Geschwindigkeitsreduzierung.

Ausweisung ruhiger Gebiete

Christine Ludwig (Grüne) bedauerte: „Das ist nur eine straßenverkehrsrechtliche Maßnahme. Wir hatten aber auch mal über städtebauliche Maßnahmen nachgedacht.“ Ob denn über den LAP eventuell ein Kreisverkehr gefördert werden könne? Das sei nicht zu erwarten, so Wahl. Ein Kreisverkehr sei zwar „tendenziell leiser, aber nicht so viel.“ Ludwig hakte weiter nach, wie es um die Ausweisung „ruhiger Gebiete“ bestellt sei, wie sie im Rahmen eines LAP erfolgen kann. Wahl: „Das kommt im Planentwurf.“

Lärmempfinden als subjektiv

Martin Brugger (CDU) fand, die Lärmproblematik in Meersburg sei „nicht so gravierend“. Wahl entgegnete: „Nicht so wie in Hagnau oder Markdorf. Aber es ist laut.“ Was genau als Lärm empfunden werde, sei natürlich immer subjektiv, aber Geräuschpegel über den Auslösewerten seien schon gesundheitsgefährdend.

Räte befürworten Maßnahmen zur Lärmreduzierung

Peter Krause (Umbo) meinte: „Durch den Lärmaktionsplan können wir vielleicht Lärm reduzieren.“ Er hob hervor, dass die Daisendorfer Straße Schulweg sei. Wenn man da Lärm reduzieren wolle, „muss die Kreisstraße Tempo 30 sein“. Boris Mattes (SPD) sekundierte Krause und betonte ferner: „Wir wollen ein Erholungsort sein. Alle Maßnahmen, die wir umsetzen können, sollten wir angehen.“

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Bürgermeister: „Es ist unsere Verantwortung, die Leute gegen Lärm zu schützen“

Bürgermeister Robert Scherer sagte über den LAP: „Ich denke, dass wir mit diesem Instrument die Möglichkeit haben, um für die Zukunft was aufzubauen. Wir sollten es maximal versuchen, auch bei den Grenzfällen. Es ist unsere Verantwortung, die Leute gegen Lärm zu schützen, soweit es in unserer Macht steht.“