Herr Amann, wie sind Sie zur Freiwilligen Feuerwehr gekommen? Wie verlief Ihr Weg bis hin zum Kommandanten?

Durch Freunde kam ich 1996 mit 13 Jahren zur Jugendfeuerwehr und ich bin einfach immer dabei geblieben. Von der Jugend wechselte ich zu den Aktiven. Ich war stellvertretender Jugendwart, Schriftführer, ab 2010 stellvertretender Kommandant und ab 2012 Kommandant. Diese Verantwortung habe ich gerne übernommen. Ich habe viel Positives erlebt und wertvolle Erfahrungen mitgenommen. Die Freiwillige Feuerwehr Oberteuringen habe ich so geführt, wie ich selbst gern geführt werden wollte.

Was fasziniert Sie an der Feuerwehr?

Da ist zum einen die Technik, aber auch der Gedanke, anderen zu helfen. Außerdem ist die Gemeinschaft für mich ein guter Grund, um mich bei der Freiwilligen Feuerwehr zu engagieren. Deshalb bin ich auch immer dabei geblieben. Wichtig ist, dass man sich aufeinander verlassen kann und weiß, dass man nur zusammen und im Team weiterkommt.

Mit der Stelle des Kreisbrandmeisters wechseln Sie vom Ehrenamt zum Hauptamt, machen ihr Hobby zum Beruf. Was reizt Sie an Ihrer neuen Aufgabe?

Sie rundet die Sache für mich quasi ab. Als Kreisbrandmeister kann ich für das große Ganze die Verantwortung übernehmen, aktiv mitgestalten und die Dinge vorantreiben. Dazu gehört nicht nur die Feuerwehr, sondern auch der Katastrophenschutz. Aber auch hier gilt: Man kann nur zusammen gut sein.

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Was sind Ihre Hauptaufgaben als Kreisbrandmeister?

Ich habe die Aufsicht über alle Feuerwehren im Bodenseekreis, übernehme die Einsatzleitung bei Großschadenslagen und bin Beobachter bei Großübungen. Dazu gehören auch repräsentative Aufgaben wie Ehrungen verdienter Feuerwehrleute, Fahrzeugweihen und Präsenz bei Versammlungen.

Was qualifiziert Sie für die Stelle?

Mit Beginn meiner Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten bin ich beim Landratsamt des Bodenseekreises tätig. Die Aufgabe des stellvertretenden Kreisbrandmeisters habe ich 2020 übernommen. Im März 2021 habe ich dann den Laufbahnlehrgang für den gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst abgeschlossen. So fühle ich mich gut gewappnet für mein neues, interessantes Aufgabenfeld.

Was sind die größten Herausforderungen?

Das ist, kurz gesagt, ein erfolgreicher Brand- und Katastrophenschutz im Bodenseekreis. Wichtig ist, dass wir auch künftig für alle Vorkommnisse bestmöglich gewappnet sind, und da gibt es vieles, was wir uns vor zehn Jahren noch nicht vorstellen konnten. Ich denke zum Beispiel an die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal im vergangenen Jahr. Auch die Corona-Pandemie hatten wir nicht auf dem Schirm. Der Klimawandel wird weitere Folgen mit sich bringen. Der Krieg in der Ukraine und seine möglichen Folgen für unsere Bevölkerung beschäftigen uns selbstverständlich ebenfalls.

Haben Sie erste konkrete Ziele?

Wichtig ist mir eine erfolgreiche Zusammenarbeit, das heißt, ich möchte alle Feuerwehrleute mitnehmen und bei der Stange halten. Dazu gehört für mich, jedem seine Stärke zuzubilligen und für die Weiterentwicklung zu sorgen. Das halte ich für notwendig, um eben für die genannten Herausforderungen gut gewappnet zu sein.

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Was geben Sie Ihrem nachfolgenden Feuerwehrkommandant in Oberteuringen mit auf den Weg?

Er soll sich selbst treu bleiben und das Miteinander leben. Dann kann er eigentlich nur alles richtig machen.

Werden Sie selbst bei der Freiwilligen Feuerwehr in Oberteuringen aktiv bleiben oder suchen Sie sich ein anderes Hobby für die Freizeit?

Nein, ich bleibe aktives Mitglied. Als Zugführer werde ich allerdings zwei Reihen zurücktreten. Zum einen möchte ich auch künftig auf unsere gute Gemeinschaft nicht verzichten. Außerdem werde ich als Kreisbrandmeister davon profitieren, wenn ich auch selbst vom Beseitigen einer Ölspur bis zum Übungsdienst weiter an der Basis bin und aus erster Hand weiß, was die Feuerwehrleute bewegt.