49 Einsätze hat Kommandant Markus Endres im Jahresbericht 2023 bei der Hauptversammlung der Feuerwehr Owingen bilanziert, „also fast jede Woche im Jahr ein Einsatz“. Der größte Anteil lag bei der technischen Hilfe, etwa bei Verkehrsunfällen, witterungsbedingten Gefahrensituationen wie Schneebruch und umgestürzten Bäume, aber auch „der Klassiker Katze auf dem Dach“. Bei den elf Brandeinsätzen des vergangenen Jahres bleibe besonders der Dachstuhlbrand eines Mehrfamilienhauses in Billafingen am 17. Mai in Erinnerung, „bei dem Gott sei Dank kein Mensch zu Schaden kam“.

Insgesamt stellte der Kommandant für die vergangenen elf Jahre – bei zwei Ausreißern nach unten – einen stetigen Anstieg der Einsatzzahlen fest. In diesem Zusammenhang verwies er auf den hohen Aus- und Weiterbildungsstand der Truppe, der durch das Angebot eines breiten Lehrgangs- und Übungsspektrums gewährleistet werde.

Viel Engagement für den Nachwuchs

Hier hob Endres insbesondere die intensive Arbeit der 20-köpfigen Jugendfeuerwehr mit Jugendfeuerwehrwartin Tanja Ehinger und ihrer Stellvertreterin Judith Brielmann an der Spitze hervor. Den beiden Frauen bescheinigte er hohes Engagement im Sinne einer tiefgehenden Ausbildung, wobei auch Geselliges nicht zu kurz komme – „ein unerlässlicher Baustein zur Förderung der unverzichtbaren Kameradschaft untereinander“. Seinem Dank an den Nachwuchs schloss sich die Versammlung mit langem Beifall an.

Der Mannschaftsstand insgesamt liegt bei 185, davon sind 119 Aktive, 20 Jugendfeuerwehr-Mitglieder, die Altersmannschaft mit 28 und die Kindergruppe mit 28 Mitgliedern; die offizielle Gründung dieser Kindergruppe unter der Betreuung von Michael Steurer und Michael Fischer findet am 13. Juli im Rahmen des Festaktes zum 30-jährigen Bestehen der Jugendfeuerwehr statt.

Kommandant setzt auf soziale Medien

Angesichts dieses soliden Personaltableaus bezeichnete Martin Scheerer vom Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes Bodensee die Freiwillige Feuerwehr Owingen als einen „Eckpfeiler im Feuerwehrwesen des Kreises“. Gleichwohl müsse die Feuerwehr insgesamt im Bewusstsein der Bevölkerung immer wieder verankert werden. Dies könne durch eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit geschehen – ein Anliegen, dem auch Kommandant Markus Endres in seinem Bericht Rechnung trug, indem er auf die neu gegründete Social-Media-Gruppe und die Auftritte bei Facebook und auf Instagram verwies. Auch der Internetauftritt der Owinger Wehr soll überarbeitet und neu gestaltet werden.

Zu Oberbrandmeistern befördert: Bürgermeister Henrik Wengert (Mitte) gratulierte Gesamtkommandant Markus Endres (links) und Michael ...
Zu Oberbrandmeistern befördert: Bürgermeister Henrik Wengert (Mitte) gratulierte Gesamtkommandant Markus Endres (links) und Michael Dreher (rechts), der zuvor von der Versammlung auch zum ersten stellvertretenden Gesamtkommandanten gewählt worden war. | Bild: Peter Orthen-Rahner

Neuer Gerätewagen könnte bis Ende 2026 kommen

Ganz oben auf der Agenda steht auch die Beschaffung eines neuen Gerätewagens; hier hat der Gemeinderat in seiner Januarsitzung grünes Licht gegeben. Da das neue Fahrzeug rund 240.000 Euro kosten dürfte, ist der sogenannte Schwellwert für Liefer- und Dienstleistungsaufträge von 221.000 Euro überschritten. Die Durchführung des Vergabeverfahrens muss deshalb europaweit erfolgen. Zur Unterstützung der Ausschreibung wurde ein Fachbüro beauftragt. Nach erfolgter Ausschreibung könnte es im Sommer 2025 zur Auftragsvergabe kommen; bei Lieferzeiten von 18 Monaten könnte das neue Fahrzeug dann Ende 2026 zur Verfügung stehen.

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Endres verwies im Zusammenhang mit der Alarmierung darauf, dass jetzt alle Texte verschlüsselt werden müssen. Die vorhandenen Meldeempfänger hätten ersetzt oder nachgerüstet werden müssen. Nach einer Kosten-Nutzen-Analyse habe man sich für die Einführung einer App entschieden. Hier haben jetzt alle Aktiven verpflichtend einen Meldeempfänger: Bei Führungskräften erscheint der Alarmtext, die Mannschaft erhält lediglich die Information „Probe- oder Einsatz- beziehungsweise Bereitschaftsalarm“. Jeder Aktive kann zusätzlich den Alarmtext über ein Smartphone erhalten. Der Kommandant räumte „momentane technische Unwegsamkeit“ ein, an deren Beseitigung jedoch intensiv gearbeitet werde.

Abschied von vier Funktionsträgern

Mit einem Geschenk verabschiedet wurden bei der Hauptversammlung Michael Siber als erster stellvertretender Gesamtkommandant und Andreas Möhrle, stellvertretender Abteilungskommandant der Abteilung Owingen, sowie von der Abteilung Billafingen die stellvertretenden Abteilungskommandanten Richard Traber und Ralf Schmidt.

Wengert: „Bürger gut geschützt“

Von Dank und Anerkennung geprägt waren auch die Worte von Bürgermeister Henrik Wengert: Die Bürger seien gut geschützt. Er attestierte den Aktiven einen guten Ausbildungsstand und hohe Achtsamkeit, was ganz entscheidend dazu beitrage, mögliche Risiken zu minimieren. Wengert unterstrich nachdrücklich, dass die Aktiven „365 Tage im Jahr rund um die Uhr bereitstehen“.