Der Vorplatz des Münsters auf Schloss Salem gleicht einem Blumenmeer. Darin kommt die Verbundenheit von Markgraf Max zu zahlreichen Vereinen in der Region zum Ausdruck, aber auch seine Verortung in Gesellschaft, Politik, und natürlich seine Verwandtschaft zum Hochadel in Europa.

Markgraf Bernhard von Baden, neuer Chef des Hauses Baden, geht mit seiner Ehefrau Prinzessin Stephanie (rechts) und seiner Mutter ...
Markgraf Bernhard von Baden, neuer Chef des Hauses Baden, geht mit seiner Ehefrau Prinzessin Stephanie (rechts) und seiner Mutter Markgräfin Valerie von Baden (geborene Erzherzogin von Österreich) zur Trauerfeier zum Münster zu Schloss Salem. | Bild: Hilser, Stefan

Nach der öffentlichen Trauerfeier am Donnerstag ist für Freitag, 13. Januar, Prominenz angekündigt, aus Politik und Adel. Medienvertreter sind zu dieser Trauerfeier im Münster auf Schloss Salem, die von Landesbischöfin Heike Springhart geleitet wird, nicht zugelassen.

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Viel Prominenz unter den Trauergästen

Sein Onkel war Prinz Philip, seine Ehefrau ist die Urenkelin von Kaiserin Sissi: Max Markgraf von Baden war jahrzehntelang das Oberhaupt des Hauses Baden. Ende Dezember starb er im Alter von 89 Jahren.

Fürst Albert II. von Monaco ist zu diesem Anlass am Bodensee zu Gast. Ebenso auf der Gästeliste, die das Haus Baden vor Ort heute ausgab: König Philippe von Belgien, Prinzessin Caroline von Hannover und ihr Sohn Pierre Casiraghi sowie Prinz Hassan von Jordanien.

Trauerfeier für Max von Baden: Adel und Politpromis würdigen eine große Lebensleistung Video: Hilser, Stefan
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Weil das Haus Baden mit vielen europäischen Fürstenhäusern verwandtschaftlich verbunden ist, sind viele weitere Mitglieder des Hochadels vor Ort. Trauerkränze etwa von der niederländischen Königsfamilie und anderen Adelshäusern lagen am Donnerstag rund um das Salemer Münster, in dem auch der Sarg von Max Markgraf von Baden aufgebahrt wurde.

König von Großbritannien schickt Vertreter

Ob König Charles III. vielleicht selbst nach Salem kommen würde, war im Vorfeld spekuliert worden. Max von Baden war sein Cousin. Die Vorzeichen mehrten sich aber, dass er Vertreter schicken würde. In Vertretung des Königs von Großbritannien kommt Landgraf Donatus von Hessen, für Prinzessin Anne kommt der Fürst von Hohenlohe-Langenburg, für Prinz Edward Prinz Berthold von Baden.

Landesbischöfin würdigt Leben und Werk

Landesbischöfin Heike Springhart würdigte in ihrer Predigt vor geladenen Gästen das Leben und Wirken des Verstorbenen. Im Münster auf Schloss Salem sagte sie: „Kaum 80 Meter trennen den Ort, an dem Markgraf Max hier im Schloss Salem das Licht der Welt vor fast 90 Jahren erblickte und den Ort, an dem er friedlich an der Seite seiner lieben Frau seinen letzten Atemzug tat.“ Springhart sagte: „Als Kind half er bei der Heuernte, seine Sprache war die Sprache der Menschen hier. Hier ging er zur Schule. Er kannte die Menschen und die Menschen kannten ihn – und man mochte sich.“

Auf dem Weg zur Trauerfeier von Max Markgraf von Baden: Caroline Prinzessin von Hannover und ihr Sohn Pierre Casiraghi.
Auf dem Weg zur Trauerfeier von Max Markgraf von Baden: Caroline Prinzessin von Hannover und ihr Sohn Pierre Casiraghi. | Bild: Hilser, Stefan

Landesbischöfin: „Auf allen Thronen Europas gesessen“

Seine Familie saß und sitze „auf allen Thronen Europas“, so Springhart. „Seine Taufpaten stehen für diese Einbettung in die Schlösser Europas: der König von Schweden, der König von Griechenland, Prinz Waldemar von Dänemark und sein Onkel, der Herzog von Edinburgh. Hilda, die letzte Großherzogin von Baden, bildete als Taufpatin den elementaren Bezug zur Familiengeschichte.“ Die Landesbischöfin würdigte: „Die unterschiedlichen Welten gehörten für Max zusammen – sie waren mit ihren Unterschiedlichkeiten seine Welt. In den Weiten, in denen er unterwegs war, verlor er nie die Bodenhaftung.“

Friedlich an der Hand seiner Frau ist er verstorben

In persönlichen Worten richtete sich die Landesbischöfin an die Witwe: „In seinem Glauben war er getragen davon, dass das Leben Geschenk und anvertraut ist. Dazu gehörte auch, dass er Verantwortung abgeben konnte und dass er sich der Unterstützung und Fürsorge von Ihnen, Markgräfin Valerie, anvertrauen konnte. Von Ihnen gehalten und an Ihrer Hand hat sich sein Leben hier friedlich vollendet.“

Bilder von der Trauerfeier

Ministerpräsident Kretschmann würdigt

Unter den Trauergästen ist auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Gegenüber dem SÜDKURIER begründete er seine Teilnahme: „Als Biologe und Politiker weiß ich: Ohne Wurzeln gibt es keinen Halt. Wir müssen unsere Geschichte kennen – und zu dieser Geschichte gehört auch der Adel.“ Schließlich nehme Baden-Württemberg ja schon in seinem Namen Bezug auf das Haus Baden, an dessen Spitze Max Markgraf von Baden stand.

Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, und seine Frau Gerlinde.
Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, und seine Frau Gerlinde. | Bild: Philipp von Ditfurth

Kretschmann: „Ich erinnere mich an die besondere Lebensleistung von Max Markgraf von Baden, an sein großes Wirken und sein Auftreten. Er hat das Haus Baden auf eine würdige und menschliche Weise vertreten.“ Er habe ein großes Familienunternehmen und Fürstenhaus in eine gute Zukunft geführt und sich durch sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement auch um das Gemeinwesen verdient gemacht. Kretschmann: „Auch wenn ich ein in der Wolle gefärbter Republikaner bin, ist mir bewusst, dass das Haus Baden ein wichtiger Bestandteil unseres Landes war und ist.“

Leopold Prinz von Bayern, ehemaliger Rennfahrer und Inhaber des Modelabels Poldi, hier mit seiner Frau Ursula Möhlenkamp auf dem Weg zur ...
Leopold Prinz von Bayern, ehemaliger Rennfahrer und Inhaber des Modelabels Poldi, hier mit seiner Frau Ursula Möhlenkamp auf dem Weg zur Trauerfeier für Markgraf Max. | Bild: Hilser, Stefan

Max Markgraf von Baden, Herzog von Zähringen, wurde am 3. Juli 1933 auf Schloss Salem als Sohn von Markgraf Berthold geboren. Seine Mutter Theodora war Prinzessin von Griechenland und Dänemark und die Schwester von Prinz Philip, der über Jahrzehnte an der Seite von Queen Elisabeth II. war. Nach der Schulzeit in Salem und Schottland studierte Max von Baden in Heidelberg und München Volks- und Forstwirtschaft. Mitte der 1960er Jahre trieb er vor allem den Weinbau am Bodensee voran.

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1966 heiratete Markgraf Max Valerie von Österreich (81), die die Urenkelin von Kaiserin Sissi ist. Mit ihr hat er vier Kinder: Marie Louise Prinzessin von Baden (53), Bernhard, der neue Markgraf von Baden (52), Leopold Prinz von Baden (51) und Michael Prinz von Baden (46). Zudem hinterlässt er vier Enkelkinder. Das ehemals regierende Großherzoglich Badische Fürstenhaus stellte von 1112 bis 1918 im badischen Teil des heutigen Bundeslandes Baden-Württemberg die Landesherren.

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Prinz Hassan ibn Talal von Jordanien verlässt mit seiner Frau Prinzessin Sarvath El Hassan und seiner Tochter Sumaya bint al-Hassan den Münster nach der Trauerfeier für den Max Markgraf von Baden. | Bild: Philipp von Ditfurth

Diese Gäste waren unter anderem in Salem dabei

  • König Philipp von Belgien
  • Fürst Albert von Monaco
  • Der Herzog von Württemberg und Herzogin Marie von Württemberg
  • Caroline Prinzessin von Hannover und Prinzessin von Monaco und ihr Sohn Pierre Casiraghi
  • Prinz Leopold von Bayern und Prinzessin Ursula von Bayern
  • Erzherzog Georg von Österreich und Erzherzogin Sophia von Österreich
  • Prinz Georg Friedrich von Preussen und Prinzessin Sophia von Preussen
  • Prinz Berthold von Baden
  • Fürst Hohenlohe-Langenburg und Früstin Hohenlohe-Langenburg
  • Prinz Guillaume von Luxemburg und Prinzessin Sibilla von Luxemburg
  • Erbprinzessin von Liechtenstein
  • Prinz und Prinzessin El-Hassan und Prinzessin Sumaya von Jordanien
  • Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Gerlinde Kretschmann
  • Landgraf Donatus von Hessen und Landgräfin Floria von Hessen