Trotz der spürbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie und der wirtschaftlichen Folgen des Kriegs in der Ukraine schreiten die Arbeiten am Kindergartenneubau im Salemer Teilort Stefansfeld weiter voran. „Alle Beteiligten, Architekten, Verwaltung und Unternehmen, die bereits beauftragt sind, versuchen das Bestmögliche in dieser Situation zu machen, damit einer Fertigstellung des Kindergartens im Frühjahr 2023 nichts im Wege steht“, betonte Tobias Weber vom Hochbauamt. Auf den Tag genau lasse sich die Eröffnung aufgrund der Umstände jedoch nicht festlegen.
Außenanlage zum Bezugstermin noch nicht fertig
Frohwin Lüttin von der Architektengemeinschaft Hack und Lüttin informierte in der jüngsten Gemeinderatssitzung über den Zeitplan, den Stand der Ausschreibungen sowie die Kostenentwicklung. „Die Fenster sind alle fertiggestellt und abgedichtet“, erläuterte der Architekt anhand von aktuellen Baustellenfotos. Jetzt sollen die Dachdeckerarbeiten beginnen: „Vor dem Winter zu – das ist die Maßgabe“, merkte er an. Innen sei zum Teil schon der Estrich verlegt, außen stünden die Fassaden- und Dämmungsarbeiten an. Auch die Luftwärmepumpe gehe bald in Betrieb. Mit den Außenanlagen werde im Februar begonnen, doch vor dem geplanten Einzug im Mai sei noch nicht mit deren Fertigstellung zu rechnen.
Verwaltung mit moderater Kostensteigerung zufrieden
Die Kostenberechnung fällt etwas optimistischer als im Juni aus, als noch von einer Kostensteigerung von über 14 Prozent die Rede war: Nach aktuellem Stand wird mit 7,64 Millionen Euro kalkuliert, nachdem die Kostenberechnung von Oktober 2020 von 6,77 Millionen Euro ausgegangen war. Bürgermeister Manfred Härle zeigte sich erleichtert: „Mit einer Kostensteigerung von 12,5 Prozent sind wir angesichts der Großwetterlage zufrieden.“
Etwa 71 Prozent der Gesamtleistungen sind laut Architekt vergeben. Momentan seien die Fliesenarbeiten, die Außenanlage, die Malerarbeiten und die Ausgabeküche ausgeschrieben, sodass die übrigen Gewerke nur noch etwa 17 Prozent ausmachen würden. Darunter fallen die Tischlerarbeiten, die Türelemente und der Bodenbelag.
Rund 300.000 Euro für Einrichtung und Küche
Ursula Hefler (CDU) vermisste in der Berechnung den Posten für die Einrichtung. Härle bestätigte, dass diese im Rahmen der Ausschreibung nicht abgebildet sei, da man noch mit der Umsetzung des Gebäudes beschäftigt sei. Stabsstellenleiterin Sabine Stark konnte eine ungefähre Summe von etwa 200.000 Euro nennen, Kämmerin Julia Kneisel erhöhte auf 300.000 Euro, da auch die Ausgaben für die Küche noch zu berücksichtigen seien. Die Spielgeräte der Außenanlagen seien hingegen einkalkuliert, bestätigte der Bürgermeister auf Rückfrage von Martin Möller (GoL).
Optimismus, dass alle 17 Personalstellen besetzt werden können
Ein weiteres Thema war die Stellenbesetzung: „Wie sieht das mit der Personalgewinnung aus?“, hakte Ursula Hefler angesichts der angespannten Lage nach. Manfred Härle berichtete, dass bereits Bewerbungen auf die laufenden Ausschreibungen eingegangen seien: „Wir haben noch nicht alle 17 Erzieherinnen beieinander, aber so wie es aktuell ausschaut, sind wir optimistisch, dass es hinhaut“, prognostizierte er und bekräftigte die geplante Eröffnung im kommenden Mai. „Wir haben Eltern mit einer hohen Erwartungshaltung, die wir schon vertrösten mussten.“