Der Bibliotheksbetrieb hat nach der pandemiebedingten Zwangspause wieder normal geöffnet. Gemeindebüchereileiterin Anja Steppacher hält zum Start in die neue Ausleihsaison ein buntes Programm bereit. Zuallererst soll ab Montag, 12. Juli, in einer Ausstellung zum Erdüberlastungstag Klimawandel und Ressourcenverbrauch thematisiert werden.
“Wir brauchen gerade 1,7 Erden im Jahr“, sagt Steppacher. Es gehe darum, auf die prekäre Umwelt-Situation aufmerksam zu machen. Die Schau wird in Kooperation mit der „Biothek Drei 50“ ausgetragen. An beiden Standorten soll demnach über den Welterschöpfungstag informiert und aufgezeigt werden, wo die Welt und insbesondere Deutschland klima-und ressourcentechnisch stehen.
CO2-Bilanz durch Parcours und Rechner erleben
In der Bibliothek soll es auch um die Möglichkeiten gehen, Ressourcen zu schonen, wie Steppacher erläutert. Als Clou werde es möglich sein, über einen Parcours und mit Hilfe eines Fußabdruck-Rechners, die eigene CO2-Bilanz zu erleben. Bei der neu eingerichteten „Bibliothek der Dinge“ geht es ebenso um ressourcenschonendes Leben. Nach dem Motto „Sharing is Caring“ (Teilen ist Kümmern) können dort Sachen ausgeliehen werden, die nicht zum täglichen Gebrauch gehören oder die jemand einfach einmal ausprobieren möchte. So gibt es zum Beispiel einen Diascanner, eine Körperfettwaage, ein Spiekballspiel oder eine Stichsäge. Andersherum können auch gut erhaltene Gegenstände nach Absprache gespendet werden. Gesucht werde beispielsweise eine gut erhaltene Nähmaschine.

Im August ist eine Präsentation von Fotos und Gedichten der Wahl-Salemerin Andrea Ulsamer vorgesehen. Entlang der weißen Bücherei-Regalfronten werden die Exponate zu sehen sein.
Aktion „Heiß auf Lesen“ in den Sommerferien
Mit Start in die Sommerferien beteiligt sich die Bibliothek an der Leseclubaktion „Heiß auf Lesen“ des Regierungsbezirks Tübingen. Hierbei ist die junge Leserschaft zwischen sechs und 18 Jahren zum Mitlesen aufgefordert. Ziel ist es, dass die teilnehmenden Jungen und Mädchen möglichst viele der brandneuen Kinder-und Jugendbücher lesen, die extra für die Aktion angeschafft wurden. Steppacher freut sich besonders, dass der Schulförderverein der Gemeinschaftsschule Salem die Gebühr jedes Leseausweises übernimmt, der im Zusammenhang mit dem Leseprojekt ausgestellt wird.
Auch die zu gewinnenden Preise gehen auf das Konto des Fördervereins. Erlesen können sich die Teilnehmer beispielsweise Freikarten für das Ravensburger Spieleland oder für eine Burgbesichtigung, Insektenhotels, Jonglierbälle oder Gutscheine für ein Eis. Für jedes gelesene Buchexemplar gibt es ein Los. Die Verlosung dazu findet nach den Schulferien statt.
Für Mitte September stellt die Büchereileitung eine Friedensausstellung der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg in Aussicht. „Ich finde es inspirierend, was Menschen alles tun können, um Frieden zu erhalten“, macht Steppacher Lust auf die Roll-Ups zum Thema Frieden. Vielleicht komme der eine oder andere Besucher darauf, selbst aktiv zu werden, meint sie.
Um positives Miteinander geht es auch bei den von Steppacher ins Leben gerufenen Herzwärmern. Der Gedanke dazu sei ihr während der Lockdown-Zeiten gekommen, erzählt sie. Viele Menschen seien bedrückt durch die Pandemiesituation. Um ihnen eine Freude zu machen, hätten Salemer Kindergartenkids auf ihr Geheiß Steine gesammelt und bunt bemalt. In der Bücherei werden sie jetzt mit einem QR-Code versehen und können als kleine Geschenke mitgenommen werden. Über den Code soll der Beschenkte dann vom Büchereiteam eingestellte Geschichten lesen können. „Wir animieren in den lizenzfreien Texten auch dazu, die Steingeschenke wieder weiterzugeben“, so Steppacher.

Auf dem Programm für den Lese-Winter steht noch ein Kindertheater, eine Lesung von Krimiautor Wolfgang Burger sowie ein „Windelfrei-Workshop zum Thema Müllvermeiden in Zusammenarbeit mit dem Familientreff. Die Bibliotheksleiterin hofft auf guten Zuspruch der Bibliotheksbesucher.