Schon immer auf einen Citroën 2 CV als Oldtimer fixiert war Wolfgang Ratka aus Salem-Neufrach und hat sich vor sechs Jahren seinen Traum erfüllt. Über ein Kleinanzeigen-Portal im Internet hat er einen 2 CV 6 Club voll restauriert mit dem Baujahr 1990 in Heidelberg gefunden. „Wichtig war und ist mir bei einer Ente das Minimalistische, das Entschleunigen und der besondere Fahrspaß der Konstruktion“, sagt Ratka. Es sei sein Freizeitmobil zum Spaß an der Freude. Er sei extrem weich gefedert und man habe fast das Gefühl, als schwebe man. Es sei ein herrliches Gefühl, wie sich die Karosse in den Kurven neige und im normalen Gebrauch könne sich das Gefährt auch nicht überschlagen.

Kurz vor der Schrottpresse

Erste Besitzerin des 2 CV war eine Dame aus Esslingen, die das Auto im Juli 1990 neu gekauft hat. Laut Ratka hat sie ihn 16 Jahre lang gefahren. Dann war er wohl fertig mit der Welt. Denn ein TÜV-Gutachten bestätigte, dass er reif für die Schrottpresse war. Jedoch wurde er im Jahr 2006 weiterverkauft und komplett überarbeitet. Er bekam einen neuen, komplett verzinkten Rahmen, einen geregelten Katalysator, eine elektronische Zündung und vieles mehr. Die Rahmen werden heute noch von einer Firma in Argentinien auf originalen Citroën-Maschinen hergestellt.

Wolfgang Radka zeigt, wie einfach der 2 CV auch mit der Kurbel zu starten ist. Mit der Kurbel wird auch der Wagenheber bedient, ...
Wolfgang Radka zeigt, wie einfach der 2 CV auch mit der Kurbel zu starten ist. Mit der Kurbel wird auch der Wagenheber bedient, Radschrauben gelöst und andere Funktionen können erledigt werden. | Bild: Wolf-Dieter Guip

Der Besitzer vor Ratka hat den vom TÜV bereits 2007 freigegebenen 2 CV dann 2017 gekauft. Im Februar 1988 wurde die Produktion des 2 CV in Frankreich eingestellt. Allerdings wurde er noch bis Juli 1990 in Portugal gebaut. Also besitzt Ratka eine der letzten gebauten Enten. „Das geniale Fahrzeug“, wie Ratka es bezeichnet, hat 604 ccm, 27 PS und einen luftgekühlten Zweizylinder-Boxermotor sowie vorn zwei innenliegende Scheibenbremsen. Besonders großartig und gelungen findet er die Schiebestockschaltung. „Da kann man auch noch viel selbst reparieren“, so Ratka, was bei heutigen Autos gar nicht mehr möglich ist.

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Und wie kam es zur Entwicklung des 2 CV, auch liebevoll Ente genannt oder Deux Chevaux – aus dem Französischen zwei Pferde? Der damalige Citroën-Direktor beauftragte einen Konstrukteur: „Ein Auto zu bauen, mit Platz für zwei Bauern in Stiefeln und einen Zentner Kartoffeln oder ein Fässchen Wein, das mindestens 60 km/h schnell ist, dabei nur drei Liter Benzin auf 100 Kilometer verbraucht, schlechte Straßen bewältigen kann und dass dabei ein Korb Eier gefahrlos transportiert werden kann.“ Von der 2 CV-Limousine wurden insgesamt fast 3,7 Millionen Stück gebaut.

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