Nach 16-stündigem Einsatz seiner Truppe kommt der Kommandant so langsam zur Ruhe. Der Brand eines historischen Fachwerkhauses im Ortskern von Sipplingen forderte die ganze Aufmerksamkeit von Mirko Schirmeister. Die Teams der ehrenamtlich tätigen Feuerwehrkräfte seien zwar durchgewechselt worden, Schirmeister selbst fand bis Mittwochnachmittag aber keinen Schlaf. Zurückgekehrt ins Feuerwehrhaus, kann er sagen: „Das war ein voller Erfolg.“

Mirko Schirmeister: „Das war ein voller Erfolg“
Mirko Schirmeister: „Das war ein voller Erfolg“ | Bild: Cian Hartung

Das Brandobjekt in der Straße Am Brunnenberg steht im historischen Ortskern von Sipplingen. Erstens hätten die Flammen jederzeit auf andere Dächer übergreifen können. Zweitens kam die Feuerwehr mit ihren großen Rettungsfahrzeugen fast nicht durch. „Das Feuer hat sich sehr schnell und intensiv ausgebreitet.“

Auto mit Muskelkraft zur Seite geschoben

Wie Schirmeister schildert, mussten sie die Flammen von einem Gartenhof aus bekämpfen, also von der straßenabgewandten Seite. Um mit der Drehleiter in den Innenhof zu gelangen, war Fahrkunst des Maschinisten nötig. Und die Muskelkraft seiner Feuerwehrleute. Denn die Zufahrt zum Innenhof war durch ein ordnungsgemäß geparktes Auto versperrt. Zu sechst sei es ihnen gelungen, das Auto auf die Seite zu schieben.

Gegen 0.20 Uhr war das Feuer besiegt, der Einsatz dauerte für die freiwilligen Helfer aber bis Mittwochnachmittag.
Gegen 0.20 Uhr war das Feuer besiegt, der Einsatz dauerte für die freiwilligen Helfer aber bis Mittwochnachmittag. | Bild: Hilser, Stefan

Erfolg entscheidet sich in den ersten Minuten

Der Alarm heulte um kurz vor 19 Uhr. Nach vier Minuten, so Schirmeister, sei er mit seinem Führungsfahrzeug am Brandort eingetroffen. Das erste Löschfahrzeug nur eine Minute später. Doch wie parken, damit den später aus Überlingen und Stockach eintreffenden Drehleitern nicht der Weg versperrt wird? „Das ist das erste, was man bei so einem Einsatz genau überlegen muss: Wo will ich welches Auto haben? Man muss eine Struktur bilden. Dadurch steht und fällt der Erfolg des Einsatzes.“

An das Brandobjekt angebaut war, wie bei einem L, ein weiteres Wohnhaus. Es wurde gerettet, es entstand kein Wasserschaden, wie Kommandant Schirmeister beschreibt. Beim Brandobjekt entstand laut Polizei ein Schaden von etwa 800.000 Euro. Über das weiterhin bewohnbare Nachbarhaus sagt Schirmeister: „Nach großzügigem Lüften im nicht betroffenen Bereich konnte man im Lauf des Tages teilweise zurückkehren.“