Sabine Busse

Das Märchen vom Rumpelstilzchen ist alt. Was die Kinder der Klasse 3/4 der Burgbergschule aus der Geschichte gemacht haben, dagegen sehr modern. Zuerst malten sie Bilder, die alle wichtigen Stationen des Märchens zeigen. Danach sprach jeder den zu seinem Bild passenden Text auf "Band". Zusammengefügt ergeben die digitalisierten Zeichnungen und die eingesprochenen Texte eine auf Knopfdruck abrufbare Bildergeschichte.

Beamer, Leinwand, Dokumenten-Kamera gehören dazu

"Das Ergebnis wollen wir bald anderen Klassen vorführen", erläutert Lehrer Rainer Grözinger stolz. Er ist Netzbeauftragter und seit einer speziellen Fortbildung Multimediaberater der Schule. Damit konnte er nicht nur bei der Entwicklung des Medien-Konzepts für die Schule mitwirken, sondern auch den Einsatz der neuen Geräte begleiten. Seit Beginn des Schuljahres verfügt die Burgbergschule über eine neue Medienausstattung. In jedem Klassenzimmer hängt ein Beamer unter der Decke, die Tafel kann von einer weißen Leinwand bedeckt werden und auf dem Lehrerpult steht eine Dokumenten-Kamera. Sie nimmt Buch- oder Heftseiten, Bilder und Gegenstände auf und projiziert das Bild über den Beamer auf die Leinwand. Die umständlichen Overhead-Projektoren haben ausgedient. "Die Dokumenten-Kamera ist ein großer Sprung", freut sich Rainer Grözinger. "Sie wird gut angenommen und ist vielfach einsetzbar."

Mit Laptops und der Dokumenten-Kamera können die Kinder der Burgbergschule zum Beispiel Bilder digitalisieren.
Mit Laptops und der Dokumenten-Kamera können die Kinder der Burgbergschule zum Beispiel Bilder digitalisieren. | Bild: Sabine Busse

Das Konzept für die neue Ausstattung, zu der auch ein halber Klassensatz Laptops gehört, hat das Kollegium der Burgbergschule gemeinsam mit den Experten der IT-Abteilung der Stadt entwickelt. "Wir haben viel diskutiert, ob wir zum Beispiel Tablets oder Laptops einsetzen", beschreibt Schulleiter Wolfgang Panzner den Prozess. Alle Unterrichtsräume sind jetzt mit WLAN-Anschluss versehen. So können Lehrer und Schüler bei Bedarf im Internet recherchieren.

Bildungsplan 2016 sieht vor, Digitalisierung zu fördern

"Der Bildungsplan 2016 des Landes fordert dazu auf, die Digitalisierung an den Schulen voranzutreiben", erläutert Oberbürgermeister Jan Zeitler anlässlich der Vorstellung der neuen Medienausstattung. "Dazu gehört auch, dass sich die Kinder in der digitalen Welt sicher bewegen." Sowohl der Bürgermeister als auch die Pädagogen betonen, dass es nicht darum gehe, noch mehr Bildschirme in den Alltag der Kinder zu bringen, sondern den verantwortungsvollen Umgang mit den neuen Medien zu vermitteln. "Zusammen mit dem Kreismedienzentrum haben wir in der Schule Workshops mit den Dritt- und Viertklässlern abgehalten und Elternabende zum sicheren Umgang mit dem Netz angeboten", sagt Wolfgang Panzner. Die neuen Geräte lösen eine große Motivation bei den Kindern aus. "Das ist schon bemerkenswert", berichtet Rainer Grözinger und fügt hinzu, dass stets abgewogen werde, wo der Einsatz pädagogisch Sinn mache. "Es bleibt dabei. Wenn wir über Bienen sprechen, gehen wir raus zu einem Imker und erst dann werden die neuen Medien eingesetzt." Auch andere Überlinger Schulen sind mit neuer Hard- und Software ausgestattet worden. Die weitere Anpassung läuft schrittweise.

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