Dass die Landesgartenschau (LGS) nicht pünktlich zum geplanten Termin eröffnet wird, ist den Wildbienen egal. Sie sind schon in ihr neues Haus am äußersten Westzipfel des Uferparks eingezogen und summen emsig. Das Gestell mit den vielen Nistplätzen steht auf dem Grundstück hinter der Silvesterkapelle. Dort geht es um Insekten und deren Lebensräume, zum Beispiel in Stein- und Ziegelpyramiden oder Totholzstapeln.
Auch der Pavillon an der Rückseite, der den Imkern als Informationsplattform dienen soll, ist bereits aufgebaut. Roland Leitner, Geschäftsführer der LGS 2020 GmbH, erklärt, dass dieser Standort nur temporär sei. „Das kommt alles wieder weg und wird anschließend Wiese.“

Auch das „Tiny House“, oder auch Mini-Haus, das malerisch auf einem Vorsprung am Wasser steht, hat nur ein Bleiberecht auf Zeit. In dem kleinen Holzhaus sollen sich Besucher zurückziehen, einer Klanginstallation lauschen und den schönen Blick auf den See genießen können.

Auf dem Weg nach Osten durch den Uferpark sind noch einige unbefestigte Stellen zu passieren. Aber die halbrunde Bank an einem der schönsten Aussichtsplätze mit Blick auf den Bodensee lädt schon zum Probesitzen ein. Von hier aus kann man die Tribüne sehen, die noch auf die Bestuhlung für 700 Gäste wartet. Anfang April soll mit dem Aufbau der Seebühne begonnen werden.

An der Rückseite, entlang der Straße, steht eine Reihe von Containern, in denen sich Toilettenanlagen und Garderoben für die Künstler befinden. „Die Holzkonstruktion davor wird mit großen bedruckten Planen als Sichtschutz verkleidet“, erklärt Leitner und weist auf den zweistöckigen Gastro-Pavillon daneben. Dieser könne in nur wenigen Tagen errichtet werden und soll ebenso schnell im Oktober wieder weichen.

Die Fläche davor wird für die Außengastronomie vorbereitet. Der benachbarte neue Holzbau für die Ausstellung des Bodenseekreises ist schon seit Dezember fertig. Dort soll voraussichtlich Anfang 2021 der Pächter Megusta Überlingen GmbH sein Restaurant eröffnen.
Auch die große Spielelandschaft gegenüber ist schon seit längerer Zeit fertig. Gleich daneben sind Arbeiter mit schwerem Gerät dabei, ovale Holzmodule, die zum Forstpavillon gehören, abzuladen und an Ort und Stelle zu bringen. Die Elemente wurden bereits mehrmals genutzt und passen sich in eine Wellenlandschaft aus Holz ein.

Im hinteren Bereich weisen gebogene Holzbalken, oder besser Gräten, auf die „Seeforelle“ hin. In Form eines Fisches wird sie den Ausstellungsbeitrag zum Thema Bodensee präsentieren. Roland Leitner ist stolz, dass die Präsentation für die Gartenschau konzipiert wird und anschließend an weitere Standorte wandert. Zu den Projektträgern zählt neben dem Umweltministerium des Landes und der Wasserversorgung Bodensee auch das Institut für Seenforschung in Langenargen.
Weiter Richtung Innenstadt wartet direkt am Wasser die Jugendlounge mit bequemen Sitzmöbeln auf Besucher. Bei der Gestaltung des Bereichs hat sich die Zielgruppe tatkräftig eingesetzt, was Roland Leitner sichtlich freut. „Das ist auf Landesgartenschauen nicht selbstverständlich.“ Auch die großen Schaukeln sind fertig und die Beachbar steht kurz vor der Vollendung. Hier wird der Jugendgemeinderat zum Beispiel einmal im Monat die „Lazy Fridays“ anbieten.
Seilbahn bleibt nach der Gartenschau erhalten
Beim Eingang angekommen gibt es einen Höhepunkt für die kleinen Besucher: Die Seilbahn hätten sich, so Leitner, Kinder bei einer Umfrage gewünscht. Weil die Kosten dafür aber nicht mehr im Budget enthalten waren, haben die Freunde der Gartenschau Spenden gesammelt und den Wunsch der Kinder verwirklicht. „Die Bahn bleibt erhalten und verleiht dem Areal einen hohen Freizeitwert“, sagt Roland Leitner.
Er betont, dass alle Arbeiten in sämtlichen Bereichen im Zeitplan sind. Demnach wird die Landesgartenschau am 23. April fertig sein. Wann sie eröffnet, sei derzeit wegen des Coronavirus noch nicht klar.