Das Kramer-Areal gehört zu den größten ungenutzten Flächen in Überlingen. Ein riesiges Gebiet direkt am See mit großen Potenzial für Wohnbau, Kultur und Gewerbe. Hier sind die wichtigsten Informationen zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Grundstücks zusammengefasst.
Was ist das Kramer-Areal?
Das Kramer-Areal ist ein ehemaliges Fabrikgelände zwischen dem Überlinger Ostbad und der Nußdorfer Straße. Es ist sechs Hektar groß und von 1940 bis 2019 wurden hier unter anderem Mäh- und Baumaschinen, Motoren sowie Traktoren von unterschiedlichen Herstellern produziert.
Lange war die Firma Kramer das
Wer steckte hinter der Firma Kramer?
Im Jahr 1925 gründeten die Brüder Anton, Hans und Karl Kramer im badischen Gutmadingen ihr Unternehmen und begannen mit der Herstellung von Kleinschleppern für die Landwirtschaft. Das Unternehmen entwickelte sich zu einem führenden Hersteller von Traktoren. 1952 wurde der Hauptsitz nach Überlingen verlagert.
Im Jahr 2000 übernahm die Neuson Baumaschinen GmbH die Kramer-Werke. 2007 wurden die Kramer-Werke durch die Fusion der damaligen WackerConstruction Equipment AG und der Neuson Kramer Baumaschinen AG Teil der WackerNeuson Group. Diese ist bis heute der Eigentümer des Überlinger Geländes.
Wem gehört Kramer?
Kramer ist mittlerweile Teil der Wacker Neuson Group, einem Unternehmen mit Sitz in München. Unter dem Namen Kramer werden weiterhin Radlader, Teleradlader und Teleskoplader verkauft. Diese Geräte kommen in der Bau- und Landwirtschaft sowie im Gartenbau zum Einsatz. Der aktuelle Produktionsstandort befindet sich in Pfullendorf.
Was ist seit der Schließung passiert?
Seit 2016 gibt es Diskussionen um die Nutzung des Areals. In der Vergangenheit machten sich Gemeinderatsfraktionen und Oberbürgermeister Jan Zeitler für die Schaffung von Wohnraum stark. Ob die Stadt das Grundstück kaufen werde, ist bislang nicht geklärt.
Aktuell werden die einstigen Produktionshallen teilweise noch als Abstellplatz für Schiffe und Autos genutzt. Auch Lagerflächen im Freien werden zur Überwinterung von Segelbooten verwendet.
Wie geht es weiter?
Anfang Januar 2023 teilten die Stadt Überlingen und die Wacker Neuson Group in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit, dass man sich auf die Ausarbeitung eines städtebaulichen Vertrags verständigt habe. Darin soll die weitere Entwicklung des Geländes geregelt sein, heißt es. Zum Zeitpunkt der Pressemitteilung war der Vertrag noch nicht unterzeichnet.
Nach diesem Schritt will die Stadtverwaltung unter Einbezug der Bürgerschaft Ideen entwickeln, um das Areal zu gestalten. Dafür soll am Donnerstag, 2. März, eine Bürgerversammlung stattfinden, so Zeitler in seiner Rede beim Bürgerempfang Anfang Januar. Das Ziel ist, dass Ende des Jahres 2023 ein Bebauungsplan vorliegt.