Die Jakob-Kessenring-Straße wird bis zur Fasnacht nicht fertig werden. Das ist ein Problem für die Fasnetsumzüge, die sich nun andere Wege suchen müssen. Alle denkbaren Optionen wurden bereits von Narrenzunft und Stadt geprüft, sagt Tobias Metzger, Sprecher der Hänselezunft Überlingen (HZU) gegenüber dem SÜDKURIER. Bei einer eigentlich charmanten Lösung – von der Franziskanerstraße vor dem Modehaus Munding links durch die Pfarrhofstraße zum Münsterplatz abzubiegen – spielte offenbar die Versicherung nicht mit.
Das Pflaster sei zu uneben, die Verletzungsgefahr zu hoch, hieß es. Auch eine andere Möglichkeit, die Baustelle durch Abbiegen auf die Promenade vor dem evangelischen Gemeindehaus Richtung Landungsplatz zu umschiffen, wurde verworfen. Es hätte umfangreicher Sicherungsmaßnahmen bedurft, damit keiner ins Wasser fällt. Zudem hatte man Angst um die Blumenbeete.

Das ist die neue Route
Und so wird der Hänselejuck jetzt von der Franziskanerstraße links in die Münsterstraße einbiegen und um das Hotel Ochsen herum durch die Hafenstraße zur Hofstatt führen. Ebenso wird es beim großen Sonntagsumzug laufen. Wobei sich hier die Fahrzeuge am Ende am Landungsplatz sammeln sollen, um dann gemeinsam durch die Franziskanerstraße abfahren zu können, sobald der Rest des Zuges dort durch ist.
Kinderumzug fällt kürzer aus als im Vorjahr
Der Kinderumzug am Donnerstagvormittag werde dieses Jahr leider etwas kürzer ausfallen, sagt Tobias Mezger, Sprecher der Narrenzunft – „was mir persönlich etwas leid tut, aber es geht nicht anders“. Dieser starte wie immer am Renker-Brückle und führe dann durch Franziskaner- und Marktstraße über den Landungsplatz auf die Hofstatt. Denn in der Münsterstraße stehe da schon die Bühne für die Absetzung des Oberbürgermeisters Jan Zeitler. Traditionell muss er am Schmotzigen die Macht über die Stadt den Narren überlassen. Ebenso läuft der Wieberjuck am Donnerstagabend, das heißt, er führt ebenfalls durch die Franziskaner- und Marktstraße in Richtung Hofstatt.
Narren gehen auf Nummer sicher
Der Narrenbaum am Mittag wiederum wird durch Markt- und Hafenstraße, um den Ochsen herum durch die Münsterstraße auf die Hofstatt fahren. „Denn der muss ja von oben kommen“, erläutert Mezger. Den gleichen Weg wird dann am Montagabend der Hemdglonker nehmen. Die Marktstände werden von der Münsterstraße auf den Ölberg vor dem Münster und teilweise vors Archiv verlegt.
Lange Zeit schien unklar, ob die Kessenring-Straße vielleicht doch noch rechtzeitig fertig wird. Doch auf vage Aussagen der Stadt konnten sich die Narren nicht verlassen, dafür sind die Planungen zu komplex.

Pflasterarbeiten beginnen nach der Fasnet
Die Jakob-Kessenring-Straße wird seit dem 12. Juni 2023 saniert. Durch ungeplante Arbeiten, etwa das Verlegen von Leitungen oder die Reparatur maroder Hausanschlüsse, habe man zwar etwas Zeit verloren, sagt dazu vor Ort Polier Alexander Hache vom Tuttlinger Bauunternehmen Storz, diese aber zum großen Teil wieder reingeholt. Geplant sei nun, dass bis zur Fasnet die Rinne fertig werde, sodass danach die Pflasterarbeiten beginnen könnten.
Bis etwa Mitte März soll die Straße dann befahrbar sein, weitere Kleinarbeiten wie das Anbringen von Fahrradständer oder Schildern sollen bis Ende März folgen. Wobei das Wetter mitspielen muss, erklärt der Polier im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Vom Schmotzigen bis zum Sonntag werde die Baustelle abgesperrt, sagt Hache. Erst am Fasnachtsmontag wolle man weiterarbeiten.
Pflaster in der Altstadt
Der Polier, der selbst in Bonndorf wohnt, freut sich bereits über die gelungene Sanierung. „Auf eine Altstadtstraße gehört einfach Pflaster.“ Die Kessenring-Straße wirke jetzt insgesamt wie eine weite, ebene Fläche, gleichzeitig werde aber das Wasser gut ablaufen. „Ich freue mich jetzt schon, hier künftig spazieren zu können.“
Umzüge
Der große Fasnetsumzug der Hänselezunft Überlingen (HZÜ) ist am Sonntag, 11. Februar, und führt durch die Überlinger Innenstadt. Die Aufstellung ist in der Friedhofstraße. Beginn des Umzugs ist um 14.30 Uhr.
Der Kinderumzug findet traditionell am Schmotzigen, 8. Februar, statt.