Auf jeden Fall ist Stadtrat Ulrich Krezdorn (CDU) bei diesem Thema in seinem Element und ruft es gerne immer wieder auf. Nicht weil er Experte für Verpackungsmüll wäre, eher weil er sich um den optischen Eindruck der Innenstadt sorgt, insbesondere für Gäste, bei denen man schließlich einen guten Eindruck hinterlassen will.
Als aufmerksamer Bürger hat Krezdorn beobachtet, dass „Hausmeisterdienste schon am Vortag der Abholung am Morgen die Säcke rausstellen“. Wenn er das durchrechne, dann ist „unsere Stadt sieben Prozent der gesamten Zeit vermüllt.“ Es könne nicht sein, dass die Säcke in der Innenstadt dann erst um 12 Uhr des folgenden Tage abgeholt würden. Die Landesgartenschau stehe bevor und alle Shuttles müssten dann durch Müllberge fahren, sorgte er sich. „Ich weiß, jetzt kommt der Satz: Das ist Sache des Kreises“, ahnte er voraus und empfahl: „Dann bitte ich Sie: Hauen Sie dort mal mit der Faust auf den Tisch.“
Zumindest in angemessener Form könne er ja mal vorstellig werden, sagte OB Jan Zeitler („Ich habe viel Verständnis für Sie“), warnte aber vorweg vor zu großen Hoffnungen: „Wir werden mal schriftlich anfragen.“ Wobei das Abfallwirtschaftsamt auf seiner Homepage vorneweg auf die Zuständigkeiten verweist und von Anfragen zu diesem Thema abzusehen bittet. Für den Gelben Sack sei ganz allein das Abfuhrunternehmen zuständig.
Sind die Routenpläne gar nicht vollständig?
Auf ein ganz spezielles Problem war Deisendorfs Ortsvorsteherin Karin Müller gestoßen: „Ich habe mal gefragt, warum manche Säcke liegen bleiben.“ Dabei habe sie festgestellt, dass die Routenpläne gar nicht vollständig seien und die betroffenen Straßen ganz fehlten.
Egal, wie die Suche nach dem Schuldigen für die Misere ausgehen sollte, ein Tipp für Ratsuchende: Wer der Gelben Säcke nicht mehr Herr werden sollte, kann diese in der größten Not auch auf der Füllenwaid abgeben.