Mit bis zu 50 Personen zuzüglich Notarzt täglich war das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Auftrag der Narrenzunft Überlingen während des Narrentags für die medizinische Sicherheit der Besucher im Einsatz. Damit hatte es einen großen Anteil am Sicherheitskonzept dieser Großveranstaltung übernommen.

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„Dies war damit der größte Sanitätsdienst der letzten Jahre und aufgrund der gestiegenen Sicherheitsanforderungen wohl zugleich der anspruchsvollste für das Überlinger DRK“, teilte der Ortsverein mit.

Eigens Unfallhilfestelle eingerichtet

Um ihre Aufgabe ordnungsgemäß zu erfüllen, hatten die Rotkreuzler eine Unfallhilfsstelle im katholischen Pfarrzentrum St. Nikolaus oberhalb des Münsters eingerichtet. Bis zum Sonntagnachmittag musste das DRK 72 Patienten versorgen, davon wurden 16 Personen ins Krankenhaus transportiert.

„Darin enthalten sind 22 Versorgungen am Freitag. Alkohol war 29 Mal im Spiel, 14 Personen sind gestürzt, Schnittverletzungen waren es 13“, berichtete das DRK. Ansonsten seien jedoch keine besonderen Vorkommnisse zu verzeichnen gewesen.

Thomas Weber, Einsatzleiter des Sanitätsfachdienstes (oben, Zweiter von rechts), während der Lagebesprechung vor dem Nachtumzug am Samstag.
Thomas Weber, Einsatzleiter des Sanitätsfachdienstes (oben, Zweiter von rechts), während der Lagebesprechung vor dem Nachtumzug am Samstag. | Bild: Kleinstück, Holger

Von den Bereichen Behandlung und Überwachung über akuten Notfall bis hin zu Liegeplätzen mit intensiver medizinischer Überwachung wie EKG oder Sauerstoffversorgung waren die Rotkreuzler für alle Fälle gerüstet. Bis zu zehn liegende Patienten hätten gleichzeitig versorgt werden können. Auch ein Rettungswagen stand während dieser Zeiten in Bereitschaft, der auch zu Beginn des samstäglichen Umzugs ausrücken musste.

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„Die Zusammenarbeit mit den anderen Behörden und für die Sicherheit verantwortlichen Stellen war durch die Einrichtung einer Verbindungsgruppe gewährleistet und äußerst effektiv“, teilte das DRK mit. Dort sei die Lage gemeinsam mit der Polizei, dem Veranstalter, der Stadtverwaltung, der Feuerwehr und dem Sicherheitsdienst bewertet und abgestimmt koordiniert worden.

Einsatz über ein Jahr in Planung

Die Planungen für die drei Tage Sanitätsdienst liefen bereits seit über einem Jahr, „intensiv seit einem halben Jahr“, sagte Thomas Weber, Einsatzleiter des Sanitätsfachdienstes. Kern dabei bildete die Unfallhilfsstelle im Pfarrzentrum. Diese war zeitweise mit bis zu 50 Helferinnen und Helfern besetzt. Am Freitag waren es 30, am Samstag und Sonntag jeweils 50 Mitarbeiter.

Zur Versorgung war dazu auch zusätzliches Personal in Form eines Notarztes, eines Leitenden Notarztes sowie des Organisatorischen Leiters des Rettungsdienstes vor Ort. Unterstützt wurde die Überlinger Stammbesatzung am Wochenende von Personal aus Salem, Uhldingen-Mühlhofen, Sipplingen, Meersburg, Immenstaad, Friedrichshafen, Wangen sowie von weiterem Personal aus dem Rettungsdienst.

Neben Alkoholintoxikationen waren insbesondere Kreislaufkollapse, Stürze, Platz- und Schnittwunden zu beklagen. Beim letzten vergleichbaren Narrentreffen 2006 wurden 68 Patienten behandelt, 14 Patienten kamen ins Krankenhaus. Eine Vielzahl der Krankenhauseinweisungen habe durch eine qualitative Erstbehandlung vor Ort vermieden werden können, so das DRK.

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