Wer erinnert sich nicht sehnsüchtig an die Konzerte auf der Seebühne im Jahr der Landesgartenschau? Am liebsten hätten sich die Überlinger die schwimmenden Pontons als Ort musikalischer Träume dauerhaft bewahrt. Zumindest das Musikspektakel kommt im Uferpark im kommenden Sommer mit Macht zurück. Der Strand kommt ins Klingen. Bereits seit einigen Monaten bastelt der Überlinger Markus Nothhelfer gemeinsam mit dem Markdorfer Veranstalter Jens Neumann am Konzept und am Programm für das Sound Beach Festival, das von 5. bis 8. Juli erstmals über die Bühne gehen soll. Jetzt stehen auch die ersten Namen fest, mit denen die Post abgehen soll.

Programm für breite Zielgruppe

„Wir wollen eine möglichst breite Schicht an Musikfreunden ansprechen“, betont Markus Nothhelfer beim gemeinsamen Pressegespräch mit Jürgen Jankowiak von der Überlingen Marketing und Tourismus GmbH (ÜMT). „Das ist eine spannende Bereicherung unseres Angebots“, freut sich auch Jankowiak. Bei der Infrastruktur im westlichen Uferpark zwischen Gastrogebäude und Goldbacher Kapelle können die Veranstalter vom Bürgerfest der Stadtkapelle profitieren, das am Wochenende zuvor stattfindet.

Rund 3500 bis 4000 Musikfreunde könnten auf dem Gelände im westlichen Uferpark Platz finden, erläutert Markus Nothhelfer.
Rund 3500 bis 4000 Musikfreunde könnten auf dem Gelände im westlichen Uferpark Platz finden, erläutert Markus Nothhelfer. | Bild: Hanspeter Walter

Mit sicheren Namen tasten sich die Veranstalter bei der Premiere vor und hoffen auf ein gutes Feedback von verschiedenen Zielgruppen. Leicht und beschwingt lassen sie es zum Auftakt am 5. Juli angehen – mit einem Variété-Programm aus Magie, Artistik, dazu ein DJ und entspannte Lounge Musik. Am zweiten Abend geht die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz am Donnerstag, 6. Juli für die Wiener-Klassik-Fans ins Rennen. Dazu könnte es einen Dance-Floor für alle jene Zuhörer begeben, denen nach einigen Walzerrunden zumute ist.

Sie ziehen an einem Strang beim geplanten Sound Beach Festival in Überlingen (von links): Touristikchef Jürgen Jankowiak und das ...
Sie ziehen an einem Strang beim geplanten Sound Beach Festival in Überlingen (von links): Touristikchef Jürgen Jankowiak und das Veranstalterduo Markus Nothhelfer sowie Jens Neumann. | Bild: Hanspeter Walter

Es folgt am Freitag, 7. Juli die mitreißende Münchener Band Soul Kitchen mit einem Classic-Soul- und Modern-Pop-Programm, die dem Publikum genügend einheizen wird, auch wenn es am Abend kühler werden sollte. Eine feste Bank, um nicht zu sagen ein Selbstläufer, sind Papi‘s Pumpels um den Stockacher Bandmaster, Musiker und Moderator Rainer Vollmer. Mit ihrer Partymusik sind sie Garant für ausgelassene Stimmung am Samstagabend, 8. Juli. Zum Aufwärmen gibt es auch an den anderen Abenden bereits ab 18 Uhr Gute-Laune-Musik vom DJ zu einem leckeren Sundowner. Noch nicht endgültig geklärt ist, ob es am Sonntag noch eine Familienveranstaltung gibt.

Der Meersburger Schossplatz, der Salemer Schlosshof, der Markdorfer Marktplatz – jede Location hat mittlerweile ihr Open Air. Der See plätschert jedoch nur an den neuen Uferpark und könnte der Garant für eine neue Marke im Musiksommer in der Region sein. Davon ist der Überlinger Tourismuschef Jürgen Jankowiak überzeugt. „Das ist ein tolles Angebot, auch für unsere Feriengäste“, sagt er. Zumal vom Programm ganz gezielt verschiedene Generationen und Zielgruppen angesprochen werden.

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„Bei den ganz Jungen haben wir noch eine Lücke“, räumt Markus Nothhelfer ebenso ehrlich wie offen ein: „Da hätten wir vielleicht einen aktuellen Rapper gebraucht. Doch das können wir aus Kostengründen im Moment nicht bieten.“ Doch was nicht ist, kann ja in den kommenden Jahren noch werden. Der Schauplatz könne bei Musikern und Publikum gleichermaßen punkten. „Wir wollen bei der Premiere 2023 mit regionalen Künstlern anfangen und ab 2024 auch überregionale Künstler auftreten lassen“, formulieren Nothhelfer und Neumann ihre Ambitionen.

Kapazität für bis zu 3500 Besucher

„Die Eventwiese im Uferpark hat eine Fläche von rund 4000 Quadratmetern und eine Kapazität für 3000 bis 3500 Besucher“, sagt Nothhelfer, dem die Verankerung des Festivals in der Stadt und in der Region wichtig ist. Seine Strategie ist es, dass Überlinger Vereine den Großteil der Bewirtung übernehmen und dadurch Einnahmen generieren können. „Wir wollen regionale Gastronomen und Genusspartner gewinnen, um den Besuchern ein gutes Angebot an Getränken und Speisen anbieten zu können“, betont er und malt eine Sundowner-Bar, Essensstände und Tapas an den fiktiven Sommerabendhimmel. Sponsoren und Sponsoring-Pakete, die es in verschiedenem Umfang gibt, sollen die Finanzierung des ganzen Spektakels ermöglichen, zugleich wird durch das Festival selbst ein Charity-Projekt unterstützt.