Warum mit den vielen anderen Wasservögeln am Landungsplatz im Bodensee baden, wenn der Kaiserbrunnen auf der Hofstatt nicht mal eine Flugminute entfernt ist? Das dachte sich vergangene Woche wohl ein Entenpaar und landete in dem klaren Wasser. Passanten hatten ihre Freude an den Tieren. Sie fotografierten und filmten sie mit ihren Smartphones.

Bei den Enten handelt es sich um Stockenten. Das Männchen fällt durch seinen grünmetallisch glänzenden Kopf auf. Das Weibchen hat ein hellbraunes Gefieder. Laut der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Bodensee ist die Stockente besonders anpassungsfähig. Trotz des schwankenden Wasserstands kommt sie etwa beim Brüten am Bodensee gut zurecht.

Eine spritzige Angelegenheit. Das Weibchen schüttelt im Wasser sein Gefieder.
Eine spritzige Angelegenheit. Das Weibchen schüttelt im Wasser sein Gefieder. | Bild: Jenna Santini

Wasservögel nicht füttern

Auch wenn die beiden Wasservögel kaum Menschenscheu zeigten, sollte man sich von ihnen fernhalten. Schon gar nicht sind sie mit Brot oder anderen Speiseresten zu füttern. Laut dem Nabu eilen sie zwar herbei, aber dieses Verhalten wird als Folge von zu intensiver Fütterung beschrieben. Es setzt ein Gewohnheitseffekt ein. Dabei können sich die Vögel selbst etwas suchen. Die Fütterung von Wasservögeln – Enten, Gänsen, Schwänen und Rallen – sei unnötig, „denn sie finden in ihrer Umgebung, in der Regel auch im Winter, genug zu fressen“, schreibt der Nabu.

Ente nimmt ein Bad im Brunnen Video: Santini, Jenna

Das Bad der Enten im Kaiserbrunnen war nach einigen Minuten vorbei. Männchen und Weibchen stiegen auf die Umrandung. Ein Kind bewunderte ihre Füße. Nach Angaben der Tourist-Information Überlingen ist die Hofstatt seit 1983 Standort des heutigen Kaiserbrunnens. Der originale Ratsbrunnen war 1843 einem Tiefbrunnen gewichen. Die Rekonstruktion besteht aus Kopien der Brunnenfigur und eines ursprünglich nicht zugehörigen Brunnenpfeilers.

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Die originale Brunnenfigur befindet sich im städtischen Museum. Sie stellt in Lebensgröße und in voller Montur Kaiser Karl V. dar. In der linken Hand hält er das Überlinger Stadtwappen. Der Kaiser hatte der Stadt wiederholt durch Privilegien seine Gunst erwiesen, schreibt die Tourist-Information. Der Kaiserbrunnen ist barrierefrei erreichbar. Auch aus der Luft, wie die beiden Stockenten mit ihrem Besuch bewiesen, der Einheimische und Touristen unterhielt.