Das Zwischenziel liegt in der Polnischen Stadt Breslau. Dort ist die Sankt-Hedwig-Stiftung Dortmund-Breslau-Lemberg verortet, die sich um Heimatvertriebene und um Völkerverständigung kümmert. Nun hat sie mit dem Ukraine-Krieg die Aufgabe übernommen, für das nackte Überleben zu kämpfen.

Andreas Wissmann, Leiter Compliance-Prävention bei der ZF Friedrichshafen.
Andreas Wissmann, Leiter Compliance-Prävention bei der ZF Friedrichshafen. | Bild: Feuerwehr Meckenbeuren/Stefan Hilser/dpa

Andreas Wissmann, der frühere CDU-Ortsvorsitzende von Überlingen*, lernte die Stiftung zufällig kennen, als er auf der Suche nach einer seriösen Adresse für Hilfslieferungen war, die er in den vergangenen Tagen einsammelte.

(*In einer ursprünglichen Fassung dieses Berichts war von den CDU-Parteifreunden Wissmann und Mayer-Lay die Rede. Wie Wissmann in einer Korrektur mitteilte, sei er aus der CDU mittlerweile ausgetreten).

Christian Schmidt-Roedenbeck, im Travelmanagement bei der ZF beschäftigt.
Christian Schmidt-Roedenbeck, im Travelmanagement bei der ZF beschäftigt. | Bild: Feuerwehr Meckenbeuren/Stefan Hilser/dpa

In der Nacht auf Donnerstag starteten sie gegen 3 Uhr einen Kastenwagen voll an Gütern: Neben Wissmann saßen abwechselnd Volker Mayer-Lay und Christian Schmidt-Roedenbeck am Steuer. Letzterer ist bei der ZF Friedrichshafen im Travelmanagement beschäftigt und unterhält Kontakte nach Polen, Wissmann leitet die Abteilung Compliance-Prävention, Mayer-Lay ist CDU-Bundestagsabgeordneter für den Bodenseekreis.

Schnelligkeit vor Größe

„Uns geht es darum, möglichst schnell und kurzfristig eine Hilfslieferung auf die Beine zu stellen. Wir wollten schnell und gut organisiert handeln, auch wenn andere Initiativen größer aufgestellt sind“, so die drei Männer in einer gemeinsamen Stellungnahme.

Volker Mayer-Lay, CDU-Bundestagsabgeordneter
Volker Mayer-Lay, CDU-Bundestagsabgeordneter | Bild: Feuerwehr Meckenbeuren/Stefan Hilser/dpa

Wissmann nennt seine persönlichen Beweggründe: Das Bild eines Mannes, der sein Kind an der Grenze zurücklassen musste, um zurück in den Krieg zu ziehen, hätte ihn überwältigt. „Ich kann nicht anders als zu helfen.“

Leichtes Toilettenpapier liegt oben auf, darunter sind medizinische Hilfsgüter gelagert. Von links: Christian Schmidt-Roedenbeck, ...
Leichtes Toilettenpapier liegt oben auf, darunter sind medizinische Hilfsgüter gelagert. Von links: Christian Schmidt-Roedenbeck, Andreas Wissmann und Volker Mayer-Lay. | Bild: Feuerwehr Meckenbeuren/Stefan Hilser/dpa

Weitere Hilfstransporte und Aktionen sind geplant. Das Trio arbeitet Hand in Hand mit der von Gabriel Kiefer initiierten Aktion „ÜB hilft“ zusammen. Wenn auf dem Transporter des einen Platz für Spendengüter des anderen ist, nehmen sie gegenseitig Waren mit auf.

Wie Wissmann erklärte, ist das A und O, einen zuverlässigen Partner vor Ort zu haben, der sich auskennt mit dem Weitertransport in die Ukraine, und der weiß, was momentan wo benötigt wird.

Hilfe auch symbolischer Natur

Aktuell seien Hygieneartikel und Babynahrung nötig. Das Klinikum Friedrichshafen und das Helios-Spital Überlingen hätten ihnen medizinische Produkte bereitgestellt, so Volker Mayer-Lay. Er zitiert Robert Brandner, Klinikgeschäftsführer des Helios-Spitals: „Jede einzelne Aktion ist nicht nur eine Hilfe, sondern ein wichtiges Signal für die Menschen in der Ukraine, dass wir alle in dieser schweren Zeit an ihrer Seite stehen. Ich bin froh, dass wir sie mit medizinischen Produkten unterstützen können.“

Nach ihrer Rückkehr aus Polen plant das Trio weitere Hilfsaktionen. Die katholische Kirchengemeinde Überlingen stellte hierfür ihr Spendenkonto zur Verfügung. IBAN DE82.6905.0001.0026.0429.60, Stichwort: Ukraine. Spendenquittungen können ausgestellt werden.

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