- Fünf Boote nehmen an der berühmt-berüchtigten Schrottregatta teil
- Die Jury hievt "Uhldi Partymeile" auf Platz eins
- Ein vom Boot gezündetes Feuerwerk erfreut die Festbesucher

Uhldingen-Mühlhofen – Um Haaresbreite hätte das Aushängeschild des Hafenfestes nicht stattfinden können: Denn der unmittelbar vor dem Start der Schrottregatta aufkommende Wind und dunkle Wolken sorgten bei Moderator Uwe Poisel für kritische Blicke: „Ich muss die Regatta absagen. Die Sicherheit der Teilnehmer steht an erster Stelle“, sagte er.

Sonja Stengele, Vorsitzende des FC Uhldingen, die neben ihm stand, zeigte sich optimistisch. „Ich bin mir sicher, die Wolken ziehen vorbei.“ Und sie sollte Recht behalten: Der Wind flaute ab. Applaus brandete auf, als es hieß, dass die berühmt-berüchtigte Gaudiregatta nun doch stattfinden könne. Schließlich hatten sich bereits hunderte von Festgästen auf den Weg gemacht, um das Rennen der selbst gebauten Boote rund um die Hafenmauern mitzuverfolgen.

Und das Warten hatte sich gelohnt: Zwar hatten sich nur fünf Boote angemeldet, doch die überzeugten mit ihrem Aussehen, und ihre Kapitäne inklusive Crew zeigten sich bei bester Laune. Da war es nur selbstverständlich, dass sich viele Regattateilnehmer in die rund 25 Grad warmen Fluten stürzten.

Die meiste Arbeit in ihr Boot, das sich durch einklappbare Flügel und eine seine Kappe hebenden Bär auszeichnete, hatte Heinz Brauchli und sein "Flosshüüler"-Team aus der Schweiz investiert: 900 Arbeitsstunden.
Schon zum 26. Mal dabei, wurde der Vorjahressieger aus Weinfelden dieses mal Dritter. „Wir werden gerne Letzter, vorausgesetzt wir erhalten Freibier von der Tourist-Information“, sagte Brauchli augenzwinkernd dieser Zeitung: „Aber irgendwie funktioniert das immer noch nicht.“

Über ihren Sieg freuten sich Mischa und Kerstin Kaspar mit Fabian aus Unteruhldingen: Sie hatten die "Uhldinger Partymeile" nach der geplanten Uferneugestaltung 2019 entworfen.

Einen großen Auftritt hatten die Fanfaren, teilweise wurde sogar auf Booten konzertiert. Vor und nach dem Feuerwerk sorgten die „Jungs vom Bodensee“ für viel Stimmung.
Am gestrigen Sonntag war die Tombola ein Magnet; dicht umlagert die Stände der Vereine, die sich über den Zulauf nicht beklagen konnten. Das war bereits zum Feierabendhock nicht anders, erstmals offiziell als Programmpunkt ausgedruckt.

Jury und Ergebnisse:
Zum zweiten Mal in der 34-jährigen Geschichte der Schrottregatta hat eine fünfköpfige Jury die Boote nach den im Vorjahr eingeführten neuen Kriterien bewertet: Kreativiät, Umsetzung des Mottos und Funfaktor. Auch die Schnelligkeit wurde bewertet, vorausgesetzt, das Boot erreichte auch tatsächlich das Ziel im Unteruhlinger Hafen. Drei Punkte für das Boot, das die 400 Meter lange Strecke am schnellsten bewältigte, zwei für das zweit- und einen Punkt für das drittschnellste Boot.
Da in den anderen Kategorien jeweils maximal 15 Punkte erreichbar waren, stellte das Thema „Schnelligkeit“ nur eine untergeordnete Rolle dar. Zur Jury gehörten Bügermeister Edgar Lamm, Klaus Henn vom FC Uhldingen, Dorothee Rau von der Singgemeinschaft Mühlhofen sowie Leonie und Laura Sinn als Festbesucher.
Gewinner sind Familie Kaspar mit "Uhldi Party Meile" (45 Punkte) vor den Funkenbuben aus Unteruhldingen mit Kapitän Marco Knoblauch und "Golf Resort zum Hafenloch" (44) und "Captain Balu und seine tollkühne Crew" der Flosshüüler aus der Schweiz mit Heinz Brauchli (38). Bei den Kinderbooten gewann das "Fußball-Fieber" der Familien Mayer und Knoblauch vor der "Uhldinger Beach-Bar" von Julian Beyler.
