Ein Linienbus ist am Freitagnachmittag gegen 14.30 Uhr auf der L 201 zwischen Unteruhldingen und Meersburg von der Fahrbahn abgekommen. Dabei fuhr er in Fahrtrichtung Uhldingen über eine Wiese, blieb an Büschen hängen und beschädigte vier Autos auf einem Anwohnerparkplatz. Nach etwa 250 Metern blieb der Bus dann am Weinberg stehen.

Wie die Polizei gegenüber dem SÜDKURIER mitteilt, wird als Unfallursache ein medizinisches Problem des 36-jährigen Busfahrers vermutet. Der Fahrer und zwei weitere Insassen wurden mit einem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht, heißt es von Matthias Rieger, organisatorischer Leiter DRK-Rettungsdienst, am Unfallort, Höhe Gehauweg: „Aber nur zur Vorsorge, weil sie von dem Unfall einen Schreck hatten und das ein wenig aufs Herz ging.“

Die weiteren sieben Insassen wurden vom DRK an den Busbahnhof Uhldingen-Mühlhofen gebracht, „damit sie ihre Reise fortsetzen können“. Laut Rieger sind keine weiteren Verletzungen zu beklagen. Ein Rettungshubschrauber war zwar im Einsatz, wurde aber letztlich nicht benötigt, bestätigt die Polizei.
Etwa 50 Helfer im Einsatz
Insgesamt waren etwa 50 Helfer vor Ort, darunter Einsatzkräfte des DRK und der SEG sowie der Polizei. Auch die Freiwilligen Feuerwehren Meersburg, Uhldingen und Markdorf waren im Einsatz. „Unsere Aufgabe war es, wie immer bei einem Verkehrsunfall, unterstützend zu helfen“, sagt Sebastian Kolbe, Pressesprecher der Feuerwehr Meersburg.
So sei beispielsweise der Busfahrer leicht eingeklemmt gewesen. Er wurde „vorsichtig befreit“. Auch die Sperrung der Straße gehörte zu den Aufgaben der Feuerwehr. Kolbe spricht von „großem Glück“ der Businsassen. „Ich denke, alle sind mit einem Schrecken davongekommen. Es hätte wirklich mehr passieren können“, sagt er.

Neben zahlreichen Helfern waren auch zwei Mitarbeiter eines Bergungsteams der Deutschen Bahn war Ort. Das Abschleppen des Busses sei laut Valentin Baun von der DB auch in seinem aktuellen Zustand – mit zersplitterter Frontscheibe und zerbeulter Vorderseite – möglich.
Der Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen der Polizei auf etwa 70 000 bis 80 000 Euro. Neben dem Linienbus wurden drei Autos leicht beschädigt, bei einem vierten Auto ist weitaus mehr Schaden festgestellt worden. Bei letzterem Gefährt handelt es sich um das Auto einer Familie aus Sachsen-Anhalt, die 14 Tage Urlaub am Bodensee gemacht hat.

„Wir machen hier Urlaub und müssen eigentlich morgen heim. Verwandtschaft holt uns morgen ab. Das konnten wir sicherstellen“, erklärten sie vor Ort, wollten ihren Namen aber nicht im SÜDKURIER lesen. Das Auto, ein Mercedes, sei erst drei Wochen alt und jetzt nicht mehr fahrbereit. „Wir gehen davon aus, dass es sich um einen Totalschaden handelt.“
Straßensperrung bis etwa 17 Uhr
Für die Unfallaufnahme der Polizei und die Bergung des Linienbusses war die Landstraße zwischen Unteruhldingen und Meersburg am Freitag bis etwa 17 Uhr gesperrt.