Seit Anfang des Jahres ist Yannic Schlachter (24) Vorsitzender des Musikvereins Birndorf. Im Interview beschreibt er, was ihn antreibt, den Verein zu führen.

Der Musikverein Birndorf feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum. Was ist das Besondere an dem Musikverein?

Wir sind ein junger und dynamischer Musikverein aus Birndorf in der Gemeinde Albbruck. Das besondere ist, dass wir ein sehr großer Verein sind mit über hundert Mitgliedern aus Jung und Alt. Wir prägen eine lebendige Dorfgemeinschaft in Birndorf. Ich schätze die Eigendynamik des Vereins. Der Musikverein Birndorf bringt Freude.

Wie würdest Du das Vereinsleben beschreiben?

Wir sind nicht einfach nur Mitglieder eines Blasmusikvereines, sondern sind untereinander freundschaftlich miteinander verbunden. Daher haben wir ein sehr aktives Vereinsleben. Im Frühjahr sind wir an der Fasnacht unterwegs und halten unser Frühjahrskonzert als Kirchenkonzert oder als Doppelkonzert mit einem befreundeten Verein ab. Danach geht es durch das Sommerprogramm, wo wir einige Frühschoppenkonzerte spielen. Nicht zu vergessen, veranstalten wir traditionell unser Bartlefest im Juli mit einem Blasmusikbattle zwischen umliegenden Vereinen.

Fester Bestandteil unseres Vereinsjahres ist auch die Teilnahme am Albbrucker Dorffest mit unserem Schlachtplatten-Stand. Danach geht es schon auf das Highlight unseres Vereinsjahres zu. Unsere Jahreskonzerte veranstalten wir am dritten Novemberwochenende. Das Vereinsjahr schließen wir dann an Weihnachten und Silvester ab, wo wir das Dorf in unser Probelokal einladen zum Umtrunk. Zudem begleiten wir kirchliche Anlässe musikalisch. In unserem Verein gibt es keinen Stillstand, es ist immer etwas los.

Für die Vorstandsarbeit geht viel Freizeit verloren. Was treibt Dich als jungen Vorsitzenden an? Worin liegt Deine Motivation?

Ich möchte mit der Vorstandsarbeit nachhaltig etwas für die Dorfgemeinschaft tun und einen Mehrwert für die Bevölkerung bieten. Der Musikverein Birndorf soll die Generationen zusammenbringen und verbinden.

Wohin willst Du den Musikverein Birndorf als Vorsitzender bringen, was sind Deine Ziele?

Der Musikverein Birndorf hat in den letzten zehn Jahren dank einer erfolgreichen Jugendarbeit einen enormen Zuwachs an jungen Musikern erhalten. Unser Altersdurchschnitt liegt bei 27 Jahren. Mein persönliches Ziel ist es, diese Erfolgskurve zu halten, was bedeutet, die Jugendarbeit weiterhin voranzutreiben und auch das junge Vereinsleben aufrecht und aktiv zu erhalten.

Als Vorzeigebeispiel haben wir frisch die Jugendmusik Estelberg gegründet, welche aus jungen Musikern aus der Trachtenkapelle Buch, dem Musikverein Unteralpfen und dem Musikverein Birndorf besteht. Wir freuen uns, dass wir die Freundschaft zu den benachbarten Vereinen dadurch ausbauen konnten.

Aber zunächst ist das Ziel, das 100-jährige Jubiläum des Musikvereins ein Jahr lang gebührend zu feiern. Im März hatten wir hierzu bereits unser Festbankett, wo wir zusammen mit der Dorfgemeinschaft, den Freunden des Musikvereins sowie mit den Sponsoren auf die Vereinsgeschichte zurückblickten. Das Highlight des Jubiläumsjahres ist das anstehende Bezirksmusikfest vom 8. Bis 12. Mai auf dem Sportplatz in Birndorf.

Worauf dürfen sich die Besucher dieses Bezirksmusikfestes freuen?

Wir bieten ein unvergessliches Event über fünf Festtage, wo Tradition und Moderne verbunden werden. Am Mittwochabend, den 8. Mai laden wir zum Brassabend ein. Viel Blasmusik gibt es am Tag darauf, am Vatertagshock. Und am Freitag veranstalten wir die DJ-Party-Night. Wir konnten für den Samstagabend die namenhafte Band Fäaschtbänkler für einen Auftritt in Birndorf gewinnen, wofür die Vorverkaufskarten bereits nach zwei Tagen ausverkauft waren. Der Sonntag bildet abschließend den traditionellen Bezirksmusiktag mit Festgottesdienst, Umzug und Gesamtchor der Bezirksvereine des Blasmusikverbandes Hochrhein.

Welche besonderen Höhepunkte hat das Festprogramm zu bieten?

Am Vatertagshock wird uns die Weinprinzessin besuchen, die Teil des spektakulären Oldtimertreffens sein wird. Aus Kiel angereist kommen unsere zwei DJs, die am Freitagabend für Stimmung sorgen werden.

Auch für die kleinen Festbesucher können wir mit einer Hüpfburg und einem Sandkasten am Festsonntag punkten, genauso bei den vielen Müttern, für die wir am Sonntag, dem Muttertag, eine Überraschung auf Lager haben. Mein persönliches Highlight ist, dass wir am Sonntag nach dem großen Festumzug einen Gesamtchor unter der Leitung unseres Ehrendirigenten Hansjörg Bollinger hören dürfen.

Hinter einem fünftägigen Fest muss bereits im Vorfeld ein enormer Arbeitsaufwand stecken. Was waren die größten Herausforderungen hierbei?

Das Fest findet auf dem Sportplatz in Birndorf statt. Strom, Wasser- und Abwasserleitungen mussten wir hierfür erst verlegen, was ein großer Aufwand war. Umso schöner ist es, dass wir nun im Ortskern von Birndorf mit toller Aussicht feiern können.

Zudem wurden einige neue Materialien angeschafft, welche einige Arbeitseinsätze in den letzten Wochen erforderten. Ich bin froh, dass die Mitglieder im Musikverein bereit sind, ihre Freizeit dem Musikverein zu widmen.

Eine der größten Aufgaben steht uns jedoch noch bevor. An unserem Fest haben wir über 650 Schichten an Arbeitseinsätzen zu bewältigen, welche wir mithilfe von ganz Birndorf und mithilfe von befreundeten Vereinen stemmen können.

Es freut mich zudem, dass hinter mir ein motiviertes Organisationsteam steht, mit welchem wir in etlichen Stunden das Fest geplant haben. Die Vorfreude auf das Fest könnte nun nicht größer sein.

Fragen: Karla Schlachter