Den Status als Bäderstadt besitzt Bad Säckingen seit ziemlich genau 40 Jahren. Hier ist man stolz auf dieses Prädikat. Und geht es nach den Verantwortlichen der Stadt, sollen die Bürger das auch in Zukunft bleiben, auch nach dem Bau des A98-Teilstücks Wehr-Murg.

Deshalb geht das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) seit nunmehr zweieinhalb Jahren der Frage nach, ob die geplante Autobahn 98 die Bad Säckinger Heil- und Thermalquellen bedroht. Antwort liefern soll ein Bericht, der für Herbst dieses Jahres endlich erwartet wurde. Doch nun steht fest: Das Gutachten verzögert sich – und erscheint wohl erst Anfang 2019.

Ergebnisse haben große Tragweite

Das Problem: Bis dieses Heilquellengutachten vorliegt, herrscht auch bei der weiteren Planung der Autobahn Stillstand. Denn die hydrologischen Erkenntnisse sind mitentscheidend, ob die Konsenstrasse in Abschnitt 98.6 so gebaut werden kann, wie von der Stadt Bad Säckingen gewünscht; nämlich nördlich des Bergsees verlaufend, auch um das Kurgebiet vor Fahrzeuglärm und Autoabgasen zu schützen. Rund 850 000 Euro wurden für das Gutachten veranschlagt, für das eine Fachfirma bis zu 200 Meter tief bohrte.

Auswertung der Ergebnisse dauert

Die für die Untersuchung nötigen Bohrungen, insgesamt 15 an der Zahl, seien zwar mittlerweile abgeschlossen, teilt die Pressestelle des Regierungspräsidiums Freiburg auf Nachfrage mit. Doch dauere die fachliche Aus- und Bewertung der Resultate voraussichtlich noch bis Ende des Jahres. „Wir gehen derzeit davon aus, dass wir Anfang 2019 diese Ergebnisse öffentlich vorstellen können“, heißt es aus dem Regierungspräsidium weiter.

Probleme mit Bohrtechnik

Im Bad Säckinger Rathaus ist man angesichts dieser erneuten Verzögerung irritiert. „Das ist natürlich ärgerlich“, erklärt Bürgermeister Alexander Guhl. Wegen schwieriger Bodenbedingungen hatte es in der Vergangenheit bereits Probleme mit der Bohrtechnik gegeben – und somit Verzug bei der Erstellung des Gutachtens. Mittlerweile hängt die Planung des Autobahnabschnitts seit mehr als zweieinhalb Jahren in der Luft.

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„Es sollte auf keinen Fall so lange dauern, wie es jetzt der Fall ist“, so Bürgermeister Guhl weiter. Die Stadt benötigt das Gutachten, um endlich Planungssicherheit für die ersehnte Ortsumfahrung zu erlangen. „Es liefert die Antwort, wie der Heilquellenschutz, der für uns so wichtig ist, optimal gewährleistet werden kann“, erklärt Guhl und fügt hinzu: „Wir haben ein Anrecht darauf, dass diese Autobahn endlich gebaut wird.“

Sorgfältige Bewertung nötig

Bereits im Januar dieses Jahres hatten Kreisräte gefordert, dass im Herbst endlich belastbare Ergebnisse vorliegen müssten, um die weitere Planung des Autobahnabschnitts zu ermöglichen. Auch Landrat Martin Kistler hatte sich dieser Forderung angeschlossen.

Heute kommen aus dem Landratsamt Waldshut versöhnlichere Worte: „Wichtig ist, dass das Gutachten sorgfältig erstellt wird und verlässliche Aussagen hinsichtlich der hydrogeologischen Bewertung trifft“, heißt es aus dem Amt. Auch wenn dieser Prozess am Ende länger dauere als gedacht.

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Eine Verzögerung der Untersuchung sieht man in der Freiburger Behörde aber nicht: „Das ist Auslegungssache“, heißt aus dem Regierungspräsidium. „Es ist Herbst und die Ergebnisse sind ja gesammelt.“ Was fehle, sei lediglich deren Auswertung.