Nach dem Fund von Patientenfotos aus den Beständen der früheren Hochrhein-Eggberg-Klinik (HEK) brennt vielen früheren Patienten des ebenfalls geschlossenen Krankenhauses die Frage auf den Nägeln, ob möglicherweise auch dort noch Akten und Bildmaterial gelagert sein könnte. Peter Mast, Manager des Gesundheitscampus‚ und Geschäftsführer der Rehaklinik, gibt Entwarnung: „Im ehemaligen Spital sind keinerlei Akten mehr gelagert. Diese wurden bereits vor der Übergabe des Gebäudes an die Campus GmbH vom Klinikum Hochrhein abgeholt.“ Dabei seien sämtliche gängigen Datenschutzrichtlinien eingehalten worden, so Mast weiter. Im Campus-Gebäude sei folglich nichts mehr gelagert, was problematisch werden könnte.
Gleichwohl werde der Vorfall auch bei der Rehaklinik mit Interesse verfolgt und ernst genommen: „Das Thema Datenschutz spielt im Klinikalltag eine gewichtige Rolle.“ Vorkommnisse wie der aktuelle Fund von Patientendias in der unmittelbaren Nachbarschaft dienten somit als Anlass, um eigene Sicherungsmaßnahmen auf den Prüfstand zu stellen, sagt Peter Mast.
Verstecken brauche sich die Rehaklinik in dieser Hinsicht ohnehin nicht, ist der Geschäftsführer überzeugt: „Wir sind datenschutzrechtlich sehr gut aufgestellt. Wir haben auch einen externen Datenschutzbeauftragten.“ Zwischenzeitlich sei die Digitalisierung ohnehin auch im Bereich der Patientenakten weit fortgeschritten.
„Einzige Ausnahme sind dabei die Notizen der Ärzte, die in der Regel handschriftlich vorgenommen werden.“ Diese würden laut Mast aber in der Regel eingescannt und an die elektronische Patientenakte angefügt. Noch nicht restlos geklärt sei unterdessen die Frage, inwieweit Dokumente elektronisch unterschrieben werden dürfen. Dies sei einer der Gründe, warum die Papierakte noch nicht vollständig abgeschafft werden können.
Zur Erinnerung: Die Fotos waren vor wenigen Tagen von Spaziergängern nahe der ehemaligen HEK gefunden worden. Zu sehen sind Detailaufnahmen von Patienten der früheren Schwerpunktklinik für Gefäßkrankheiten und Diabetologie. Dass die Klinik bereits vor sechs Jahren infolge einer Insolvenz ihren Betrieb einstellte und seither leersteht, ist nach Einschätzung von Experten möglicherweise zumindest mitursächlich für den Datenskandal.
Denn im Gegensatz zu ähnlich gelagerten Fällen gab es keine geordnete Abwicklung der ganzen Angelegenheit und keine Nachfolgeorganisation, die den Klinikbetrieb übernommen hat. Stattdessen wurde das Gebäude an einen Investor verkauft, dem auch die Aufbewahrung der Patientenakten übertragen wurde, wie Insolvenzverwalter Uwe Kaiser im Gespräch mit unserer Zeitung darstellte.