Christiane Pfeifer

Der Schüleraustausch zwischen der Rudolf-Eberle-Schule (RES) in Bad Säckingen und der Jamnabai Narsee School in Mumbai findet zum siebten Mal statt. Das Programm steht Schülern aller Schulen der elften und zwölften Klasse offen. Rund 100 Schüler haben schon teilgenommen. 2020 treten zehn Schüler in den Fasnachtsferien die Reise an.

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Eingeleitet hat den Austausch Dagmar Wolff. Ihr Sohn besuchte damals das Scheffel-Gymnasium und nahm am Austausch mit Mumbai teil. Sie überzeugte den damaligen Leiter der RES, Hans-Peter Hess, von ihrer Idee. Seither besuchen Schüler der elften und zwölften Klassen die indische Partnerschule mit zwei Lehrern, diesmal Marcel Hennecke und Andrea Menne.

Marcel Hennecke reist zum zweiten Mal mit, für ihn war die erste Reise ebenso aufregend wie für die Schüler. „Man kommt von dem beschaulichen Bad Säckingen in die Millionenstadt Mumbai“, erinnert er sich. Die Sicherheit werde durch eine gute Planung gewährleistet. Im Planungsteam sind sieben Lehrer. Die Anmeldung muss früh erfolgen, damit Flüge günstig gebucht und Visa beantragt werden können. Von der Anzahl der deutschen Austauschschüler hängt es ab, wie viele indische Schüler kommen dürfen. Rund 50 Schüler in Indien hoffen darauf, wegen guter Noten ausgewählt zu werden.

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Die Bad Säckinger Schüler, die Interesse haben, besuchen einen Info-Abend im September und einen Wochenendworkshop im November, der sie als Gruppe zusammenbringt und Hinweise für die zwölf Tage Indien und das Leben in der Gastfamilie vermittelt. Andrea Menne ergänzt: „Wir führen fünf bis sechs Elternabende durch.“

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Eindrücklich für Lehrer und Schüler ist der Unterricht im Slum. Mit dem R.E.A.P-Projekt unterrichten die Austauschschüler einen Vormittag. Schüler Aaron Boeddrich sagt darüber: „Armut und Reichtum sind in Indien dicht beieinander.“ Lehrer Marcel Hennecke fügt hinzu: „30 Kinder sitzen auf dem Boden und machen begeistert bei dem Unterricht mit. Leider hat man immer den Hintergedanken, dass sie wegen ihres Standes keine Chance haben.“

Für die Kinder, die im Slum leben, werden an der RES Schreibutensilien und Schulmaterialien gesammelt. „Für die Kinder ist der Moment, ein Mäppchen mit Stiften geschenkt zu bekommen, wie Weihnachten“, weiß Menne. Die Lehrer bekommen Kreide, Scheren und andere nützliche Dinge. „Für 750 Euro kann eine ganze Schulklasse etabliert werden“, erklärt Menne.

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Die Schüler Philip Griese und Max Zimmermann freuen sich auf die Reise. Max Zimmermann sagt: „Für mich ist das eine einmalige Möglichkeit, ein Land aus verschiedenen Perspektiven kennenzulernen. Die Motivation für Philip Griese: „Ich kann kostengünstig ein komplett anderes Land kennenlernen und Erfahrungen sammeln.“

Schülerin Alessa Baldischwieler war 2019 dabei und sagt: „Viele von uns stehen immer noch mit den Gastfamilien in Kontakt, wir werden uns in diesem Jahr mit einigen Indern in Straßburg treffen.“ Laut dem Leiter des Programms, Benjamin Kaiser, wird die Schule nicht vernachlässigt. Die Schüler erhalten ein Zertifikat. Schüler Ian Rutschmann sagt: „Das macht sich später auch gut in den Bewerbungen.“