Die finanzielle Schieflage der Stadtwerke ist bekannt. Der Jahresabschluss für 2021 löste deshalb am Montag im Gemeinderat auch kaum mehr große Diskussionen aus. Mit einem Minus in Höhe von 8,8 Millionen Euro schließt der städtische Energieversorger das Jahr 2021 ab. Mit einem Fehlbetrag von etwa 6,5 Millionen Euro war das Gasgeschäft größter Verlustbringer: Die Stadtwerke mussten Gas in der zweiten Jahreshälfte teuer auf dem Spotmarkt nachkaufen.

Zahlen sollen besser werden

Für 2022 und 2023 rechnen Geschäftsführer Udo Engel und Bürgermeister Alexander Guhl allerdings wieder mit positiven Zahlen: Für 2022 mit einem Plus von einer knappen Millionen Euro und für 2023 von 2,8 Millionen Euro. Die finanziellen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs ließen sich weiterhin nicht zuverlässig abschätzen, schreibt Udo Engel in seinem Bericht.

Engel erwähnte im Ausblick mögliche Risiken als Folgewirkung der durch den Gesetzgeber angestrebten Energiewende und die unternehmerisch nicht beeinflussbaren Kostenblöcke staatlich verordneter Vorgaben, Umlagen, Aufschläge und Steuern.

Kunden verbrauchen weniger

Für das Jahr 2023 seien die Stadtwerke gut mit Gas und Strom eingedeckt, berichtete Udo Engel auf Nachfrage von Bürgermeister Guhl. Zu spüren sei, dass auch die Privaten weniger Gas verbrauchten – rund 15 Prozent. Dies sei bei der Beschaffung für 2023 berücksichtigt worden.

Beim Strom sei die volle Menge für die Kunden, die unter Vertrag sind, eingekauft. „Der Jahresausblick 2023 macht Hoffnung“, meinte Bernhard Biendl während der Frageviertelstunde für Bürger.

Risikomanagement bleibt Thema

Er wollte zuvor nochmals wissen, wie die Stadtwerke in diese Lage schlittern konnten. Laut Engel arbeiteten die Stadtwerke weiter am Risikomanagement.

Der Prozess beinhalte die qualitative wie quantitative Risikobewertung, die Benennung von Verantwortlichen und die Formulierung von geeigneten Reaktionsstrategien. In Fertigstellung sei unter anderem ein Risikohandbuch, wie es von den Wirtschaftsprüfern angemahnt worden sei.

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