Einige planungsrechtliche Änderungen speziell für drei Sonderbereiche im Bebauungsplan „Kurgebiet“ hat der Gemeinderat beschlossen. Die Planungen, auch was die Begrünung angeht, erläuterten Christian Stammel vom Freiburger Büro FSP Stadtplanung und Christine Rakelmann von Faktorgruen. Auslöser für die Überarbeitung der vierten Version des Bebauungsplans war die ehemalige, derzeit leer stehende Hochrhein-Eggberg-Klinik.

Als Grundlage diente ein erster Entwurf des Grundstücksbesitzers. Vorgezogen ist demnach laut Sitzungsvorlage der Abriss der zwei dreieckigen Gebäudeflügel des HE-Gebäudes.

Die von Norden nach Süden quer durch das Grundstück verlaufenden Gebäudeteile sollen dagegen erhalten, saniert und ausgebaut werden. Westlich und östlich davon sind Ergänzungen durch zwei Gebäude geplant.

Der Komplex soll hauptsächlich gesundheitsbezogenen Nutzungen dienen, aber auch anderen ergänzenden Nutzungen, die dem Zweck des als „SO-Senioren- und Gesundheitszentrum“ betitelten Sondergebiets entsprechen.

HEK, 28.4.2022
HEK, 28.4.2022 | Bild: Gerber, Andreas

Der Nutzungskatalog wurde erweitert, um dem Investor Spielraum zu lassen. Untergebracht werden sollen vorrangig Einrichtungen für Senioren oder für Menschen mit Betreuungsbedarf, aber auch Dienstleister und freie Berufe rund ums Thema Gesundheit.

Mehrere Möglichkeiten

Ergänzend sind zum Beispiel Schank- und Speisewirtschaften, Friseure, Tagungs- und Schulungsräume möglich. Zulässig sind auch Wohnungen für das Personal. Stephan Muster warf die Frage auf, wer kontrolliert, wer einzieht. Christian Sammel wies darauf hin, dass ohne verfügbaren Wohnraum nur schwer Personal zu finden sei.

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Für das ehemalige Sondergebiet Krankenhaus, das jetzt „SO Gesundheitscampus“ heißt, sind ebenfalls hauptsächlich gesundheitsbezogene Nutzungen zugelassen. „Die Entwicklung könnte auch in eine andere Richtung gehen“, merkte Michael Maier (CDU) an. Wegen der Kostenexplosion stehen die Bauarbeiten derzeit still.

Wie es weitergeht, ist noch unsicher. Falls die Entwicklung in ungewünschte Richtung – sprich Campus-Ende – geht, könnte der Plan auch wieder geändert werden, so Stammel.

Nachteile des Standorts

Im Übrigen gelten für das „SO Gesundheitscampus“ ähnliche Nutzungserweiterungen wie beim „SO Senioren- und Gesundheitszentrum“. Für Hartmut Fricke (UBL) ist der Standtort im Kurgebiet für eine Seniorenversorgungseinrichtung nicht zeitgemäß, weil nicht zentral genug: „Ideal ist das nicht.“

Zur Darlegung der Ziele und Zwecke hat der Gemeinderat der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit am „beschleunigten Verfahren“ zugestimmt.

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