Seit acht Jahren gibt es bei der geriatrischen Rehabilitation am Hochrhein ein großes Versorgungsloch. Alte Menschen, die aus dem Krankenhaus kommen und zuerst rehabilitiert werden müssen, haben hier am Hochrhein keine Chance.

Aber jetzt gibt es womöglich einen Lichtblick: Die Käuferin der ehemaligen Hochrhein-Eggbergklinik, die Grossmann Group im mittelbadischen Kehl, hat das Thema aufgenommen.

Diese Woche hatten Jürgen Grossmann und sein Partner Svetozar Ivanoff die Kehler Firmengruppen im Bad Säckinger Gemeinderat vorgestellt. Grünen-Stadrat Rolf Joist stellte da die konkrete Frage, ob bei der Entwicklung der Immobilie auch die Einrichtung einer geriatrischen Rehabilitation vorstellbar sein. „Ja, wir sind dabei das vorzubereiten“, antwortete Jürgen Grossmann.

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Geriatrische Reha eine realistische Option

Auf Nachfrage unserer Zeitung tagsdrauf bestätigte der Firmenchef die Aussage. Eine geriatrische Reha im HEK-Komplex sei für ihn eine realistische Option, so Grossmann.

Denn er habe am Hochrhein mittlerweile zahlreiche Gespräche geführt. Häufig sei er dabei auf diese Versorgungslücke hingewiesen worden. „Wir haben immer ein offenes Ohr für solche Dinge“, sagt Grossmann. Und hier sei offenbar ein erhöhter Bedarf für eine bestimmte Gesundheitsleitung vorhanden.

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Grossmann hat in seinem Netzwerk bereits die Fühler ausgestreckt, um einen Betreiber zu suchen, berichtet er. Fest steht: Seine Gruppe würde eine solche Einrichtung nicht selber betreiben, sondern die notwendige Immobilie dafür entwickeln. Einen Betreiber zu finden ist nicht einfach, das weiß auch Grossmann. Es stehe und falle alles mit dem entsprechend qualifizierten Personal im pflegerischen und medizinischen Bereich.

Die neuen Investoren haben das Haus erst einmal gesichert. Bei der weiteren Entwicklung der Immobilie ist auch die Einrichtung einer ...
Die neuen Investoren haben das Haus erst einmal gesichert. Bei der weiteren Entwicklung der Immobilie ist auch die Einrichtung einer geriatrischen Reha eine Option. | Bild: Gerber, Andreas

Auch baulich hat Jürgen Grossmann schon Überlegungen angestellt. Neben der Erhaltung des Haupthauses schwebt ihm der Abriss der beiden Pavillons vor. An deren Stelle könnte ein Neubau kommen. Allerdings seien dies zunächst Überlegungen, die er erst mit der Stadt besprechen möchte.

Stadt bei ihren Bemühung bislang erfolglos

Seit der Schließung der geriatrischen Reha im St. Marienhaus 2014 bemüht sich die Stadt um Wiederansiedlung einer solchen Einrichtung. Nach den jüngsten Überlegungen zum Gesundheitscampus sollte die Alters-Reha eigentlich ein Bestandteil des Rehaklinikums Bad Säckingen werden.

Allerdings waren Stadt und Rehaklinikum bislang glücklos bei der Suche eines Geriaters, also eines Facharztes für Geriatrie. Den braucht es nämlich für den Betrieb einer solchen Spezial-Reha. Allerdings sind sie bundesweit offenbar sehr rar.

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Konkurrenz für die Stadt?

Sieht Bürgermeister Guhl in Grossmanns Initiative jetzt Konkurrenz zu den eigenen Plänen erwachsen? Nein, sagt Guhl auf unsere Nachfrage, den an aller erster Stelle gehe es um die Versorgung der Bevölkerung. Da sei es letztlich egal, wer das Angebot bereitstelle. Er habe mit Jürgen Grossmann über das Thema Geriatrie bereits gesprochen.

Da seien aus Sicht von Bürgermeister Guhl auch durchaus Kooperationsmöglichkeiten denkbar. „Wir sind da für alles offen“, so Guhl. Denn eines sei klar: Das Fehlen einer altersgerechten Rehabilitation hier am Hochrhein ist „ein Problem, das uns unter den Nägeln brennt.“

Das ist bisher passiert: