Nachdem feststeht, dass der Wallbach Bahnhalt kommt, sorgt er für Diskussionen. Befürchtet werden unter anderem erhöhte Lämrbelästigungen und auch eine Zunahme der Güterzüge auf der Hochrheinstrecke im Zuge der Elektrifizierung. So war das Thema bei der jüngsten Wallbacher Ortschaftsratssitzung der Hauptpunkt. Zahlreiche Bürger waren zur Sitzung gekommen und hatten Fragen mitgebracht.

Nachdem das Bahn-Großprojekt für den betreffenden Abschnitt im Landkreis Waldshut schon im Bad Säckinger Gemeinderat vorgestellt wurde, standen nun Dirk Krumpietz und Christian Alfs aus der Technikabteilung den Ortschaftsräten und Anwohnern aus Wallbach Rede und Antwort. Auf der Agenda standen ortsspezifische Details. Wir haben die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
Wie lange dauert die Bauzeit?
In Wallbach wird es zwei Bauphasen geben. Von Mai bis August 2025 sollen die Bahnsteige für den neun Halt „Wallbach-Säckingen“ fertiggestellt werden. Von März bis September 2026 sollen dann die Maßnahmen zur Elektrifizierung von den Gleisen her erfolgen. Allerdings sei letzteres keine permanente Baustelle, wie Christian Alfs verdeutlichte. Nachtbaustellen schlossen er und sein Kollege Dirk Krumpietz aus. Arbeiten in den Abendstunden und samstags seien aber wahrscheinlich.
Gibt es Belastungen für Anwohner?
Den Bedenken bezüglich der Lärmbelästigung und der Beleuchtung des Bahnsteigs, versuchte Krumpietz zu zerstreuen. Der Bahnhalt werde nur während der Fahrtzeiten beleuchtet, sagte er, zudem nehme der Lärmpegel durch die Elektrifizierung ab.

Auch eine Zunahme der Zahl der durchfahrenden Güterzüge wurde befürchtet. Die Fachleute halten das aber für unwahrscheinlich.
Während des Baus des Bahnhalts wird die Eisenbahnstraße zeitweise gesperrt sein. Das gilt jedoch nicht für Fahrradfahrer und Fußgänger. Weiter betonte Ortsvorsteher Fred Thelen, dass der Verkehrsübungsplatz als Lagerort für Baumaterial und Baugeräte nicht zur Verfügung stehen wird. Wenn die elektrifizierte Strecke in Betrieb geht, wird die Eisenbahnstraße zur Einbahnstraße und für den motorisierten Verkehr nur noch vom Ort in Richtung Flößerhalle befahrbar sein.
Welche Anregungen brachten die Bürger mit?
Während der Diskussion wurden zusätzliche Ideen eingebracht, die den künftigen Bahnhalt noch attraktiver machen könnten: Einen zweiten Zugang von der Steinenstraße zum Bahnsteig in Richtung Basel, einen überdachten Abstellplatz für Fahrräder und einen Park-and-Ride Parkplatz. Die Umsetzung ist aber teilweise Aufgabe der Kommune, da die Bahn lediglich den Bau der Bahnsteig-Plattformen, Schranken und Markierungen im Bereich des Bahnübergangs verantwortet.
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