„Diese Einrichtung ist für die Region ein Leuchtturmprojekt. Was anderen Orten angesichts der Schließung zahlloser Krankenhäuser noch bevorsteht, haben wir geschafft, denn hier wird bereits operiert“, sagte Bauleiter Holger Amann über den Gesundheitscampus Bad Säckingen. Anlass war ein Informationsbesuch des Grünen-Bundestagskandidaten Jan-Lukas Schmitt.

Begleitet von Bürgermeister Alexander Guhl, Gemeinderat Michael Koubik (Grüne), dem Geschäftsführer des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ), Alexander Kaiser, dem Geschäftsführer des Reha-Klinikums Peter Kaiser und Georg Villinger vom St. Vincentius-Verein wurde Schmitt von Bauleiter Amann den aktuellen Stand der Arbeiten informiert. Zuletzt war der Campus wieder wegen Kostensteigerungen in die Kritik geraten.

„Wir bauen hier funktionell und dennoch mit hoher Qualität – es wird das Modernste verbaut und dennoch versuchen wir stets die Kosten zu reduzieren.“ Dieser einleitende Satz Amanns wurde zum Programm einer Führung durch ein Gebäude, die zwischen außergewöhnlichen technischen Herausforderungen und Ansprüchen der Mieter und Patienten des Campus vermittelte: „Wir sind verpflichtet, alle technischen Probleme so zu lösen, dass der Betreiber, dass alle Menschen damit arbeiten und leben können.“

Eine große Runde traf sich mit dem Grünen Bundestagskandidaten Jan-Lukas Schmitt zur Besichtigung des Gesundheitscampus in Bad Säckingen ...
Eine große Runde traf sich mit dem Grünen Bundestagskandidaten Jan-Lukas Schmitt zur Besichtigung des Gesundheitscampus in Bad Säckingen (v.l.): Peter Kaiser vom Reha-Klinikum, Georg Villinger für das St. Marienhaus, Gemeinderat Michael Koubik, Jan-Lukas Schmitt, Bürgermeister Alexander Guhl, Janine Jungbluth vom Fachbereich Kämmerei, Bauleiter Holger Amann und MVZ-Geschäftsführer Alexander Kaiser | Bild: Alexander Jaser

Anhand zahlloser Details demonstrierte Amann die durch technische Begebenheiten und gesetzliche Bauvorschriften gegebenen Problemlagen, gipfelnd in einer beeindruckenden Zahl: „Wir haben im alten Spital alleine 95 Tonnen Asbest zurückgebaut, heute ist das Gebäude asbestfrei. Welche Arbeit hiermit verbunden ist, kann ein Außenstehender nicht erkennen.“

„In einem OP-Zentrum muss alles stimmen“

Die besondere Verantwortung, welche er als Bauleiter in den vergangenen Jahren zu tragen hatte, wurde bei den Erläuterungen zu den Operationssälen deutlich: „In einem OP-Zentrum können viele Fehler gemacht werden, hier muss alles stimmen. Jeder einzelne Akteur hat im medizinischen Bereich mit zahlreichen individuellen Ansprüchen und Problemen zu kämpfen. Doch wir konnten diese in Übereinstimmung bringen und stehen nun kurz vor dem Abschluss der Arbeiten.“

Um so selbstbewusster konnte er seine Führung durch das Gebäude mit einer klaren Aussage beschließen: „Die bautechnischen Herausforderungen waren bei diesem Projekt sehr groß, doch wir haben sie gelöst. Das Haus ist für die nächsten 30 Jahre auf Vordermann.“

Mit dem Einzug weiterer Mieter, hier einem Sanitätshaus, schreitet der Gesundheitscampus in Bad Säckingen, seinem Abschluss entgegen.
Mit dem Einzug weiterer Mieter, hier einem Sanitätshaus, schreitet der Gesundheitscampus in Bad Säckingen, seinem Abschluss entgegen. | Bild: Alexander Jaser

Eine Aussage, der sich Stadtrat Koubik nur anschließen konnte: „Ich bin völlig begeistert über das, was sich hier in hoher Qualität entwickelt hat und bin mir sicher, dass dieses Projekt leben wird.“

Bürgermeister Guhl trat dem zur Seite: „Es geht hierbei darum, nach der Schließung des Spitals die medizinischen Versorgungsstrukturen in Bad Säckingen neu aufzubauen – hierbei bietet dieses Gebäude große Möglichkeiten, ein neues Konzept für die ambulante Versorgung der Menschen zu bieten.“

Die Lösung des Versorgungsproblems liegt nicht vor Ort

Der Bundestagskandidat der Grünen erklärte, im Gesundheitscampus sehe er „eine große Chance für die gesamte Region, denn es gibt am Hochrhein einen medizinischen Versorgungsengpass“. Eine grundsätzliche Lösung dieses Problems durch die Akteure vor Ort hält Schmitt allerdings nicht für möglich. Fragen wie die Finanzierung des Gesundheitssystems, gerechter Löhne oder besserer Arbeitsbedingungen als tiefere Ursachen des Versorgungsengpasses könnten nicht in Bad Säckingen gelöst werden.

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