Es kommt Bewegung in die Sache: Zwei Wochen nachdem bekannt geworden war, dass das Gloria-Theater der Kinderuni Hochrhein kein Obdach mehr bieten wird, machen Gloria-Intendant Jochen Frank Schmidt und der kaufmännische Direktor Alexander Dieterle einen Schritt zurück. „Der Anschein, wir würden etwas auf dem Rücken der Kinder austragen, war nie unser Ziel“, so Jochen Frank Schmidt gegenüber dem SÜDKURIER.

Die Entscheidung sei ihnen schwergefallen, wie sie betonen. Aber: „Wir dachten, es gibt ja jederzeit die Möglichkeit, dass die Kinderuni in den Kursaal ausweichen kann und nur deshalb haben wir es gemacht“, so Alexander Dieterle. „Wenn die Kinderuni Hochrhein daran scheitert, dass sie nicht mehr im Gloria stattfinden kann, darf sie wieder zurückkehren“, reichen Schmidt und Dieterle dem Uni-Direktor Helmar Burkhart die Hand. Der gibt sich jedoch noch skeptisch.

Gloria-Intendant Jochen Frank Schmidt: „Wenn die Kinderuni Hochrhein daran scheitert, dass sie nicht mehr im Gloria stattfinden ...
Gloria-Intendant Jochen Frank Schmidt: „Wenn die Kinderuni Hochrhein daran scheitert, dass sie nicht mehr im Gloria stattfinden kann, darf sie wieder zurückkehren.“ | Bild: Susanne Eschbach

Vor zwei Wochen hatte Kinderuni-Direktor Helmar Burkhart in einem Pressegespräch die Bombe platzen lassen: Er machte öffentlich, dass das Gloria die Kinderuni vor die Tür gesetzt hatte und die Veranstaltung nach sechs Jahren, nicht mehr im Gloria-Theater stattfinden kann.

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Diese Nachricht habe das Team der Kinderuni völlig unvorbereitet getroffen, so Burkhart vor zwei Wochen.

Was sagt Kinderuni-Rektor Helmar Burkhart zur neuen Entwicklung?

Er zeigt sich fürs erste unbeeindruckt von der Geste aus dem Gloria-Theater: „Wir hätten eigentlich erwartet, dass das Gloria noch einmal direkt auf uns zukommt“, reagiert Kinderuni-Direktor Helmar Burkhart. „Die Berichterstattung im SÜDKURIER hat in der gesamten Region Wellen geschlagen. Wir haben viel Solidarität erfahren“, so Helmar Burkhart am Telefon. Gefolgt von zahlreichen Angeboten, wo die Kinderuni alternativ stattfinden könne.

„Uns wurde die Stadthalle in Wehr angeboten, Räume im Kinder- und Jugendhaus, die Huber-Arena oder der Eventraum des Hotels St. Fridolin“, freut sich Burkhart über so viel Zuspruch. Auch Bürgermeister Alexander Guhl hatte am Montag im Gemeinderat noch einmal betont, dass der Kinderuni der Kursaal zur Verfügung stünde – so wie in den Anfängen der Veranstaltung.

Warum eigentlich nicht zurück in den Kursaal?

Bei so vielen angebotenen Alternativen müsste es mit der Kinderuni doch auch ohne Gloria weitergehen können? „Das Gloria-Theater ist halt nach wie vor unsere Nummer 1“, antwortet ein nach wie vor verärgerte Helmar Burkhart auf diese Frage. Beim Kursaal ist er zudem mit der Technik unzufrieden, obgleich diese erst vor kurzem modernisiert wurde. Aber: „Wir haben keinen Zeitdruck. Es ist und bleibt unsere Entscheidung, ob und wie es mit der Kinderuni weitergeht“. Ohnehin wolle er die Frage eines künftigen Domizils nicht alleine entscheiden. „Wir sind ein Team und im Team wird es auch entschieden“.

Rektor und Gründer der Kinderuni Hochrhein Helmar Burkhart zur Frage des neue Uni-Standortes: „Wir haben keinen Zeitdruck“
Rektor und Gründer der Kinderuni Hochrhein Helmar Burkhart zur Frage des neue Uni-Standortes: „Wir haben keinen Zeitdruck“ | Bild: Kanele, Susanne

Burkhart sieht sich weiter als „Spielball des Glorias“, weil man als städtische Einrichtung angesehen werde, was nicht richtig sei. In der Tat hatten die Gloria-Betreiber gesagt, sie fühlten sich in der Corona-Krise von der Stadt im Stich gelassen und würden deshalb alle städtischen Aufgaben abgeben. Burkhart dazu: Wenn die 1000 Euro pro Vorlesung zu wenig gewesen seien, hätten man darüber reden können.

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