Die Sommerferien in Baden-Württemberg sind angebrochen und die Ferienzeit ist Freibadzeit. Für Jung wie Alt sind die Freibäder der Region ein willkommener Ort der Abwechslung – für Abkühlung, Erholung, für Sport und Spiel. So auch im Waldbad in Bad Säckingen, das nach der Sanierung 2021 in neuem Glanz erstrahlt. Da ist es Zeit für eine erste Zwischenbilanz zur Freibadsaison: Wurden die Erwartungen der Stadtwerke Bad Säckingen als Betreiber erfüllt und was soll die Saison noch bringen?

Wer in den heißen Tagen der letzten Wochen das Waldbad besuchte, war über die große Zahl der Besucher sicher nicht erstaunt. Mit seinen großen Liegewiesen bietet es Platz für 3000 bis 4000 Gäste, an guten Tagen werde die Zahl von 2000 bis 2500 Besuchern erreicht, meint Philipp Stiegeler, bei den Stadtwerken Bad Säckingen zuständig für das Waldbad.

Das Waldbad verfügt über mehrere Becken, die zum Wasserspaß einladen.
Das Waldbad verfügt über mehrere Becken, die zum Wasserspaß einladen. | Bild: Verena Wehrle

Mit seinem 50-Meter-Becken, dem großen Nichtschwimmerbecken sowie dem Badebereich für die ganz Kleinen biete es Platz für alle Wünsche beim Schwimmen – ein Beachvolleyballfeld, ein Fußballplatz, Tischtennisplatten und die großen Figuren für das Schach-, Dame- und Mühlespiel würden die typische Atmosphäre beim Badespaß schaffen. Nicht zu vergessen sei der unverzichtbare Schwimmbadkiosk, so Stiegeler

Vor allem der Juni und der Juli zogen bisher viele Gäste ins Waldbad

Eröffnet wurde die Schwimmsaison am 13. Mai, sie wird voraussichtlich bis zum 15. September dauern. „Doch wenn das Wetter es zulässt, kann das Bad auch länger offen gehalten werden“, sagt Philipp Stiegeler. Mit dem bisherigen Saisonverlauf ist er zufrieden. Zwar habe der Mai nicht ganz so gut abgeschnitten wie im letzten Jahr, doch der Juni und Juli seien sehr gute Monate gewesen. Ob es ein „Superjahr“ wird wie 2022 lasse sich noch nicht abschätzen.

Der Wetterumschwung biegt die Besucherkurve nach unten

68.244 Besucher waren es 2019, nach der coronabedingten Schließung 2020 und der Renovierung 2021 brachte das Jahr 2022 sogar 76.359 Gäste in das Waldbad, und dieses Jahr konnten Stand Ende Juli bereits 50.000 Besucher begrüßt werden. Doch angesichts des Wetterumschwungs der letzten Tage macht Stiegeler hier eine Einschränkung. Er sei „sehr unsicher, ob die guten Zahlen vom letzten Jahr übertroffen werden können.

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Dennoch zeigen die aktuellen Besucherzahlen für Stiegeler, wie gut das Bad nach den vielen Erneuerungen der letzten Jahre angenommen worden sei: „Mit Stolz dürfen wir ein so schönes Bad präsentieren. Unsere Gäste sind mit den Becken und Anlagen sehr zufrieden.“

Zwischenfälle wie in Berliner Freibädern gibt es hier nicht

Zwischenfälle, wie sie in letzter Zeit aus Freibädern etwa in Berlin gemeldet wurden, gebe es im Waldbad nicht. Zwar komme es wie überall mal zu Meinungsverschiedenheiten, aber ernste Vorfälle oder gar einen Polizeieinsatz seien nicht zu verzeichnen.

Das 50-Meter-Becken des Waldbades wurde erst vor kurzem saniert.
Das 50-Meter-Becken des Waldbades wurde erst vor kurzem saniert. | Bild: Richard Kaiser

Auch die nach zwölf Jahren erstmals leicht angestiegenen Eintrittspreise seien von den meisten Gästen angenommen worden, es seien sogar mehr Jahreskarten verkauft worden. Vor dem Hintergrund „der hohen Kosten für ein öffentliches Bad mit all den Verpflichtungen aus den gesetzlichen Normen“ war für Philipp Stiegeler die Preiserhöhung unumgänglich. Damit diese Kosten getragen werden könnten, müssten Stadt und Stadtwerke das Waldbad jährlich mit rund 600.000 Euro subventionieren.

Dieses Jahr feiert das Waldbad sein 60-jähriges Bestehen

Vor allem gilt es für Stiegeler und sein Team in diesem Jahr ein besonderes Ereignis zu feiern: Das Waldbad begeht seinen 60. Geburtstag Ende August. Ein Änderung ergibt sich im Kioskbetrieb. Nach 18 Jahren gehe der bisherige Pächter in den Ruhestand. Hier sind die Stadtwerke noch auf der Suche nach einem Nachfolger.

Aber es stehen weitere große Aufgaben für den Badbetrieb an, berichtet Stiegeler. Neben der energetischen Sanierung des Kerngebäudes müssten auch die Sanitärräume optimiert werden. Ein herausragendes Projekt stellt für Stiegeler die Schaffung einer neuen Energiequelle für das beheizte Freibad dar. Er denkt hier daran, etwa den bisherigen Energieträger Gas durch die Abwärme aus dem benachbarten Kavernenkraftwerk zu ersetzen.

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Wie überall fehlen qualifizierte Mitarbeiter

Sorgen bereitet Philipp Stiegeler die angespannte Personalsituation. Wie überall fehlen qualifizierte Mitarbeiter. „Bisher konnten wir eine Reduzierung der Öffnungszeiten vermeiden, aber ob das immer so bleibt, ist die Frage“, meint Philipp Stiegeler. Er ist umso dankbarer, dass die DLRG Bad Säckingen das Waldbad immer wieder mit zusätzlichen Rettungsschwimmern unterstützt.